«Ich habe erst mal für drei Wochen gepackt!»
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Das Aufgebot kam per SMS:«Ich habe erst mal für drei Wochen gepackt!»

Sanitätssoldat Silvan Rutz (21) wurde aufgeboten, um den Spitälern zu helfen
«Ich habe erst mal für drei Wochen gepackt!»

Sanitätssoldat Silvan Rutz (21) wurde per SMS aufgeboten, um Spitäler in der Corona-Krise zu unterstützen. Wie lange der Einsatz dauert, weiss der junge Mann nicht.
Publiziert: 19.03.2020 um 21:25 Uhr
|
Aktualisiert: 20.03.2020 um 17:21 Uhr
Fabian Fuhrer

Für Sanitätssoldat Silvan Rutz (21) aus Wald ZH ist der Ernstfall eingetroffen. Er gehört zu den 8000 Armeeangehörigen, die jetzt unser Gesundheitssystem unterstützen müssen – die grösste Mobilmachung in der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Aufgebot für den Kaufmann kam am Dienstag via SMS. Nicht ganz überraschend in Anbetracht der Krise, wie er zu BLICK sagt: «Ich hatte mich innerlich bereits drauf vorbereitet.»

Bisher hat er nur eine grobe Ahnung, was ihn in den nächsten Tagen und Wochen erwarten könnte: «Ich nehme an, es geht vor allem um die Unterstützung von Spitälern und den Patiententransport.»

Solidaritätswelle für den Sanitätssoldaten

Einrücken musste er in Emmen LU. Wohin Rutz danach verlegt wird, ist völlig offen. Es haben ja schon diverse Kantone Hilfe angefordert, so der Sanitätssoldat. Auch wie lange der Einsatz dauern wird, weiss er nicht: «Ich habe erst mal für drei Wochen gepackt!»

Sanitätssoldat Silvan Rutz (21) wurde per SMS aufgeboten, um Spitäler in der Corona-Krise zu unterstützen.
Foto: Fabian Fuhrer
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Der Kriseneinsatz ist auch für das ganze Umfeld und den Arbeitgeber eine Herausforderung: «Mir ist klar, dass ich an meiner Arbeitsstelle fehlen werde. Aber mein Chef hat Verständnis gezeigt.» Er versuche nun einfach, mit digitalen Möglichkeiten seine Arbeitskollegen, wo nötig, zu unterstützen.

Seit er das Aufgebot bekam, erlebt Silvan Rutz eine enorme Solidaritätswelle aus seinem Umfeld: «In den letzten Tagen bin ich von verschiedenen Leuten angeschrieben worden. Auch Leute, die sich schon länger nicht mehr meldeten, bedanken sich für meinen Einsatz.»

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Massnahmen gegen Coronavirus

Der Bundesrat stuft am 16. März die Situation in der Schweiz neu als ausserordentliche Lage gemäss Epidemiengesetz ein. Sie erlaubt dem Bundesrat, in allen Kantonen einheitliche Massnahmen anzuordnen. Zuvor hat er die Kantone über diesen Schritt informiert. Ab dem 17. März um Mitternacht gelten folgende Regeln:

  • Öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten.
  • Alle Läden, Restaurants und Bars werden bis mindestens am 26. April 2020 geschlossen.
  • Dasselbe gilt für Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe wie Museen, Bibliotheken, Kinos, Konzert- und Theaterhäuser, Sportzentren, Schwimmbäder und Skigebiete werden geschlossen. Ebenso werden Betriebe geschlossen, in denen das
    Abstand halten nicht eingehalten werden kann, wie Coiffeursalons oder Kosmetikstudios.
  • Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelläden und die Gesundheitseinrichtungen.
  • Die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Waren des täglichen Gebrauchs ist sichergestellt: Es sind genügend Vorräte angelegt.
  • Lebensmittelläden, Take-aways, Betriebskantinen, Lieferdienste für Mahlzeiten und Apotheken bleiben geöffnet, ebenso Tankstellen, Bahnhöfe, Banken, Poststellen, Hotels, die öffentliche Verwaltung und soziale Einrichtungen.
  • Auch Werkstätten für Transportmittel können geöffnet bleiben.
  • Die Einreise in die Schweiz wird drastisch eingeschränkt, dazu werden Grenzkontrollen eingeführt.
  • Zur Unterstützung der Kantone in den Spitälern, bei der Logistik und im Sicherheitsbereich hat der Bundesrat den Einsatz von bis zu 8000 Armeeangehörigen bewilligt. Auch der Zivilschutz wird aufgeboten.
  • Bundesrat appelliert weiterhin an alle Bürger: «Abstand halten kann Leben retten!»
  • Der Bundesrat verzichtet vorerst auf eine allgemeine Ausgangssperre. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat er aber die Kontaktregeln verschärft. Gruppen über fünf Personen drohen Bussen von 100 Franken pro Person.
  • Die Arbeitgeber im Baugewerbe und in der Industrie werden zudem verpflichtet, die Empfehlungen des Bundes zur Hygiene und zum Abstandhalten einzuhalten. Betriebe, die sich nicht daran halten, sollen geschlossen werden.
  • Die Wirtschaft bekommt mehr Geld: Mit 32 Milliarden Franken beschliesst der Bundesrat wohl das grösste Konjunkturpaket der Schweizer Geschichte. Insgesamt stehen über 40 Milliarden Franken zur Verfügung.
  • Die Bewilligungsdauer von Kurzarbeit wird von 3 auf 6 Monate verlängert. Damit kann die Anzahl Gesuche minimiert und somit das Bewilligungsverfahren beschleunigt werden. Die Frist zur Voranmeldung für Kurzarbeit wird gänzlich aufgehoben.

  • Bei der Stellenmeldepflicht werden alle damit verbundenen Aufgaben und Pflichten für Arbeitgeber und die öffentliche Arbeitsvermittlung vorübergehend aufgehoben. Damit werden die Rekrutierungsprozesse beispielsweise für medizinisches Personal, die Pharmabranche, die Landwirtschaft oder die Logistik erleichtert.

  • Bei der Arbeitslosenversicherung wird auf das Einreichen des Nachweises von Arbeitsbemühungen verzichtet. Die versicherte Person muss den Nachweis der Arbeitsbemühungen aber spätestens einen Monat nach Ablauf der COVID-19-Verordnung 2 nachreichen.

  • Um Aussteuerungen zu vermeiden, erhalten alle anspruchsberechtigten Personen maximal 120 zusätzliche Taggelder.

  • Arbeitgeber dürfen für die Bezahlung der Arbeitnehmerbeiträge an die berufliche Vorsorge vorübergehend die von ihnen geäufneten Arbeitgeberbeitragsreserven verwenden. Diese Massnahme soll es den Arbeitgebern erleichtern, Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Für die Arbeitnehmenden hat die Massnahme keine Auswirkungen.

  • Der Bundesrat hat zudem beschlossen, eine Bewilligungspflicht für die Ausfuhr von medizinischer Schutzausrüstung einzuführen.

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