100’000-Liter-Öltank, Notstrom, Schutzkeller, riesige Vorratskammer
Sein Schloss ist parat für das Chaos

Der Unternehmer Matthias Steinmann (75) ist Herr über zwei Schlösser. Während er das eine zu einem Party- und Hochzeitsschloss machte, baute er das andere zu einem Überlebensbunker um. Inklusive eines eigenen Bauernhofs, Fotovoltaikanlage, 100'000-Liter-Öltanks, Dieselstromgenerators und einer riesigen Vorratskammer.
Publiziert: 15.04.2018 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:35 Uhr
Matthias Mast

Der aktuelle Verkaufsstart von Schloss Eugensberg, in dem Milliarden-Pleitier Rolf Erb (1951–2017) gelebt hatte, lässt viele von einem luxuriösen Leben im Feudalstil träumen. Im Fall des Erb-Anwesens ein teurer Traum: Das Mindestangebot liegt bei 35 Millionen. Einer, der sich diesen Traum bereits verwirklicht hat, ist Matthias Steinmann (75), der gleich zweifacher Schlossherr ist.

An den Ausdruck musste er sich erst einmal gewöhnen. «Bei einem geerbten Schloss ist das vielleicht eine Selbstverständlichkeit, ich aber musste die Mittel dafür selber verdienen», sagt der ehemalige Professor für Medienwissenschaft. Die Basis für sein Vermögen legte er mit einer genialen Erfindung. Er entwickelte das Telecontrol-Gerät, welches die TV-Quoten ermittelt, und später auch Radiocontrol. In der Schweiz durfte der damalige SRG-Forschungsdienstleiter diese Geräte nicht auf eigene Rechnung vermarkten, im Ausland hingegen schon. «Als das Deutsche Fernsehen 1985 die Geräte einsetzte, öffnete sich für Telecontrol der Weltmarkt», blickt der Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes nicht ohne Stolz zurück.

«In der Schweiz würden bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen»

Doch Matthias Steinmann lebt nicht von der Vergangenheit, sondern stets mit dem Blick in die Zukunft. Und da kommt bei ihm nicht nur Freude auf. «Die Gefahr eines Blackouts scheint mir grösser, als man denkt.» Steinmann weiss, wovon er spricht. Er war als Offizier Mitglied des Krisenstabs des Bundesrats und hat in dieser Zeit die verschiedensten Katastrophenszenarien durchgespielt. «Nach zehn bis zwanzig Tagen würden in der Schweiz wohl bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Die Supermärkte wären im Nu ausverkauft, die Wasserversorgung würde vielerorts unterbrochen und die medizinische Versorgung wäre kaum mehr gewährleistet», ist Steinmann überzeugt.

Früherer Sitz des Regierungsstatthalters und Amtsgebäude: Das Schloss Wyl im Dorf Schlosswil zwischen Grosshöchstetten und Worb im Kanton Bern.
Foto: zVg
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Sein Wohnschloss Ursellen bei Konolfingen BE mit dem dazu gehörenden Bauernhaus hat Matthias Steinmann für ein von der Aussenwelt völlig unabhängiges Leben eingerichtet. Dazu gehören eine Fotovoltaikanlage, ein 100'000-Liter-Heizöltank, ein Notstromgenerator, ein Schutzkeller sowie eine von seiner Haushälterin bewirtschaftete riesige Vorratskammer mit Produkten für den täglichen Bedarf für mindestens ein Jahr. Für den Fall, dass er trotzdem einmal sein Zuhause verlassen müsste, kaufte sich der Krisenvorsorger einen alten Land Rover ohne jegliche Elektronik. «Dieses Auto kann bei einer Panne jeder einigermassen handwerklich begabte Mensch in Gang setzen», so Steinmann.

Matthias Steinmann ist kein «Nutty Professor» 

Es ist aber nicht in erster Linie die Angst vor der grossen Krise, die den Schlossherrn dazu bewogen hat, sein Gut völlig unabhängig einzurichten. «Ich will dem Gedanken von früheren Zeiten nachleben. Damals waren alle Schlösser autark. Mit grossen Kellern und Speichern voller Lebensmittel, genügend Mengen an Holz für die Kachelöfen und Cheminées.» 

Wer jetzt glaubt, Matthias Steinmann sei ein schräger Professor mit komischen Ideen, irrt. Nach wie vor fliegt Steinmann als einer der ältesten Inhaber einer Berufspiloten-Lizenz sein zweimotoriges Flugzeug selbst. Er schreibt Bücher, Schlossgeschichten («Kulissenschieber») und Krimis wie «Pilgerfreunde. Töten statt beten auf dem Jakobsweg». Soeben erschienen ist «Die Gräfin von Montorzier». Den Pilgerweg zwischen Rorschach SG und Santiag de Compostelao (Spanien) hat er bereits zweimal «abmarschiert». Aber auch nach Rom, Wien und Berlin ging er zu Fuss.

Auf einer dieser Wanderungen fasste er den Entschluss, Schloss Wyl im übernächsten Nachbardorf Schlosswil bei Grosshöchstetten BE zu erwerben, aus dessen früherer Herrschaft auch seine Vorfahren ursprünglich stammen. Das Gebäude wurde bis 2010 als kantonales Amtsgebäude benutzt und beinhaltete auch Gefängniszellen. Steinmann kaufte das Schloss und gründete eine öffentliche Stiftung. Sein Ziel, aus den kalten Gerichtssälen, Büros und Zellen ein einladendes Schloss für alle zu gestalten, hat er erreicht. Im ehemaligen grossen Gerichtssaal veranstaltete der Gesamtbundesrat 2013 seine Weihnachtsfeier und im kleinen Gerichtssaal gaben sich bisher gegen 200 Brautpaare das Jawort.

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Foto: Schweiz Tourismus
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