Welt-Diabetes-Day: Studie lässt hoffen
Diabetes: Behandlung ohne Insulin-Spritzen?

Zum Welt-Diabetes-Day gibt es Neuigkeiten aus der Forschung: Wissenschaftler aus den USA haben intelligente, künstliche Betazellen entwickelt, die eine neue Behandlung von Diabetes ohne Injektionen oder Insulin-Pumpen ermöglichen könnten.
Publiziert: 14.11.2017 um 10:27 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:05 Uhr

Aus einer ägyptischen Schriftvolle, dem Papyrus Ebers, geht hervor, dass Diabetes bereits 1550 v. Chr. aufgetreten sein könnte. Darin ist nämlich die Rede von einer erhöhten Urinausscheidung. Auch indische Schriften aus der Zeit um 400 v.Chr. beschreiben ähnliche Symptome und die Ausscheidung süsslichen und klebrigen Urins, der Insekten und Ameisen anlockte.

Am 11. Januar 1922 erhielt der Junge Leonard Thompson in Kanada als erster Diabetes-Patient eine Insulininjektion. Davor war der Junge infolge seiner Krankheit bis auf die Knochen abgemagert. Weil der Blutzuckerspiegel nach der ersten Injektion nicht sank, wie es sich die Wissenschaftler um den Chirurgen Frederick Grant Banting erhofften, verabreichten sie eine zweite Spritze, die tiefere Blutzuckerwerte bewirkte. Bereits 1923 erhielten Banting und John Rickard MacLeod den Nobelpreis für ihre Entdeckungen zum Thema Diabetes und Insulin und noch im selben Jahr wurde isoliertes Insulin auf den Markt gebracht.

Seither ist viel geschehen: Spritzen müssen nicht mehr ausgekocht und Nadeln nicht mehr geschliffen werden. Während 1922 vorwiegend Typ-1-Diabetes aufgetreten war, wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts viel häufiger Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Diese Entwicklung wird mit der steigenden Zahl an übergewichtigen Menschen in Verbindung gebracht. 

Können Diabetes-Patienten sich irgendwann Pflaster aufkleben statt Spritzen injizieren?
Foto: Thinkstock Images

Vielversprechende Forschungsergebnisse machen Hoffnung

Zwar hat sich die Behandlung von Diabetes stark verbessert, was betroffenen Personen ein relativ «normales Leben» ermöglicht, trotzdem muss das Insulin in gewissen Fällen - je nach Diabetes-Typ und Essgewohnheiten - vier bis sechs Mal täglich gespritzt werden. Eine Studie amerikanischer Forschenden ergab nun vielversprechende Resultate in Bezug auf eine erleichterte Therapie der Erkrankung. 

Im Rahmen einer Studie stellten die Forschenden sogenannte Betazellen her, die bei Diabetes-Patientinnen und Patienten die Insulin-Produktion übernehmen sollen. Diese künstlichen Betazellen (artificial beta cells, ABCs) imitieren die Funktion der Insulin-freisetzenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die bei gesunden Menschen den Blutzuckerspiegel kontrollieren. Ein Verlust oder eine Fehlfunktion dieser Zellen führt zu Typ 1-Diabetes und in manchen Fällen zu Typ-2-Diabetes.

Versuche an Mäusen waren erfolgreich

Die Forschenden haben die künstlichen Zellen an Mäusen bereits getestet: Nach der Injektion bei diabetischen Mäusen normalisierte sich ihr Blutzuckerspiegel rasch und der Blutzucker blieb bis zu fünf Tage auf einem stabilen Niveau. Wie die Forscher erläutern, sind die künstlichen Betazellen mit einer vereinfachten Version normaler Zellmembranen mit Lipiddoppelschicht konstruiert. Die Innovation der Zellen sei, dass sie mit Insulin gefüllten Vesikeln ausgestattet seien. Steige der Glukosespiegel an, führe dies zu chemischen Veränderungen der Vesikelhülle, woraufhin das Insulin freigesetzt werde.

Die Forschenden um Zhen Gu von der University of North Carolina und NC State wollen nun daran arbeiten, die synthetischen Zellen weiter zu optimieren und ein spezielles Pflaster zu entwickeln, mit dem die Zellen schmerzfrei über die Haut in den Körper gebracht werden können. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift «Nature Chemical Biology». (aponet)

Was ist Diabetes?

Diabetes, die Zuckerkrankheit, ist die häufigste Stoffwechselkrankheit überhaupt. Ein Anstieg des Blutzuckergehalts durch Insulinmangel führt zu schweren Folgen. Zehn bis 15 Prozent aller Diabetiker leiden unter dem selteneren Diabetes-Typ 1. Wegen einer Autoimmunstörung fehlt ihnen das Insulinhormon vollständig. Sie brauchen lebenslange Behandlung.

Bei Diabetes wird zwischen zwei Typen unterschieden: Beim Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Bei Betroffenen zerstört das Immunsystem jene Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion des lebenswichtigen Insulin verantwortlich sind. Beim Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin. Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes sind betroffene Typ-2-Diabetes-Patienten nicht zwingend auf Insulin-Spritzen angewiesen. Das Insulin ist für unseren Körper deshalb so wichtig, da es für den Abbau von Zucker und die Umwandlung in Energie verantwortlich ist. Typ-2-Diabetes-Patienten können die Krankheit oft über eine Zuckerarme Ernährung kontollieren.

Zu den wichtigsten Anzeichen der Krankheit gehören erhöhter Blutzuckerspiegel, Müdigkeit, Durst und Konzentrationsschwäche.

Diabetes, die Zuckerkrankheit, ist die häufigste Stoffwechselkrankheit überhaupt. Ein Anstieg des Blutzuckergehalts durch Insulinmangel führt zu schweren Folgen. Zehn bis 15 Prozent aller Diabetiker leiden unter dem selteneren Diabetes-Typ 1. Wegen einer Autoimmunstörung fehlt ihnen das Insulinhormon vollständig. Sie brauchen lebenslange Behandlung.

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Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, kann einer neuen Studie zufolge der Stoffwechselkrankheit Typ-2-Diabetes vorbeugen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscher-Team des Institut national de la santé et de la recherche médicale in Frankreich.

In ihrer Studie zeigte sich, dass das Diabetes-Risiko mit zunehmender Menge an Antioxidantien sank, wie die Autoren in der Fachzeitschrift Diabetologia berichten. Studienteilnehmerinnen, die am meisten Antioxidantien assen, hatten ein 27 Prozent geringeres Diabetes-Risiko als Frauen, die am wenigsten assen.

Lebensmittel mit Antioxidantien

  • Dunkle Schokolade
  • Tee
  • Walnüsse
  • Pflaumen
  • Blaubeeren
  • Erdbeeren
  • Haselnüsse

Schon frühere Studien hatten darauf hingedeutet, dass einzelne Antioxidantien, wie Vitamin C und E, Lycopin oder Flavonoide, das Risiko fü Typ-2-Diabetes senken können. Doch seien die Stoffe in diesen Arbeiten meist isoliert betrachtet worden, so die Wissenschaftler. In ihrer Arbeit hatten sie daher nun versucht, den antioxidativen Wert der Ernährung generell zu bestimmen. Nahrungsmittel, die das Risiko für Diabetes am meisten reduzierten, waren Früchte und Gemüse, Tee und Rotwein in moderaten Mengen. Die Wissenschaftler hatten Kaffee aus ihrer Analyse ausgeschlossen, da Antioxidantien aus Kaffee bereits mit einem verringerten Diabetes-Risikos in Verbindung gebracht wurden. Auf welche Weise die Radikalfänger das Diabetes-Risiko senken, müsse in weiteren Studien untersucht werden.

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