Es war ein Tabu-Bruch
Das sagt HCD-Goalie Aeschlimann zur Kritik des Trainers

Wie geht man damit um, wenn man vom eigenen Trainer heftig in den Senkel gestellt wird? Davos-Goalie Sandro Aeschlimann hatte die richtige Antwort parat.
Publiziert: 07.04.2022 um 15:36 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Das Davoser Comeback im Viertelfinal gegen die Lakers ist auch das Comeback von Torhüter Sandro Aeschlimann. Nach der dritten Niederlage in Serie wurde er von Trainer Christian Wohlwend öffentlich für seine Leistung kritisiert. Ein Tabu-Bruch, dessen Wirkung auch nach hinten hätte losgehen können.

Doch die Kritik zeigt positive Wirkung. Der HCD zieht dank vier Siegen in Folge in den Halbfinal ein. Mit einem Aeschlimann in Topform zwischen den Pfosten. Wie das möglich war? «Ich habe mir nicht zu viele Gedanken gemacht und es nicht zu nahe an mich rangelassen. Kritik gehört dazu, er hatte recht», sagt der 27-Jährige.

Er steckt den Dämpfer weg

Der bodenständige HCD-Goalie hat keine Mühe, auch darüber zu reden. Nicht aus dem Grund, weil die Serie noch gedreht werden konnte. Sondern weil Aeschlimann von Natur aus sehr gut und ehrlich in der Selbstreflexion ist. «Vielleicht wollte ich am Anfang zu viel und wurde etwas nervös. Ich bin auch nur ein Mensch.» Für ihn sind es die ersten Playoffs als Stammkeeper. «Wo gearbeitet wird, passieren Fehler.»

Der Emmentaler Sandro Aeschlimann spielt mit Davos derzeit seine ersten NL-Playoffs als Stammgoalie.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Er steckte den Dämpfer weg, «mental braucht das in den Playoffs schon etwas mehr». Er besann sich auf seine Stärken, lenkte seine Gedanken zu Positivem, zu seiner Freude am Hockey, zu den schönen Erinnerungen an frühere Auftritte in Rappi (Cupsieg 2019 mit Zug). Und hält fortan sackstark.

Noch genügend Selbstvertrauen

Weiss er, warum Wohlwend ihn weiterhin spielen liess? «Ja, weil er mir zu hundert Prozent vertraut.» Und – vielleicht sogar noch wichtiger – weil die Mannschaft bedingungslos hinter ihm steht und nie an ihm zweifelte. «Defensiv haben mir meine Vorderleute sehr geholfen.» Nach dem Schlüssel für diese irre Wende gefragt, betont Aeschlimann: «Wir haben nie aufgegeben.»

Von einer persönlichen Genugtuung will der Torhüter nichts wissen, so funktioniert er nicht. Sein Selbstvertrauen geriet deswegen nicht ins Wanken, Aeschlimann hat es einfach neu justiert. «Diese Erfahrung macht mich stärker für die Zukunft.» Und die beginnt am Freitag mit dem ersten Halbfinal-Spiel gegen Meister Zug.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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