Mit diesem Video kämpft die Berner JSVP gegen das Klima-Gesetz
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Clip veröffentlicht:Mit diesem Video kämpft die Berner JSVP gegen das Klima-Gesetz

Videoclip gegen Klima-Gesetz
Hier duscht die Junge SVP Sommaruga und Leuthard kalt ab

Mit einem provokativen Videoclip kämpft die Berner JSVP gegen das Klima-Gesetz an. Darin nimmt sie die früheren Energieministerinnen Simonetta Sommaruga und Doris Leurthard auf die Schippe.
Publiziert: 02.06.2023 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2023 um 10:08 Uhr

Ein politischer Videoclip mit Nackedeis. Dafür suchte die Junge SVP des Kantons Berns vor zwei Monaten «Laienschauspieler, die Doris Leuthard und Simonetta Sommaruga von hinten ähneln». Und die bereit sind, «nackt (anonym) aufzutreten». Ein provokanter Clip gegen das neue Klimaschutz-Gesetz sollte gedreht werden.

Nun liegt das Filmchen vor. Darin nimmt die Junge SVP die früheren Energieministerinnen Simonetta Sommaruga (63, SP) und Doris Leuthard (60, CVP) aufs Korn. Die beiden – beziehungsweise deren Doubles – werden kalt abgeduscht.

Während die beiden Protagonistinnen zitternd unter dem Wasser stehen, werden im Off frühere Aussagen Sommarugas eingespielt. «Man kann auch zu zweit duschen statt alleine», lautete einer ihrer schlagzeilenträchtigsten Energie-Spartipps.

Die Junge SVP des Kantons Bern zieht mit einem provokativen Videoclip in den Abstimmungskampf um das Klima-Gesetz.
Foto: Screenshot
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Bekleidete JSVP-Mannen

Am Schluss des Videos kommen die beiden JSVP-Co-Präsidenten Nils Fiechter (26) und Adrian Spahr (29) ins Spiel – allerdings bekleidet – und drehen den Hahn ab. «Wer nicht zu zweit kalt duschen will, stimmt am 18. Juni Nein zum Stromfresser-Gesetz» so ihre Botschaft.

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Dass die beiden JSVP-Mannen auf die Frau spielen, erklären sie so: «Die beiden ehemaligen Energieministerinnen sind persönlich für die gescheiterte Energiestrategie der letzten Jahre verantwortlich.» In übertriebenem Aktivismus und verblendetem Ideologismus seien sie aus der sicheren und sauberen Kernenergie ausgestiegen, hätten die Schweiz von Stromimporten aus dem Ausland abhängig gemacht und eine Strommangellage mit einer massiven Preisexplosion bei den Energieträgern verursacht, schreiben die beiden Co-Präsidenten.

«Weder anzüglich noch sexistisch»

Bei seinem Aufruf vor zwei Monaten hatte Fiechter versprochen, dass das Video trotz Nacktszenen «weder anzüglich noch abwertend noch sexistisch» sein wird. Er sieht dieses Versprechen eingelöst. Wenn im Clip tatsächlich mal halbwegs ein bluttes Füdli zu sehen ist, ist dieses mit einem schwarzen Balken abgedeckt.

Sollte sich doch jemand über Sexismus beschweren, haben die beiden bereits eine Antwort parat. Das Video stützte sich schliesslich auf Sommarugas Dusch-Aussage. «In unseren Breitengraden duscht man aber nun mal nackt und nicht in Kleidern», halten die beiden JSVP-Männer fest. «Wer dieses Bildmaterial ernsthaft ‹sexistisch› findet, soll sich doch bei Frau Sommaruga aufgrund deren Ratschlags beschweren und künftig nur noch in Badehose oder Bikini duschen.»

Antreten gegen SVP-Rösti

Doch auch wenn das Video die beiden früheren Energieministerinnen auf die Schippe nimmt, antreten muss die Junge SVP nun gegen ihren eigenen Bundesrat Albert Rösti (55). Der SVP-Magistrat setzt sich als Regierungsmitglied durchaus kollegial für die Vorlage ein.

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Eines hat er mit Sommaruga und Leuthard sogar gemeinsam: Auch Rösti wird im Abstimmungskampf mit einem SVP-Video beehrt. (rus)

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