Was Uhren-König Nicolas G. Hayek mit BLICK verband
Der Pionier, der richtig tickte

Wirtschaftspapst, Uhrenkönig, Tausendsassa: Nicolas G. Hayek gehörte zu den einflussreichsten Unternehmern der Schweiz. Mit seiner Swatch revolutionierte er das Uhrengeschäft. BLICK hat ihn stets auf Schritt und Tritt verfolgt.
Publiziert: 14.10.2019 um 07:49 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2019 um 16:50 Uhr
Valentin Rubin

Anfang der 1980er-Jahre befinden sich die grossen Schweizer Uhrenunternehmen in einer  Krise. Qualitativ hochwertige Quarzuhren aus Japan überfluten den Markt. Sie kosten nur ein Bruchteil so viel wie die europäischen Pendants. Auf dem Weltmarkt sinkt der Anteil an Schweizer Uhren um mehr als die Hälfte, unzählige Stellen werden abgebaut. Dann kommt Nicolas G. Hayek (1928–2010) und hat eine revolutionäre Idee.

Günstige Uhren, gute Qualität, «Swiss Made»: 1983 wird die erste Swatch vorgestellt. BLICK ist zunächst skeptisch, spricht von einer «Wegwerf-Uhr». Hayeks Idee zahlt sich aber schnell aus. Die Verkaufszahlen steigen, aus Skepsis wird Euphorie: «Billig-Uhr ist ein Riesen-Renner!», titelt BLICK bereits Ende März 1983. Hayek tut nichts weniger, als den hiesigen Uhrenmarkt zu retten. 

Von «Swatchomanie» bis «swatchen»

1986 nennt ihn BLICK bereits «Wirtschaftspapst». Dank Hayek ist die Schweiz im globalen Uhren-Business wieder ganz vorne mit dabei. Drei Jahre nach der Lancierung sind weltweit bereits über zehn Millionen Swatch-Uhren verkauft.

Als die Swatch 1983 präsentiert wurde, war BLICK zunächst skeptisch und sprach von einer Billig- oder gar Wegwerf-Uhr. Doch der Erfolg der Swatch liess nicht lange auf sich warten. Hier die BLICK-Ausgabe vom 29. März 1983.
Foto: Blick
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1992 ist die ganze Schweiz «Verrückt nach Swatch!». Gar von einer «Swatchomanie» ist zu lesen. Hayek belässt es in den 90er-Jahren nicht bei Uhren. Er gibt den Anstoss für die Idee des Swatch-Autos, dem heutigen Smart. Er tüftelt an einem Swatch-Telefon und an einer Swatch-Brille. 

Die Welt im Bann der Swatch. Auch BLICK greift die Welle auf. Mit «China, wir kommen!» (1993) kündigt er die Expansion in den asiatischen Markt an. Und mit «swatchen» (1994) schafft BLICK gleich ein neues Verb, das für effizientes und pragmatisches Arbeiten steht.

Gestalten Sie Ihre eigene Swatch

BLICK ist 60 – und Sie können ihn sich nun auch ums Handgelenk schnallen. Gemeinsam mit Swatch lancieren wir diese Woche eine exklusive Jubiläumsuhr, die Sie persönlich designen können. 

So geht es: Ab heute ist die Uhr für eine Woche auf blick.ch/swatchxyou erhältlich. Mit dem Online-Konfigurator kann aus rund 80 Blick-Schlagzeilen und -Symbolen aus den letzten 60 Jahren ein individueller Design-Hintergrund für die gesamte Uhr ausgewählt werden. Jede Uhr ist somit ein Unikat und wird mit einer weltweit einzigartigen Digitaldruck-Technologie von Swatch hergestellt.

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Von Gott gesegnet und stets gefragt

Hayeks unternehmerischer Pioniergeist zieht die Medien an. Schon 1984 erklärt ihn die Presse zum Unternehmer des Jahres, und seine Einschätzungen zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind gefragt: «Die Schweiz hat zu viele schlechte Manager!» (1986), «Hayek soll die DDR sanieren» (1990) oder auch «Wir müssen in den EWR» (1992) titelt BLICK über ihn. Ein wahrer Tausendsassa.

1997 kürt die Leserschaft von SonntagsBlick «König Hayek» zum Schweizer des Jahres. Im Interview darauf angesprochen, gibt sich dieser wenig bescheiden: «Diesen Titel habe ich verdient.»

Kurios wird es 2007: Hayek gibt bekannt, dass er für die Sicherheitskosten bei der Rütlifeier am 1. August aufkommen wird. BLICK hat dazu das titelgebende Zitat: «Gott hat mich mit viel Geld gesegnet, darum kann ich’s mir leisten.»

Wir sollten alle ein bisschen Hayek sein

Politik und Wirtschaft, das sind bis zu Hayeks Tod prägende Themen für ihn. Genau 1000 Mal wird Hayek seit 1986 in BLICK, Blick am Abend und SonntagsBlick erwähnt. Er hat stets eine ausgeprägte Meinung. Und BLICK greift diese immer wieder auf: «Uhrenkönig Hayek liest EU-Botschaftern die Leviten», heisst es 2009 bei BLICK. Hayek ist da schon 81 Jahre alt. Und sprüht noch vor Energie. 

Umso bestürzter ist BLICK – und mit ihm die ganze Schweiz –, als der Uhrenpapst am 28. Juni 2010 im Alter von 81 Jahren stirbt. Tags darauf widmet sich BLICK dem bedeutenden Unternehmer mit einer Rückschau und einer Hommage: «Danke für Swatch! Danke für Smart! Danke für alles!» In der gleichen Ausgabe kommentiert BLICK-Wirtschafschef Daniel Meier: «Überhaupt sollten wir alle versuchen, ein bisschen Hayek zu sein.» Und eine Woche später, da hat Nicolas G. Hayek seinen letzten grossen Auftritt, diesmal im Magazin: «Er kam, sah und siegte.»

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