«Belek ist ein Paradies für Athleten»
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Mujinga im Eisbad:«Belek ist ein Paradies für Athleten»

14 Stunden hautnah bei Mujinga
Kambundji startet im Athleten-Paradies durch

Mujinga Kambundji trimmt ihren Körper während drei Wochen im Trainingslager in der Türkei in Topform. Blick hat sie kurz vor dem Comeback einen Tag lang in Belek begleitet.
Publiziert: 28.04.2021 um 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 18:51 Uhr
Auf dem Sprung in die Freiluftsaison: Mujinga Kambundji trainiert drei Wochen lang in der Türkei.
Foto: Sebastian Rieder
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Sebastian Rieder

Besser als Belek geht nicht: 24 Grad über Mittag und eine angenehme Meeresbrise. In der Arena an der türkischen Küste trainieren Stars wie Hochsprung-Weltmeister Mutaz Barshim aus Katar oder die holländische Sprint-Königin Dafne Schippers. «Es ist eine mega coole Stimmung hier mit all den Namen aus allen Nationen», sagt Mujinga Kambundji und schwärmt: «Belek ist der perfekte Ort. Ein Paradies für Athleten. Super Klima und Infrastruktur – auch das Essen ist top.»

9.09 Uhr Die Sonne steht schon über den Palmen, als sie nach zehn Stunden Schlaf aus den Federn steigt. «Ich brauche sehr viel Erholung, weil die Trainings so intensiv sind.»

9.17 Uhr Nach der Dusche packt sie ihre sieben Sachen und macht sich bereit fürs Training.

9.31 Uhr Frühstück? Fehlanzeige. «Morgens habe ich keinen Hunger. Ich esse dafür später richtig Zmittag», sagt Kambundji und bestellt nur einen Kaffee. «Der ist mir aber mega wichtig. Darauf kann ich nicht verzichten.»

10.15 Uhr Abfahrt mit dem Athleten-Shuttle zur Gloria Sports Arena. Vorbei am riesigen Golfgelände und den Olympia-Schwimmbecken, entlang einer gigantischen Fläche aus Fussballfeldern und Tennisplätzen – bis hin zur Leichtathletik-Anlage.

10.33 Uhr Knoten wegkneten. Die Physiotherapeutin kümmert sich um die Problemzonen. «Die Baustellen sind immer anders. Mal zwickt es dort, mal zwickt es da. Im Moment ist die Hüfte heikel», sagt Kambundji: «Manchmal ist sie schräg oder steif. Das strahlt auf den Oberschenkel aus und erhöht die Verletzungsgefahr.»

10.56 Uhr Warm-up. Übungen für die Beweglichkeit und Jogging.

11.23 Uhr Sprints aus dem Stand. Der Start aus den Blöcken fällt weg. Kambundji ist immer noch im Aufbau.

11.58 Uhr Körper quälen im Kraftraum. Beine und Rumpf erfahren hier die maximalen Strapazen.

13.15 Uhr Erschöpft, aber glücklich zur Regeneration ins Eisbad. «Am Anfang tut es mega weh, aber der Muskel aber liebt es, wenn er sich runterkühlen und neu aufheizen kann.»

13.45 Uhr Frisch machen fürs Mittagessen. Mujinga langt am mediterranen Buffet kräftig zu. «Ich habe keinen strengen Speiseplan, sondern schaue spontan, was ich brauche.»

15.07 Uhr Spaziergang am Strand – mit einem Buch in der Hand. «An der Sonne hängen, lesen und Kaffee trinken, das tut gut.»

16.18 Uhr Zur Ablenkung spontane Erholung auf der Driving Range. «Ich bin zwar nicht gut im Golf, aber ein bisschen auf den Ball schlagen, macht grossen Spass.»

18.25 Uhr Knochen knacken. Der Osteopath bringt die Gelenke ein Mal pro Woche an den richtigen Ort zurück.

20.12 Uhr Zurück im Hotel. Ausgiebiges Nachtessen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

21.33 Uhr Der Moment für einen Blick zurück. «2020 war sehr frustrierend. EM abgesagt und Olympia verschoben», sagt Kambundji. Zurerst der Saisonabbruch und dann der Fussbruch. 2021 will sie endlich durchstarten: «Ich freue mich extrem auf mein Comeback im Mai und hoffe, dass alles funktioniert. «Für den ersten Wettkampf wäre schön, wenn sich der Lauf langsam anfühlt, die Zeit aber schnell ist.»

22.51 Uhr Ab ins Bett. Wecker aktivieren. Flugmodus. Zeit zum Träumen – vielleicht von Tokio.

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