Der Nachrichtendienst des Bundes soll bald auch in privaten Gebäuden überwachen dürfen: Politiker planen ein Notrecht, um Terrorismus besser bekämpfen zu können.

Die Worte des Genfer Sicherheitsdirektors Pierre Maudet sind deutlich: «Wir sind in der Terrorbekämpfung taub und blind.» Die Armee müsse ihre Krisenübungen anpassen. Andere Politiker fordern das Notrecht.

Den belgischen Sicherheitsbehörden hätten die islamistische Szene offenbar nicht im Griff, sagt Sicherheitsexperte Mauro Mantovani (52) von der ETH-Militärakademie im BLICK-Interview. Er rechnet auch in Zukunft mit Terroranschlägen in Europa.

Heute Nachmittag steht im Nationalrat das Überwachungsgesetz Büpf zu Whats App, Skype und Co. auf der Kippe. Grund: In der SVP gibt es immer mehr Skeptiker.

Ein IT-Kurs soll Muslime anleiten, ihre Privatsphäre besser zu schützen – zum Beispiel vor dem Geheimdienst. Das Seminar richte sich dennoch «an gesetzestreue Menschen», betont der Islamische Zentralrat.

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ist in den vergangenen Jahren über alle Passagiere von Flügen aus bestimmten Ländern informiert worden, auch über Schweizerinnen und Schweizer. Das steht im Jahresbericht der parlamentarischen Oberaufsicht.

Die Telefonranddaten sollen nicht länger aufbewahrt werden. Der Ständerat hat sich am Montag dafür ausgesprochen, bei der geltenden Frist von sechs Monaten zu bleiben. Damit kam er auf einen früheren Entscheid zurück.

Das neue Nachrichtendienstgesetz ist unter Dach und Fach. Der Nationalrat hat am Dienstag die letzte Differenz zum Ständerat ausgeräumt.

Es ist, als möchte das Parlament in alter Zusammensetzung noch so viel wie möglich entscheiden. Mehrere Sitzungstage der Herbstsession, die heute beginnt, dauern bis in die Nacht hinein. Auf dem Programm stehen einige der wichtigsten Dossiers des Jahrzehnts.

Nach den Anschlägen von Paris verlangt die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SiK) vom Bundesrat, möglichst rasch eine nationale Telefon-Hotline einzurichten. Besorgte Bürger oder Eltern von sich radikalisierenden Jugendlichen sollen anrufen können.