«Sie bleibt eine von uns»
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LGBTQ-Aktivistin Rosenwasser:«Bi- und Pansexuelle funktionieren anders»

LGBTQ-Community feiert Dominique Rinderknecht nach Verlobung mit Drew Gage
«Sie bleibt eine von uns»

Dominique Rinderknecht gilt seit ihrer Beziehung zu Tamy Glauser als grosses Aushängeschild der LGBTQ-Szene. Daran werde auch ihre Verlobung mit dem Musiker Drew Gage nichts ändern, sagen Szenekenner.
Publiziert: 29.05.2021 um 01:51 Uhr
Michel Imhof

Dominique Rinderknecht (31) überraschte vorgestern die ganze Schweiz mit ihrer Verlobung. Sie will dem südafrikanischen Piloten und Musiker Drew Gage das Eheversprechen geben.

Noch bis vor einem halben Jahr zählte sie mit Model Tamy Glauser (36) zum bekanntesten Frauenpaar der Schweiz. Innerhalb der LGBTQ-Community sorgt man sich nicht, mit Rinderknecht ein wichtiges Aushängeschild zu verlieren. Im Gegenteil: «Dominique bleibt eine von uns», stellt die Aktivistin und Influencerin Anna Rosenwasser (31) klar.

«Sie hat nie gesagt, ausschliesslich auf Frauen zu stehen. Erst kürzlich outete sie sich als pansexuell, zuvor definierte sie sich als bi», so Rosenwasser weiter. Eine pansexuelle Person legt ihre sexuelle Orientierung nicht aufgrund der Geschlechtsidentität des Gegenübers fest, sondern stellt den Menschen als solchen in den Vordergrund. Bisexuelle Menschen fühlen sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen.

Dominique Rinderknecht hat sich verlobt. Sie will dem südafrikanischen Musiker Drew Gage das Eheversprechen geben.
Foto: Instagram
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Dass Rinderknecht nun einen Mann liebt, ist kein Widerspruch

«Leider ist die Ansicht, dass sich eine Person auf ein bevorzugtes Geschlecht festlegen muss, noch immer weit verbreitet», bestätigt auch Alessandra Widmer (32), Co-Geschäftsführerin der Lesbenorganisation LOS. «Viele sehen es als Widerspruch, dass Dominique Rinderknecht nach ihrer Beziehung zu Tamy Glauser nun mit einem Mann zusammen ist. Ich sehe es so, dass sie ihre sexuelle und romantische Orientierung voll und ganz auslebt und sich nicht in eine Schublade stecken lässt.»

Mit ihrer Verlobungsmeldung habe Dominique Rinderknecht ein weiteres Coming-out durchgemacht, findet Alexander Wenger (34), Sprecher der Zurich Pride. «Schon damals, als sie mit Tamy Glauser zusammen kam, war es für viele eine Sensation, dass sie eine Frau liebt. Dasselbe passiert nun lustigerweise auf die andere Seite», sagt er. «Ich finde es super, dass sie damit auch die Diskussion ums Spektrum von sexuellen Orientierungen ankurbelt.» Die Ex-Miss bleibt in der Szene aktiv: Sie wird am 19. Juni den Livestream der Zurich Pride moderieren.

Rinderknecht kämpft weiter für Gleichstellung

Rinderknecht verspricht, weiterhin für die Gleichstellung der queeren Gemeinschaft zu kämpfen. «Ich setze mich noch immer für die gleichen Rechte ein und werde weiter für die volle Gleichberechtigung kämpfen. Auch wenn ich einen Mann liebe, bin ich noch immer pansexuell.»

Das ABC der LGBTQ

LGBTQ (oder noch inklusiver: LGBTQIA+) steht für Personen, die nicht heterosexuell sind oder deren Geschlechtsidentität nicht dem binären Modell von männlich und weiblich entspricht. Sie haben gemeinsam, dass sie in vielen Kulturen und Gesellschaftskreisen wegen ihrer Andersartigkeit diskriminiert oder sogar verfolgt werden.

L – Lesbian, lesbisch. Frauen, die Frauen lieben.

G – Gay, schwul. Männer, die Männer lieben.

B – Bisexual, bisexuell. Personen, die sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen.

T – Trans, trans. Vom Begriff Transgender oder trans spricht man, wenn die Geschlechtsidentität eines Menschen nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Transfrauen wurden bei ihrer Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale als Jungen eingeordnet, Transmänner als Mädchen.

Q – Queer. Queer ist eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die non-binär oder bigender sind.

I – Intersexuell, geschlechtlich nicht festgelegt. Personen, die anatomisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden.

A – Asexuell. Personen, die kein Verlangen nach Sex haben.

Darüber hinaus gibt es unzählige weitere Formen der sexuellen Orientierung (z.b. pansexuell, polysexuell) und Geschlechtsidentität (z.b. non-binär), die häufig mit einem angefügten Pluszeichen (LGBTQIA+) inkludiert werden.

LGBTQ (oder noch inklusiver: LGBTQIA+) steht für Personen, die nicht heterosexuell sind oder deren Geschlechtsidentität nicht dem binären Modell von männlich und weiblich entspricht. Sie haben gemeinsam, dass sie in vielen Kulturen und Gesellschaftskreisen wegen ihrer Andersartigkeit diskriminiert oder sogar verfolgt werden.

L – Lesbian, lesbisch. Frauen, die Frauen lieben.

G – Gay, schwul. Männer, die Männer lieben.

B – Bisexual, bisexuell. Personen, die sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen.

T – Trans, trans. Vom Begriff Transgender oder trans spricht man, wenn die Geschlechtsidentität eines Menschen nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Transfrauen wurden bei ihrer Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale als Jungen eingeordnet, Transmänner als Mädchen.

Q – Queer. Queer ist eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die non-binär oder bigender sind.

I – Intersexuell, geschlechtlich nicht festgelegt. Personen, die anatomisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden.

A – Asexuell. Personen, die kein Verlangen nach Sex haben.

Darüber hinaus gibt es unzählige weitere Formen der sexuellen Orientierung (z.b. pansexuell, polysexuell) und Geschlechtsidentität (z.b. non-binär), die häufig mit einem angefügten Pluszeichen (LGBTQIA+) inkludiert werden.

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