Preis-Puff bei Kreuzfahrt
Zürcherin soll plötzlich 1400 Franken mehr zahlen

Die Zürcherin Chantal Rodriguez freute sich auf eine Kreuzfahrt mit ihrer Familie. Doch als sie die Buchungsbestätigung bekam, traute sie zuerst ihren Augen nicht. Plötzlich war die Rechnung höher als gedacht. MSC Cruises Schweiz erklärt, was dahinter steckt.
Publiziert: 03.12.2022 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 10:25 Uhr
Lena Heimhalt

Einmal über Weihnachten in die Wärme. Es war der grosse Wunsch von Blick-Leserreporterin Chantal Rodriguez (36) und ihrer Familie aus Zürich. Also buchte sie für sich, ihren Mann und die zwei Kinder vor etwa zwei Wochen eine Kreuzfahrt bei MSC Cruises Schweiz. Ein rundum Sorglos-Paket. Mit dem Flugzeug sollte es nach Safaga in Ägypten gehen und dann auf einer Rundreise über Jordanien und Saudi-Arabien wieder zurück nach Ägypten. Gesamtpreis: 2850 Franken!

Bei der Buchung konnte sie entscheiden: Gleich alles zu bezahlen oder eine Anzahlung von 855 Franken zu leisten. Rodriguez entschied sich für die Anzahlung. Alles schien perfekt. Doch dann kam die gesamte Rechnung per Mail. «Ich konnte es nicht glauben», sagt die Zürcherin zu Blick. Denn: Plötzlich sollte sie insgesamt 4270 Franken für den Trip bezahlen. Also 1420 Franken mehr. «So ein Preis liegt weit über unserem Familienbudget. Für so viel hätte ich niemals gebucht!»

Um sicherzugehen, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, wiederholte Rodriguez den Buchungsvorgang provisorisch und kam wieder nur auf 2850 Franken. «Ich verstehe absolut nicht, wie sie auf den höheren Betrag kommen konnten.» Besonders: Sie hatte einen 20-Prozent-Rabattgutschein genutzt. «Eigentlich hätte es günstiger und nicht teurer werden sollen.»

Am 17. November buchte Blick-Leserreporterin Chantal Rodriguez eine Kreuzfahrt bei MSC Cruises Schweiz.
Foto: Chantal Rodriguez
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Keine Erklärung, dafür eine Zahlungsaufforderung

In dem Glauben, der Irrtum liesse sich schnell aufklären, kontaktierte sie das Kreuzfahrten-Unternehmen. Fehlanzeige! Nach zwei Wochen, mehreren Anrufen und Mails später, wartet sie immer noch auf eine Erklärung. Ihr Anliegen sei in Bearbeitung, wurde sie stets seitens des Unternehmens vertröstet. «Ich fühle mich einfach sehr alleingelassen», sagt Rodriguez. «Das ist ein fataler Kundenservice!».

Doch dann meldet sich MSC Cruises Schweiz. Aber nicht mit einer Erklärung, sondern einer Zahlungsaufforderung. Wenn sie den Betrag nicht bis zum 3. Dezember begleiche, müsse sie die Buchung kostenpflichtig stornieren, heisst es in dem Schreiben, das Blick vorliegt. «Ich finde das miserabel seitens des Unternehmens», sagt sie. «Ich habe jetzt meinen Rechtsschutz angerufen.»

Nun ist Rodriguez in der Zwickmühle. Wenn sie die Reise trotz noch laufenden Rechtsschutzabklärungen antritt, akzeptiert sie rechtlich gesehen den höheren Preis. Kostenpflichtig stornieren will sie aber auch nicht. Schon am 25. Dezember 2022 soll die Familie den Flug nach Safaga antreten und am Neujahrstag 2023 wieder in Zürich landen.

Technischer Fehler ist schuld

Auf die Winterferien in der Wärme zu verzichten, ist für Rodriguez und ihre Familie allerdings auch keine Möglichkeit. «Wir haben uns schon so gefreut», sagt sie zu Blick. «Alles, was wir wollen, ist unsere Buchung zu dem Preis, der angezeigt wurde.» Und was sagt das Kreuzfahrt-Unternehmen zu dem Preis-Wirrwarr?

Laut Dominik Gebhard, Sprecher von MSC Cruises Schweiz, steckt dahinter ein IT-Fehler. «Wir bestätigen, dass auf dem uns zur Verfügung gestellten Handy-Screenshot ein niedrigerer Preis angezeigt wird. Der dort angezeigte Gesamtpreis ist aber nicht korrekt, lediglich der Betrag der Anzahlung wird richtig angezeigt», sagt er zu Blick.

Die 4270 Franken seien der korrekte Preis. «Es handelte sich bei dem Preis um ein besonderes Angebot.» Und zwar um den «Catch of the Week»-Tarif inklusive eines 20 Prozents Dein Deal Rabatts für 2 Erwachsene und 2 Kinder. Wie es zu dem technischen Fehler kommen konnte, werde derzeit überprüft. Chantal Rodriguez habe man angeboten, die Reise kostenfrei zu stornieren, falls ihr der Preis zu hoch sei. Gebhard betont: «Wir haben übrigens alle Preise sämtlicher Kabinenkategorien für die betroffene Abfahrt nachgeprüft und konnten den niedrigeren Preis aus dem Screenshot leider nicht nachvollziehen.»

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