11 Mythen im Check
Wir entlarven die hartnäckigsten Gesundheitsmythen

Was ist dran an all Gesundheitstipps und Mythen, die wir alle kennen? Über kaum ein Thema gibt es so viele verschiedene Ratgeber und Theorien wie über unsere Gesundheit. Grund genug, sich die gängigsten Mythen einmal anzusehen.
Publiziert: 20.10.2022 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2022 um 11:43 Uhr
Nicole Bruhin

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel, Zahnseide schützt vor Löchern, Salz ist ungesund: All diese Weisheiten begleiten uns seit der Kindheit. Doch was ist dran an diesen Gesundheitsmythen?

1. Zahnseide ist gut für die Zähne

Seit mehr als 30 Jahren wird empfohlen, täglich Zahnseide zu benutzen. Jetzt stellt sich heraus: Die Studien dazu sind äusserst zweifelhaft.

Ausgerechnet die US-Medizinbehörden, die den weltweiten Trend ab 1979 durch ihre offizielle Empfehlung auslösten, räumen nach einer offiziellen Anfrage und dem Vergleich von 25 Studien ein: Eigentlich müsste sie gestrichen werden.

Du bist, was Du isst: Wie man sich ernährt, ist mittlerweile eine Frage der Gesundheit.
Foto: imago stock&people
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2. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Nie mehr als zwei Eier pro Woche – sonst wirds gefährlich für den Cholesterinspiegel. Dieser Volksglaube hielt sich jahrelang eisern fest. Wissenschaftler der britischen Universität Surrey liessen Probanden während acht Wochen jeden Tag zwei Eier zum Frühstück essen. Das Resultat: Keine negative Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel.

Grund ist unser Stoffwechsel. Der menschliche Körper produziert selbst Cholesterin. Isst ein gesunder Mensch mehr Cholesterin als es der Körper braucht, so reguliert er das selbst: Im Darm wird die Aufnahme gestoppt, das überflüssige Cholesterin wieder ausgeschieden. So bleibt der Cholesterinspiegel im grünen Bereich.

Cholesterin-Lüge: Wie viele Eier sind gesund?

Weil sie den Cholesterinspiegel steigen lassen und damit Herzkrankheiten fördern könnten, galten Eier lange als ungesund. Diverse Studien widerlegen diesen Zusammenhang jedoch.

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Spiegeleier in der Pfanne und auf dem Teller
Wie viele Eier darf man essen?
Thinkstock

Weil sie den Cholesterinspiegel steigen lassen und damit Herzkrankheiten fördern könnten, galten Eier lange als ungesund. Diverse Studien widerlegen diesen Zusammenhang jedoch.

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3. Der Spinat und die Muskeln

Der Schrecken unser Kindheit: Der Spinat. «Der macht dich gross und stark», bleuten einem die Eltern schon von klein auf ein.

Wer ordentlich Spinat Gemüse isst, bekommt laut einer schwedischen Studie tatsächlich stärkere Muskeln. Allerdings sollte der Spinat nicht aus der Dose stammen - so wie ihn Popeye zu verschlingen pflegt. Das grüne Blattgemüse muss frisch und unerhitzt verspeist werden.

Wie gesund ist Spinat?

Zwei Vorurteile zuerst: Spinat darf man nicht aufgewärmt essen. Zweitens: Er enthält enorm viel Eisen.I m ersten Fall heisst die Antwort: Jein. Für Erwachsene ist, sofern der Spinat im Kühlschrank aufbewahrt wurde, das beim Erwärmen freigesetzte Nitrit ­unproblematisch. Aber auf­gewärmtes Blattgemüse schmeckt sowieso nicht.

Spinat vom Feld: Im Herbst schmeckt er intensiver.
Spinat vom Feld: Im Herbst schmeckt er intensiver.
Stock iPhoto

Zwei Vorurteile zuerst: Spinat darf man nicht aufgewärmt essen. Zweitens: Er enthält enorm viel Eisen.I m ersten Fall heisst die Antwort: Jein. Für Erwachsene ist, sofern der Spinat im Kühlschrank aufbewahrt wurde, das beim Erwärmen freigesetzte Nitrit ­unproblematisch. Aber auf­gewärmtes Blattgemüse schmeckt sowieso nicht.

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4. Nach dem Essen nicht baden gehen

Jeder kennt die Regel, dass man nach dem Essen zwei Stunden nicht baden gehen soll. Denn damit droht der qualvolle Ertrinkungstod. Stimmt nicht. Dafür brauchts keine wissenschaftliche Belege. Nach dem Joggen fällt man ja auch nicht tot um.

Nach dem Essen ist der Körper lediglich etwas müde, weil er auf die Verdauung konzentriert ist. Es existiert also keine offizielle Verbindung zwischen essen und ertrinken.

5. Pro Tag zwei Liter Wasser trinken

Es ist ganz klar, dass der Mensch viel Flüssigkeit braucht. Zwei Liter pro Tag sind die Faustregel. Das muss aber nicht zwangsläufig in Form von Wasser sein. Obst, Gemüse und Milchprodukte enthalten ebenfalls Flüssigkeit.

Zu viel Wasser kann dem Körper auch schaden. Wer ein normales Durstgefühl hat, nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich.

Wie viel Wasser am Tag ist gesund?

Für unsere Gesundheit ist das richtige Trinken mindestens ebenso wichtig, wie die richtige Ernährung. Um frisch und fit zu bleiben, ist es von grosser Bedeutung, genügend zu trinken. Doch wie viel Wasser ist wirklich genug für den Körper?

Eine Frau im Bikini die am Sommertag Wasser aus der Flasche trinkt
Ein, zwei oder mehr Liter: Wie viel Wasser ist wirklich genug für den Körper?
Getty Images

Für unsere Gesundheit ist das richtige Trinken mindestens ebenso wichtig, wie die richtige Ernährung. Um frisch und fit zu bleiben, ist es von grosser Bedeutung, genügend zu trinken. Doch wie viel Wasser ist wirklich genug für den Körper?

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6. Kaffee entzieht dem Körper Wasser

Good News für alle Kaffee-Junkies: Stimmt nicht! Koffein wirkt lediglich harntreibend. Sprich wer viel Kaffee trinkt, muss also öfters auf die Toilette. Darum muss man wohl mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.

Wie gesund ist Kaffee?

Kaffee am Morgen, und der Tag ist gerettet – so geht es zumindest den meisten Schweizerinnen und Schweizern. Manche Menschen können fünf Tassen Kaffee trinken und schlafen trotzdem gut, anderen raubt schon eine kleine Tasse den Schlaf. Grund dafür ist offenbar eine unterschiedliche Koffein-Sensibilität.

Eine Frau mit der Kaffee-Tasse
Kaffee enthält viele Stoffe, die die Gesundheit beeinflussen können.
Thinkstock

Kaffee am Morgen, und der Tag ist gerettet – so geht es zumindest den meisten Schweizerinnen und Schweizern. Manche Menschen können fünf Tassen Kaffee trinken und schlafen trotzdem gut, anderen raubt schon eine kleine Tasse den Schlaf. Grund dafür ist offenbar eine unterschiedliche Koffein-Sensibilität.

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7. Beim Sprung ins kalte Wasser bleibt das Herz stehen

Das ist nicht wahr. Ein gesundes Herz hält kaltes Wasser aus. Sonst wäre auch vom kalten Bad nach dem Saunagang abzuraten. Aber das betreiben gerade die Finnen einem Sport gleich – und die leben bekanntlich noch.

Vorsichtig sein müssen nur Menschen mit Gefäss- und Herzerkrankungen: Man sollte den plötzlichen Temperaturwechsel jedoch vermeiden, da dabei Herz und Kreislauf zu stark beansprucht werden könnten.

10 goldene Regeln für die Sauna

Sauna stärkt die Körper-Abwehr. Eine Sauna ist kein Dampfbad, die Luftfeuchte soll bei 100 Grad höchstens zehn Prozent betragen. Sich nach der Dusche unabgetrocknet oder im nassen Badekleid in die Schwitzkammer zu legen, erhöht die Luftfeuchte und ist eine Unhöflichkeit gegenüber anderen Saunagästen. Damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann, sollte man einiges beachten.

Sauna stärkt die Körper-Abwehr. Eine Sauna ist kein Dampfbad, die Luftfeuchte soll bei 100 Grad höchstens zehn Prozent betragen. Sich nach der Dusche unabgetrocknet oder im nassen Badekleid in die Schwitzkammer zu legen, erhöht die Luftfeuchte und ist eine Unhöflichkeit gegenüber anderen Saunagästen. Damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann, sollte man einiges beachten.

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8. Salz ist ungesund

Schadet zu viel Salz im Essen? Forscher streiten heftig, über diese These. Zuviel Salz erhöhe das Risiko für Schlaganfall und Herzversagen, davon sind viele Ärzte überzeugt. Aber einige sind auch der Meinung, eine allzu salzarme Ernährung ist ungesund.

Es gibt einige Studien, in denen Teilnehmer, die wenig Salz zu sich genommen hatten, eher Schlaganfälle und Herzinfarkte erlitten. Das könnte daran liegen, dass der Körper bei einem sehr geringen Salzkonsum Hormone ausschüttet, die den Blutdruck erhöhen.

Wofür brauchen wir eigentlich Salz?

Die Suppe ohne Salz? Kaum vorstellbar! Die Prise Salz macht den Geschmack. Doch Natriumchlorid, so der Fachausdruck für Speisesalz, kann noch mehr als unseren Gerichten die Würze geben. Salz findet auch Verwendung in der Medizin, beispielsweise als Zusatz in Infusionen, Bädern oder bei Kochsalzinhalationen

Die Suppe ohne Salz? Kaum vorstellbar! Die Prise Salz macht den Geschmack. Doch Natriumchlorid, so der Fachausdruck für Speisesalz, kann noch mehr als unseren Gerichten die Würze geben. Salz findet auch Verwendung in der Medizin, beispielsweise als Zusatz in Infusionen, Bädern oder bei Kochsalzinhalationen

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9. Cola und Salzstangen sind gut bei Magendarmgrippe

Wenn sich der Magen dreht, verliert der Körper viel Flüssigkeit und Mineralien. Die müssen schnell wieder zugeführt werden. Salzstangen und Cola sind dafür allerdings nicht optimal: Das Koffein in der Cola kann besonders bei Kindern den Durchfall noch verstärken.

Zu viel Zucker entzieht dem Körper weiteres Wasser sowie Kalium. Besser eignen sich leicht gesüsste Tees und Elektrolytelösung aus der Apotheke.

Auch die Salzstangen bringen nicht viel, Zwieback hilft dem Körper besser, wieder zu Kräften zu kommen.

Die besten Heilpflanzen für den Magen

Typisch nach den Feiertagen sind Völlegefühl und regelrechter Blähbauch: Sie sind zwar meistens harmlos, aber sehr unangenehm. Hier erfahren Sie, welche Pflanzen und Kräuter helfen, Beschwerden wie Schmerzen, Völlegefühl oder Übelkeit zu bekämpfen.

Ein nackter Bauch einer Frau mit den herzförmigen Händen um den Bauchnabel
Typisch nach den Feiertagen sind Völlegefühl und regelrechter Blähbauch
Getty Images

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10. Ein Schnaps ist gut für die Verdauung

Das möchten wir gerne alle glauben – es stimmt aber gar nicht: Alkohol hemmt die Verdauung. Er lenkt die Leber lediglich vom Verdauen und behindert sogar die Magenentleerung.

Bei Völlegefühl ist ein Spaziergang oder ein warmer Tee sinnvoll. Vorbeugend hilft natürlich auch, massvoll zu essen.

Hilft Schnaps wirklich bei der Verdauung?

Bei der Kälte wärmt nichts das Herz mehr wie ein blubbernder Caquelon, der mit den Liebsten geteilt wird. Beendet wird das reichhaltige Fondue gerne mit einem kräftigen «Verdauerli». Doch hilft Schnaps wirklich bei der Verdauung von fettigem Essen?

imago/imagebroker

Bei der Kälte wärmt nichts das Herz mehr wie ein blubbernder Caquelon, der mit den Liebsten geteilt wird. Beendet wird das reichhaltige Fondue gerne mit einem kräftigen «Verdauerli». Doch hilft Schnaps wirklich bei der Verdauung von fettigem Essen?

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11. Dunkle Schokolade macht nicht dick

Das stimmt leider nicht. Egal, wie dunkel die Schokolade ist, sie besteht in erster Linie aus Kakaobutter, Zucker und Kakaomasse.

Im Gegensatz zu Milchschokolade enthält dunkle Schokolade keine Milch, folglich auch keinen Milchzucker - und auch insgesamt meist weniger zugesetzten Zucker. Die Kalorienzahl ist durch den hohen Fettgehalt aber absolut vergleichbar mit der süssen Milchschokolade.

Wie gesund ist Kakao?

Schokolade ist nicht nur lecker sondern auch gesund, weil sie Flavonoide beinhaltet, die freie Radikale fangen. Diese sekundären Pflanzenstoffe schützen unsere Zellen vor Schäden. Die Forscher haben jetzt in Kakao und kakaohaltigen Lebensmitteln auch Vitamin D2 entdeckt. Den höchsten Vitamin-D-Gehalt haben den Wissenschaftlern zufolge Kakaobutter und dunkle Schokolade.

Dunkle Schoggi – die grosse Lüge mit dem Kakao: Wenn schon Schokolade, dann dunkle, heisst es. Der Kakao-Anteil sollte so hoch sein, dass einem die Lust auf Schoggi vor lauter Bitterstoffen vergeht. Doch dunkle Schoggi – insbesondere aus Südamerika – ist oft mit dem Schwermetall Cadmium belastet.
Wenn schon Schokolade, dann dunkle.
Getty Images

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