«Ich war völlig übersäuert und hatte Sturm im Kopf»
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Starke Kopfschmerzen:Kambundji leidet nach ihrem Comeback

Comeback nach 9 Monaten Pause
Kambundji fliegt wieder über die Bahn

Der Körper macht wieder mit: Mujinga Kambundji gibt in Langenthal ihr Comeback auf der Bahn.
Publiziert: 13.05.2021 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2021 um 13:16 Uhr
Sebastian Rieder und Emanuel Gisi

Die wichtigste Leichtathletik-Nachricht der Woche kommt aus Schweizer Sicht aus dem bernischen Langenthal: Mujinga Kambundji (28) ist zurück! Die schnellste Sprinterin des Landes gibt am Auffahrtsmeeting nach neun Monaten Verletzungspause ihr Comeback.

Über die ungewohnte Distanz von 300 m legt die Bernerin 37,03 Sekunden auf die Bahn, lässt die Konkurrentinnen deutlich hinter sich. Eine mehr als respektable Zeit: Schneller war in den letzten zehn Jahren über diese Distanz in der Schweiz einzig Lea Sprunger, die auf die Bahnrunde spezialisierte Hürdenläuferin.

Top-Speed fehlt noch, Basis ist prima

Doch die Anzeige auf der Uhr ist nicht so richtig wichtig an diesem feuchten und kühlen Donnerstagnachmittag im Oberaargau, als Kambundji über die klassische Vorbereitungsdistanz von 300 m an den Start geht. «Ich war recht nervös, weil es der erste Wettkampf der Saison war und weil es eigentlich nicht meine Distanz ist», sagt Kambundji zu Blick. «Der Start war okay, danach war ich in der Kurve zu defensiv, am Schluss war es hart. Es wäre sicher eine bessere Zeit dringelegen.»

Comeback! Mujinga Kambundji läuft in Langenthal über 300 m.
Foto: keystone-sda.ch
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Vor allem weiss die Bronze-Frau der WM in Doha 2019 jetzt aber: es funktioniert. Nach Oberschenkelproblemen und Fussbruch im letzten Jahr macht der Körper wieder mit. «Ich fühle mich gut, habe keine Beschwerden. Der Körper fühlt sich an, wie er sich Anfang Saison anfühlen muss.»

Das ist der entscheidende Teil. Dass sie in dieser Saison noch viel Potential hat, ist klar. «Durch die lange Verletzungspause hinkt Mujinga bezüglich Top-Speed noch hinterher, aber die physische Basis ist wohl so gut wie noch nie», hat ihr Trainer Adrian Rothenbühler Anfang Woche erklärt.

Im Ziel muss Kambundji dennoch leiden und braucht eine Viertelstunde, bis sie sich von den Kopfschmerzen erholt. Völlig ausgepumpt gesteht sie vor dem BlickTV-Mikrofon: «Ich war völlig übersäuert und hatte Sturm im Kopf.» Am Ende aber geht sie mit einem Lächeln, zufrieden mit der Leistung und neugierig auf die nächsten Wettkämpfe – dann wieder über 200 m und 100 m.

Schwester Ditaji ebenfalls vorne

Auch Mujingas kleine Schwester macht beim Saisondebüt einen guten Eindruck: Ditaji Kambundji (18) ist über ihre Paradedisziplin 100 m Hürden in 13,80 Sekunden standesgemäss die schnellste Athletin. Auch sie hat noch viel Luft nach oben, wie es sich für den frühen Saisonzeitpunkt gehört.

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