Mit dem Segen der Weko
Mastercard erhebt plötzlich neue Gebühr auf Maestro-Karten

Die Maestro-Karten sind ein Auslaufmodell. Doch bevor Mastercard den Stecker zieht, führt die Firma noch rasch eine neue Gebühr ein. Für die Konsumenten könnte das höhere Preise bedeuten.
Publiziert: 20.08.2024 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2024 um 14:14 Uhr
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Mastercard hat still und leise neue Gebühren für alte Maestro-Karten eingeführt – mit dem Segen der Wettbewerbskommission (Weko). Seit Anfang August erhalten die Banken bei Maestro-Karten sogenannte Interchange-Gebühren von 0,12 Prozent, wie die Zeitungen der AZ Medien berichten.

Diese Gebühren sollten eigentlich dazu verwendet werden, um Innovationen und Weiterentwicklungen der Karten voranzutreiben. Nur gibt es bei Maestro gar nichts mehr weiterzuentwickeln, da sie ohnehin bald verschwinden werden.

So hat Mastercard Maestro in Deutschland bereits vor einem Jahr den Stecker gezogen. Banken müssen auf die neuste Generation der Debitkarten umstellen. In der Schweiz hingegen sind die Uralt-Karten weiter im Umlauf, obwohl die meisten Banken bereits auf neue Debitkarten umgeschwenkt sind.

Bezahlen mit der Debitkarte gehört in der Schweiz zum Alltag. 14 Millionen Karten sind im Umlauf.
Foto: Keystone
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Für Maestro-Nutzer könnte es teurer werden

Für Kundinnen und Kunden der Maestro-Karte könnte die neue Gebühr höhere Preise bedeuten. Mastercard verweist auf die sogenannten Acquirer wie Worldline, die für die Preisgestaltung zuständig sind. Diese werden die Gebühr bei den Händlern einfordern und an die Banken weiterleiten.

Wie viele Maestro-Karten hierzulande noch verwendet werden, gibt Mastercard nicht bekannt. Klar ist nur, dass in der Schweiz insgesamt 14 Millionen Debitkarten im Einsatz sind, also mehr als eine pro Bewohner. Die Gebühren sind damit ein grosses Geschäft, was bereits zu Beginn des Umstiegs für rote Köpfe sorgte. Denn beim neuen Produkt Debit-Mastercard wurde die Interchange-Gebühr von Anfang an verrechnet.

«Umstieg ist weit fortgeschritten»

Der Umstieg auf die Debit-Mastercard sei der Grund, weshalb die Weko der Gebühr zugestimmt habe, heisst es im Bericht. Denn als Mastercard 2006 erstmals Interchange-Gebühren auf Maestro erheben wollte, hatte die Weko noch mit einer Untersuchung gedroht.

Nun habe sich «die Weko für eine einfache, einheitliche Lösung für alle Kartenprodukte von Mastercard, das heisst Debit Mastercard und Maestro, entschieden», sagt die Behörde. Im Fokus sei dabei gestanden, dass für die Debit-Mastercard eine tiefe Interchange Fee festgesetzt werden konnte.

«Der Ersatz von Maestro durch Debit Mastercard ist weit fortgeschritten. Maestro wird voraussichtlich vom Markt verschwinden oder bloss noch von marginaler Bedeutung sein», so die Weko.

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