Er erstach seine Frau vor den Augen des Sohnes
Alim F. zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt

Die Tat erschütterte die Schweiz: 2019 erstach Alim F. in Dietikon ZH seine getrennt lebende Ehefrau. Nun wurde er vom Bezirksgericht Dietikon ZH verurteilt.
Publiziert: 25.03.2022 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2022 um 18:51 Uhr
Michael Sahli

Im August 2019 erstach Alim F.* (40) seine getrennt lebende Ehefrau Esma* (†34) vor den Augen des gemeinsamen Sohnes. Am Freitag wurde er dafür vom Bezirksgericht Dietikon ZH unter anderem wegen Mordes verurteilt.

Das Gericht sprach eine Haftstrafe von 15 Jahren und 7 Monaten und einen Landesverweis von 15 Jahren. Die Haftstrafe wird für eine stationäre Massnahme, die kleine Verwahrung, aufgeschoben. Im April 2020 wurde Alim F. eine wahnhafte Störung diagnostiziert. Er befindet sich aktuell in der geschlossenen Psychiatrie Rheinau.

«Sie sind ein Mörder»

Der Richter sagte ihm bei der Urteilsverkündung: «Sie sind ein Mörder, und nicht nur ein Krimineller, sondern ein Schwerstkrimineller. Das müssen Sie sich einfach mal klar machen.»

Alim F. (40) stach so heftig auf seine Noch-Ehefrau ein, dass die Messerklinge an ihrem Rücken wieder austrat.
Foto: Zvg
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Der Handwerker terrorisierte seine Ehefrau schon lange vor der Tat. Der Opfer-Anwalt sprach von einer gewalttätigen Ehe und von Schlägen und sexuellen Übergriffen gegen die Kinder. Nachdem Esma sich trennte, ignorierte ihr Mann Kontakt- und Rayonverbote.

An die Tat erinnert sich F. nicht mehr

Irgendwann kommt der Nordmazedonier auf die Idee, seine Noch-Ehefrau habe eine Beziehung mit seinem besten Freund. Alim F. dreht durch: Er fährt zur Wohnung seiner getrennt lebenden Frau in Dietikon, schlägt sie zunächst nieder. Dann sticht er mit einem Küchenmesser mindestens fünf Mal auf sie ein. Der anwesende gemeinsame Sohn erlitt durch die Tat, die er beobachten musste, ein Trauma. Auch die anderen drei Kinder des Paares leiden bis heute psychisch enorm unter der Situation, wie während der Verhandlung klar wurde.

Vor Gericht war Alim F. geständig und sagte, es tue ihm leid: «Es gab keinen Grund dafür. Ich habe meine Frau respektiert.» Über weite Strecken hinterliess er während der Verhandlung aber einen gleichgültigen Eindruck. An die Tat selber könne er sich nicht erinnern.

*Name geändert

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