Kanton startet Impf-Aktion in Deutsch-Integrationskursen
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Hohe Inzidenz in Solothurn:Kanton startet Impf-Aktion in Deutsch-Integrationskursen

Hohe Inzidenz in Solothurn
20 Prozent aller Ansteckungen in den Schulen

Die Corona-Lage im Kanton Solothurn ist angespannt. Die Spitäler sind am Limit. Aufhorchen lässt vor allem eine Zahl: Fast ein Fünftel aller Infektionen sind auf Schulen zurückzuführen.
Publiziert: 07.09.2021 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2021 um 15:55 Uhr

Rund 20 Prozent aller Corona-Infektionen im Kanton Solothurn werden derzeit in den Schulen registriert. Das sagte Kantonsarzt Lukas Fenner am Dienstag auf einer Medienkonferenz. Der Kanton Solothurn weise derzeit eine der höchsten Inzidenzraten schweizweit auf. «Die Lage dürfte sich in den kommenden Wochen weiter verschärfen. Im Winter dürften die bereits hohen Zahlen erneut ansteigen», warnte Fenner.

Die Situation in den Spitälern ist alarmierend. Von 17 Betten auf den Intensivstationen des Kantons sind derzeit 15 besetzt – 13 davon von Covid-Patienten. Nur noch zwei Betten sind frei. Deshalb zieht Solothurn nun die Schraube an.

Zertifikatspflicht für alle Besucher

Ab Montag gilt in den Spitälern Solothurn AG eine Zertifikatspflicht für alle Besucher. «Wer einen Patienten besuchen will, muss ab dann entweder geimpft, genesen oder getestet sein», sagte CEO Martin Häusermann. Kantonsarzt Fenner hatte diesen Schritt aufgrund der aktuellen Lage dringend empfohlen.

Im Kanton Solothurn sind 20 Prozent aller Ansteckungen auf Schulen zurückzuführen.
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Ausserdem wird die Anzahl der Intensivbetten erhöht. «Es wird eine bedarfsgerechte Erhöhung geben», sagte Gesundheitsdirektorin Susanne Schaffner. Man müsse aufpassen, dass das Personal durch die Erhöhung nicht noch weiter belastet werde. «Die Pflegerinnen und Pfleger sind bereits heute am Anschlag. Sie sind frustriert, wütend und müde.»

Kündigungen wegen hoher Belastung

«Die vierte Welle fordert uns ganz extrem», bestätigte auch Dieter Hänggi, Leiter Pflegedienst am Bürgerspital Solothurn. Man sei von den intensivpflegepflichtigen Patienten «überrollt» worden.

Viele der Pflegerinnen hätten nebst dem strengen Berufsalltag auch noch ein familiäres Leben zu stemmen. «Das führt unweigerlich zu einer enormen Belastung», sagte Hänggi. Als Unterstützung des Teams habe man unter anderem pensionierte Pflegekräfte wieder zurückgeholt. Einige Pflegekräfte hätten auch aufgrund der hohen Belastung gekündigt.

90 Prozent aller Pflegerinnen und Pfleger haben sich bereits impfen lassen. Für Gesundheitsdirektorin Schaffner ist klar: «Die hohe Impfquote bei den Pflegern sollte Vorbild für den Rest der Bevölkerung sein. Nur so kriegen wir die Pandemie in den Griff.» (rus/zis)

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