Blick beantwortet eure Wein-Fragen
«Was kosten meine uralten Bordeaux?»

Blick-Weinredaktor Nicolas Greinacher beantwortet regelmässig eure Leserfragen zum Thema Wein. Martin Hugentobler möchte wissen, welchen Wert seine uralten Bordeaux-Weine haben.
Publiziert: 22.03.2024 um 14:15 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_628.JPG
Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Eine unabdingbare Eigenschaft von Bordeaux-Weinen ist ihre erwiesene Lagerfähigkeit. Tropfen von Spitzen-Weingütern können teilweise auch nach über einem Jahrhundert in der Flasche schönste Genussmomente bereiten. Damit solche Weine über mehrere Jahrzehnte gelagert werden können, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Mindestens gleich wichtig wie die Wahl des Weinguts ist das Jahr, in dem die Trauben gepflückt worden sind. Die jahrgangsbedingten Unterschiede können nämlich gewaltig sein. So sind zum Beispiel die allermeisten Bordeaux-Weine aus dem traurigen Jahrgang 1960 längst über ihrem Zenit, während die besten Tropfen aus dem Jahrhundertjahr 1961 immer noch in Topform sind.

So viel Wert sind uralte Bordeaux-Weine

Blick-Leser Martin Hugentobler präsentiert gleich fünf uralte Bordeaux-Flaschen aus den Jahrgängen 1972 und 1973. Die gute Nachricht: Alle drei Weine wurden von absoluten Spitzenweingütern auf die Flasche gezogen. Mit den beiden Châteaus Mouton und Lafite Rothschild besitzt Hugtentobler sogar Premier Grand Cru Classé Weine, also aus der höchstmöglichen Klassifizierung.

Zwei Flaschen Château Palmer 1973 von Blick-Leser Martin Hugentobler.
Foto: zVg
1/6

Allerdings sind leider beide Jahrgänge als schwach einzustufen. Und während der Flüssigkeitsschwund bei den beiden Flaschen Château Lafite Rothschild für einen über 50-jährigen Wein durchaus akzeptabel ist, liegt der Füllstand bei den anderen Flaschen lediglich auf Höhe der mittleren Schulter, was sich nachteilig auf den Flaschenwert auswirkt.

Während die beiden Rothschilds auf gängigen Online-Auktionsbörsen ihren Zuschlag zurzeit bei rund 200 bis 300 Franken pro Flasche finden dürften, liegt der Marktpreis für die beiden Flaschen Château Palmer 1973 leicht darunter. Selbstverständlich könnte unser Blick-Leser die Weine auch trinken. Aufgrund der schwachen Jahrgänge und den teilweise niedrigen Füllständen wäre dies aber mit einem erheblichen Risiko behaftet.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?