«Die Kinder können nicht mehr richtig schlafen»
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Horror-Unfall von Galgenen SZ:«Die Kinder können nicht mehr richtig schlafen»

So geht es der betroffenen Familie nach dem Horror-Unfall von Galgenen SZ
«Die Kinder können nicht mehr richtig schlafen»

Beim Horror-Crash von Galgenen SZ im November 2019 brannte das Haus, in dem Najib Amiri mit seiner Familie lebte, komplett nieder. Jetzt versuchen die Amiris ein normales Leben zu führen, doch die Bilder der Horror-Nacht verfolgen sie.
Publiziert: 29.05.2020 um 23:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2020 um 17:26 Uhr
Najib Amiri in seiner neuen Wohnung in Galgenen SZ. Noch immer muss er an die Nacht vom 24. November 2019 denken.
Foto: Johannes Hillig
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Johannes Hillig

Mit einem gestohlenen Audi R8 (550 PS) versuchte Pascal T.* (†29) am 24. November 2019 vor der Polizei zu flüchten. Die Verfolgungsjagd endete in einem der spektakulärsten Unfälle der letzten Jahre. Beim Kreisel in Galgenen SZ verlor er die Kontrolle über das PS-Monster. Die Verkehrsinsel wurde zur Schanze. Der Audi flog 50 Meter durch die Luft, landete im ersten Stock eines Wohnhauses – direkt in der Küche der Flüchtlingsfamilie Amiri aus Afghanistan.

Den lauten Knall, die Flammen, die Angst. Nichts davon kann die Familie Amiri vergessen. Besonders die Tochter (8) und die zwei Söhne (4 und 6) leiden darunter. «Meine Kinder können seitdem nicht mehr richtig schlafen, haben Albträume. Beim kleinsten Geräusch kriegen sie Angst», sagt Najib Amiri (31) zu BLICK.

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Es gab eine Welt vor Corona. Und es gab viele spannende Themen, über die wir geredet haben – bevor das Virus alles überschattete. Worum gings da nochmal? Was hat uns vor drei Monaten beschäftigt? Und was ist daraus geworden? BLICK zeigt einen grossen Überblick über die News von gestern, die jetzt wieder aktuell werden. Oder es die ganze Zeit über geblieben sind.

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«Der Audi krachte vor mir durch die Wand»

Der Audi schoss damals nur wenige Meter neben ihm durch die Mauer. «Ich hatte mir gerade ein Glas Wasser geholt, als ich dieses laute Röhren hörte. Eine Sekunde später krachte der Audi vor mir durch die Wand. Es klang, als ob eine Bombe explodiert», so der Afghane.

Der zertrümmerte Sportwagen fängt sofort Feuer, Rauch steigt auf. «Der Strom war gleich weg. Im Dunkeln habe ich meine Frau und Kinder geschnappt. Wir sind, so schnell es ging, rausgelaufen.» Es dauert nicht lange, da steht das Haus in Flammen.»

Hatten nur noch die Kleider am Leib

Die Horror-Nacht hat das Leben der Familie verändert. Auf einen Schlag wurde sie obdachlos. «Unser Leben ging in Flammen auf. Wir hatten nur noch die Kleider am Leib.» Die Gemeinde richtete ein Spendenkonto ein, half den Amiris, eine neue Wohnung zu finden. Keine leichte Aufgabe. «Mein älterer Sohn kam zu mir und sagte: ‹Papa, ich kann nicht beim Kreisel leben. Können wir auf einen Berg ziehen?› Er hatte Angst, dass noch einmal ein Auto in unsere Wohnung kracht», erklärt Vater Amiri.

Inzwischen lebt die Familie in einer neuen Wohnung im gleichen Einzugsgebiet der Schule und nicht unmittelbar an der Unfallstelle. Viele Möbel bekamen sie geschenkt. Die Amiris sind dankbar. «Wir sind über alles froh, was wir bekommen haben. Wir möchten allen Spendern unendlich danken», so der 31-Jährige.

* Name geändert

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