Bitte nicht vor Weihnachten!
So schützen Sie sich vor dem Norovirus

Nachdem in Deutschland zahlreiche Norovirus-Fälle gemeldet wurden, war letzte Woche auch eine Schule in der Schweiz betroffen. Zwar kann man sich nicht zu 100 Prozent vor dem Virus schützen, allerdings gibt es einige Vorsichtsmassnahmen, die das Risiko für eine Erkrankung senken.
Publiziert: 22.12.2017 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:06 Uhr

In Deutschland ist vom Vormarsch des Norovirus die Rede. Zahlreiche Fälle in Nordrhein-Westfalen verunsichern die Bevölkerung. Nachdem vergangene Woche in Münchenstein (BL) über 30 Kinder einer heilpädagogischen Schule am Norovirus erkrankt sind, geht auch in der Schweiz Angst um: Das Virus gilt als hochansteckend und so kurz vor Weihnachten will also wirklich niemand mehr krank werden.

Der 14. Dezember war kein einfacher Tag für die heilpädagogische Schule in Münchenstein. Bereits im Schulbus traten bei einigen Kindern erste Symptome auf. Im Verlauf des Vormittags wurden es dann immer mehr Kinder, sodass sich die Schulleitung sogar gezwungen sah, den Kanton zu informieren, wie Schulleiter Adam Schmid gegenüber der Basellandschaftliche Zeitung (bz) berichtet. Die Schule wurde darauf geschlossen. In Deutschland ist das Ausmass noch extremer: Rund 14 Kindergärten in Nordrhein-Westfalen meldeten im Dezember Fälle von Magen-Darm-Infektionen, die auf das Virus zurückzuführen sind.

Meldepflicht bei Häufungen

Das Norovirus kann zwar das ganze Jahr auftreten, allerdings sind vor allem die kalten Wintermonate für einen Anstieg der Fälle bekannt. Klassische Symptome sind schwallartiges Erbrechen, starker Durchfall und Bauch-, Muskel- und Kopfschmerzen. In Einzelfällen kann auch Fieber dazukommen. Obwohl die Dauer der Infektion mit zwei bis drei Tagen relativ kurz ist, ist der Krankheitsverlauf höchst unangenehm.

Das Norovirus ist hochansteckend. Erbrechen und Durchfall gelten als die häufigsten Symptome.
Foto: Thinkstock Images
Für das Norovirus stehen weder Impfungen noch Medikamente zur Verfügung.
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Das Norovirus ist hochansteckend, da nur 10 bis 100 Viren für eine Übertragung genügen. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) erkranken jährlich ca. 400'000 Menschen am Virus. Dabei ist zu beachten, dass das Meldesystem nur Häufungen von Erkrankungen und keine Einzelfälle erfasst. Im Falle einer Häufung gilt eine allgemeine Meldepflicht, für die das BAG ein Formular auf seiner Internetseite zur Verfügung stellt.

Norovirus was tun

Da das Virus als hochansteckend gilt und weder Impfungen noch Medikamente zur Verfügung stehen, lohnt es sich, auf einige Dinge zu achten:

  • Gute Händehygiene durch gründliches Waschen mit Seife - insbesondere nach dem Toilettengang.
  • Gründliches Reinigen und Desinfizieren von Oberflächen, die mit Stuhl oder Erbrochenem in Kontakt gekommen sind (z.B. mit verdünntem Javelwasser).
  • Erkrankte Personen sollten keine Mahlzeiten zubereiten.
  • Im Fall einer Beschäftigung in einer gefährdeten Institution (Altersheime, Spitäler, Gastronomie, Schulen), sollten erkrankte Personen auch nach Abklingen der Symptome mindestens 2 bis 3 Tage der Arbeit fernbleiben und weiterhin auf gute Hygiene achten.
  • Erkrankte Kinder erst dann wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen lassen, wenn die Symptome 48 Stunden nicht mehr aufgetreten sind.

Wenn Sie das Virus trotzdem erwischen sollte, sollten Sie darauf achten, dass Sie den hohen Flüssigkeitsverlust ausreichend kompensieren.

Das Norovirus

Noroviren wurden 1972 entdeckt. Heute ist bekannt, dass sie für die Mehrzahl von nicht bakteriell bedingtem Durchfall verantwortlich sind. Das Virus gilt als hochansteckend, weshalb es vor allem dort zu Häufungen, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben oder -arbeiten. Das Virus kann über den Mund, die Haut, kontaminierte Objekte, Tröpfchen in der Luft oder den Konsum von verunreinigten Lebensmitteln übertragen werden. Die Viren sind sehr resistent und können auch bei hohen Temperaturschwankungen mehr als 12 Tage auf Flächen ansteckend bleiben. (Quelle: BAG)

Noroviren wurden 1972 entdeckt. Heute ist bekannt, dass sie für die Mehrzahl von nicht bakteriell bedingtem Durchfall verantwortlich sind. Das Virus gilt als hochansteckend, weshalb es vor allem dort zu Häufungen, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben oder -arbeiten. Das Virus kann über den Mund, die Haut, kontaminierte Objekte, Tröpfchen in der Luft oder den Konsum von verunreinigten Lebensmitteln übertragen werden. Die Viren sind sehr resistent und können auch bei hohen Temperaturschwankungen mehr als 12 Tage auf Flächen ansteckend bleiben. (Quelle: BAG)

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