Blick beantwortet eure Wein-Fragen
«Wo finde ich Infos zum Trinkfenster von Wein?»

Blick-Weinredaktor Nicolas Greinacher beantwortet regelmässig eure Leserfragen zum Thema Wein. Karl Zeller möchte wissen, wo er verlässliche Informationen zum Trinkfenster von Wein finden kann.
Publiziert: 22.05.2024 um 13:55 Uhr
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Wer Wein von seiner besten Seite erleben möchte, dürfte sich schon mindestens einmal dieselbe Frage wie unser Blick-Leser Karl Zeller gestellt haben. Ein Barolo aus einem Spitzenjahrgang kann zu jung getrunken unter Umständen eine bittere Enttäuschung abliefern. Auf der anderen Seite verkörpert ein neuseeländischer Marlborough Sauvignon Blanc das krasse Gegenteil und präsentiert sich umso besser, je früher er geöffnet wird.

Der mit Abstand grösste Teil aller verkauften Weine ist beim Zeitpunkt des Verkaufsstarts trinkbereit und profitiert nicht von einer zusätzlichen Flaschenlagerung. Darunter fallen mit ganz wenigen Ausnahmen aromatische Weissweine wie eben zum Beispiel Sauvignon Blanc, Rosé-Weine wie auch Rotweine im untersten Preissegment. Auch fruchtbetonter Prosecco zeigt sich nach dem Verkaufsstart am besten.

Trinkreife-Tabellen geben Auskunft

Führende Weinfachhändler haben das Bedürfnis ihrer Kundschaft nach einem jährlich aktualisierten und einfach lesbaren Ratgeber längst erkannt. Trinkreife-Tabellen sind eine unverzichtbare Unterstützung für diejenigen unter uns, die schlicht keine Zeit dafür haben, sich regelmässig mit den jahrgangsspezifischen Eigenschaften und Lagerfähigkeiten ihrer Weine zu beschäftigen. Ein kurzer Blick auf die Tabelle verrät die generelle Qualität des Jahrgangs und ob sich ein Wein zurzeit im optimalen Trinkfenster befindet.

Wann präsentiert sich ein Wein am besten?
Foto: Shutterstock
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Der Nachteil solcher Tabellen ist, dass mögliche Ausnahmen untergehen. Denn nahezu in jeder Weinregion dieser Welt gibt es Weine, die aus der Norm tanzen. Sauvignon Blanc kann nicht altern? Weine wie die von Clos la Néore oder Pascal Cotat beweisen das Gegenteil. Barolo braucht viele Jahre bis er zugänglich wird? Ein Glas vom 2020er Barolo Albarello entkräftet diese Aussage im Nu. Im Zweifelsfall gilt deshalb nach wie vor: Probieren geht über Studieren.

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