Trotz Kritik am Bund und Massnahmen
Skeptiker-Komiker Marco Rima erhielt 150'000 Franken vom Bund

Der Komiker Marco Rima wetterte während der Corona-Pandemie immer wieder gegen die Politik, die Massnahmen und die Impfung. Trotzdem bezog er Hilfsgelder aus einem Swisslos-Fonds – und das nicht zu knapp.
Publiziert: 11.07.2022 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2022 um 11:15 Uhr

Marco Rima (61) nennt sich selbst den «Schweizer Erfolgskomiker». Seit der Corona-Pandemie ist er in vielen Köpfen wohl eher als «Skeptiker-Komiker» verankert. Schon kurz nachdem der Bundesrat Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen hatte, machte der Innerschweizer seinem Ärger darüber auf Facebook Luft.

Es blieb nicht beim Internet: Rima nahm auch an einer Skeptiker-Demo in Zürich teil, sagte aber wiederum eigene Auftritte wegen der Massnahmen ab. Denn er fand es «unerträglich», dass gesunde Menschen von den Medien und der Politik «geächtet» würden, und kündigte an, dass er erst wieder als Kabarettist auftreten werde, wenn man wieder ohne Zertifikat, Maske oder Test an seine Vorstellungen kommen könnte.

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Wie die «Luzerner Zeitung» nun publik macht, hat Rima trotz aller Kritik nicht auf finanzielle Hilfe verzichtet, als es knapp wurde. Der 61-Jährige und seine Firma Rima Entertainment AG aus Oberägeri ZG sind bei den Vergaben der coronabedingten Ausfallentschädigungen für Kulturschaffende 2021 aus dem Lotteriefonds des Kantons Zug zwölfmal mit Beträgen aufgeführt, die zusammen rund 150'000 Franken ergeben.

Der Komiker Marco Rima regte sich während der Corona-Pandemie immer wieder über die Massnahmen auf.
Foto: Siggi Bucher
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Kanton Zug behandelte alle Gesuche gleich

Mit einer Hand wütend die Faust gegen die Politik recken, aber mit der anderen Corona-Hilfsgelder in die Tasche stecken? Für Rima anscheinend kein Problem.

Auch für den Kanton Zug nicht, wie man gegenüber der Zeitung erklärt. «Grundsätzlich wurden alle Gesuche um Ausfallentschädigung selbstverständlich gleichwertig behandelt, ohne Berücksichtigung von Bekanntheitsgrad oder politischer Position. Die Gleichbehandlung der Gesuche ist in einem Rechtsstaat oberstes Credo», so der Kulturbeauftragte und Leiter des Zuger Amts für Kultur, Aldo Caviezel.

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Immerhin: Als Rima aus Solidarität mit Ungeimpften auf seine Auftritte verzichtete, obwohl er sie hätte durchführen dürfen, stellte er kein Gesuch um Ausfallentschädigung, heisst es beim Amt. «Auch ihm war bewusst, dass wir für eine Entschädigung unter diesen Umständen keine Rechtsgrundlage haben. Weder Herr Rima noch die Firma Rima Entertainment haben für die ausgefallenen Shows in dieser Zeitspanne Geld von uns erhalten», versichert Caviezel.

Eine Anfrage von Blick bei Marco Rima und seiner Rima Entertainment AG blieb bis zu diesem Zeitpunkt unbeantwortet. (chs)

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