Schwester Liliane Juchli (†87) hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk
«Als sie ging, war sie mit sich im Reinen»

Schwester Liliane Juchli (†87) starb an den Folgen einer Corona-Infektion. Sie hat ein enormes Lebenswerk hinterlassen – und ihr Wirken wird für immer in Erinnerung bleiben.
Publiziert: 29.12.2020 um 00:42 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 07:58 Uhr
Michael Sahli

Schwester Liliane Juchli (†87) hat die Welt während ihres langen Lebens ein kleines Stück besser gemacht. Am 30. November starb sie an den Folgen einer Corona-Infektion. «Sie konnte noch von ihren Liebsten Abschied nehmen. Als sie ging, war sie mit sich im Reinen», heisst es von der Trauerfamilie. Was bleibt, sind Erinnerungen – und ein enormes Lebenswerk.

Juchli gilt als «Schweizer Grande Dame des Pflegefachs». Geboren 1933 in Nussbaumen AG, machte sie in den 50er-Jahren ihre Ausbildung zur Krankenschwester an derr Krankenpflegeschule Theodosianum in Zürich. Kurz darauf trat sie den Ingenbohler Schwestern bei, die das Institut damals führten. In den 60er-Jahren bildete Schwester Liliane bereits angehende Krankenschwestern aus.

Ihr Buch wurde zum Standardwerk

Aus ihren Notizen entstand ein Buch, das zum Standardwerk für Pflegende werden sollte: «Allgemeine und spezielle Krankenpflege» erschien 1971 und war ein Meilenstein für die Professionalisierung des Pflegeberufs im europäischen Raum.

Schwester Liliane Juchli (†87) starb an den Folgen einer Covid-Infektion. Sie hinterlässt ein grosses Lebenswerk.
Foto: Liliane Juchli

«Sie war aktiv, hatte noch Tausende Ideen und war immer noch eine gefragte Referentin trotz ihres hohen Alters», so die Familie, die ihr immer wichtig war. So hat sie die wenigen Gelegenheiten genutzt, um ihren Bruder Otto und Schwägerin Martha zu besuchen.

Ein Trost für die Hinterbliebenen: Trotz Covid-Infektion war es für sie möglich, ihr «Klärli» noch ein letztes Mal zu sehen. Auch eine letzte Umarmung – wenn auch im Schutzanzug. «Das war trotzdem ein sehr wichtiger Moment, und wir sind dankbar, dass das möglich war», so die Angehörigen.

Mehr als blosse Zahlen

Jeden Tag wird veröffentlicht, wie viele Menschen in der Schweiz am Coronavirus gestorben sind. Aber kein Opfer ist nur eine nackte Zahl in einer Statistik. Sondern ein Leben weniger. Um jeden Toten und jede Tote versammeln sich Angehörige, die einen lieben Menschen verloren haben. Einigen von ihnen, stellvertretend für viele, gibt BLICK hier eine Stimme.

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