SmartHalo im Test
Dieses Gadget macht das Velo smart

Das Bike-System von SmartHalo ist mehr als ein automatisches Licht fürs Velo. Es warnt vor Dieben, hilft beim Navigieren und zeigt neue Nachrichten an. BLICK hat das Zweirad-Gadget ausprobiert.
Publiziert: 31.01.2018 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:40 Uhr
Lorenz Keller

Die Installation des SmartHalo ist einfach, nimmt aber etwas Zeit in Anspruch. Eine Bedienungsanleitung brauchts eigentlich gar nicht, die Gratis-App reicht vollkommen aus. Dort wird man Schritt für Schritt durch Installation und Montage geführt.

Der Velocomputer wird fix an den Lenker montiert – das ist auch gleichzeitig ein grosser Vorteil des Systems. Alle Schrauben, Schablonen und Werkzeuge werden mitgeliefert. Damit kann man das Gadget in rund 10 bis 15 Minuten ans Velo befestigen.

Die Universal-Halterung sollte eigentlich für alle möglichen Stangen gehen. Bei uns im Test hatten wir aber etwas Mühe. SmartHalo liess sich zwar befestigen, aber nicht ganz sauber und präzis. Das Gadget lässt sich übrigens nur mit einem magnetischen Key von der Halterung lösen, man kann es also immer drauflassen.

Das SmartHelo ist ein intelligentes Velolicht und kostet rund 180 Franken.
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Wichtig: Das Handy kann man nicht zu Hause lassen, aber immerhin in der Hosentasche. Denn der Velocomputer nutzt das GPS des Smartphones und ist dauernd via Bluetooth verbunden.

Diese fünf Dinge kann das SmartHalo

SmartHalo hat fünf Grundfunktionen. Die Basis ist ein LED-Licht, das sich automatisch einschaltet, sobald es dunkler wird und man das Velo bewegt. Man kann mit einem zweimaligen Klopfen auf die Oberseite des Gadgets das Licht natürlich auch manuell steuern. Und sobald man vom Zweirad wegläuft, wird das Licht abgeschaltet.

Das LED-Licht ist leider etwas schwach und wird wohl primär als Zweitlicht zum Einsatz kommen.
Foto: Lorenz Keller

Praktisch ist, dass eingehende Anrufe oder SMS direkt mit den farbigen LEDs auf der Oberseite angezeigt werden. Leider kann man dies aber nicht detailliert einstellen, um etwa auch auf Whatsapp-Nachrichten hingewiesen zu werden. Um zu wissen, was für ein Anruf oder was für eine Nachricht eingeht, muss man das Handy dann aber sowieso aus der Tasche ziehen. SmartHalo kann nur grosse Lichtpunkte anzeigen, keine Schriften oder Grafiken.

Da das Teil ja fix montiert ist, taugt es auch als Diebstahlschutz. Der lässt ich ebenfalls über die App ganz einfach einschalten. Der Alarm schaltet sich ein, wenn das Smartphone nicht gekoppelt ist, sprich der Besitzer des Velos nicht in der Nähe ist, sich das Velo aber trotzdem bewegt. Zuerst gibts nur einen leisen Warnton und das SmartHalo blinkt rot. In fünf Stufen wird das Blinken intensiver, wenn das Gadget weiter Bewegung registriert.

Erst dann ertönt eine Sirene. Und die ist richtig laut, wie wir im Test feststellen konnten. Fast schon so wie eine Autoalarmanlage. Sobald das Handy wieder verbunden wird, schaltet sich der Diebstahlschutz ab. Als Alternative legt man in der App einen Morsecode mit kurzen oder langen Klicks fest.

So siehts aus, bevor der richtig laute Alarm losgeht. Wenn man das Diebstahl-geschützte Velo bewegt, schliesst sich langsam der Ring.
Foto: Lorenz Keller

Die App dient auch gleich als umfassender Fitness-Tracker fürs Fahrrad, der automatisch startet, wenn man losradelt. Er zählt Kalorien, misst aber auch die zurückgelegte Strecke, Steigung und Durchschnittsgeschwindigkeit. Man kann sich seine Biketouren sogar auf der Karte aufzeichnen lassen. Schade, können die nicht in andere Anwendungen exportiert werden. Immerhin kann man sich Ziele setzen. Auch ein Geschwindigkeitsziel, das Tempo wird dann dynamisch auf dem Bildschirm angezeigt – natürlich nur als farbige Balken.

Das wichtigste Feature des SmartHalo ist aber sicher die Navigations-Funktion. Über die App kann man, basiernd auf OpenStreetMap, ein Ziel suchen und sich dann dorthin lotsen lassen. Und das nur mit den LEDs auf dem Bildschirm und Tönen. Muss man rechts abbiegen, wird der Halbkreis grüner, je näher man kommt. So ist es wirklich kinderleicht, ohne Handy in der Hand auch kompliziertere Wege zu finden.

Über eine Karte kann man ganz einfach die Navigation aufstarten.
Foto: Lorenz Keller

Ganze Touren kann man noch nicht ins Navi programmieren

Die Software weiss recht gut, wo man mit dem Velo durchkommt. Schade allerdings, kann man noch nicht ganze Routen programmieren. Man kann sich aber auch wie bei einem Kompass einfach die Richtung auf sein Ziel anzeigen lassen und sich den Weg dann selber suchen. Ein netter Nebeneffekt: Das GPS weiss auch immer, wo das Rad gerade ist.

Im Test hat das SmartHalo einige Stärken, aber auch Schwächen offenbart. Sehr positiv ist die Akkulaufzeit von weit über einer Woche. Die Anzeige mit den 25 LEDs lässt sich gut während der Fahrt ablesen, ohne dass man die Augen lange von der Strasse nehmen muss. Die Töne allerdings sind etwas schrill und auffällig, da schauen Fussgänger leicht irritiert.

Die Anleitung ist vorbildlich. Die App führt Schritt für Schritt durch den Prozess.
Foto: Lorenz Keller

Vorbildlich sind auch das Manual und der ganze Installationsprozess. Da kann manch etablierte Marke nicht mithalten. Gewisse Funktionen vermisst man aber noch in der Software. Etwa eine komplexere Routenprogrammierung oder die Verknüpfung der Fitness-Daten. Schade, ist die Lampe nicht besonders hell. Viele Nutzer brauchen es nur als Zweitlicht. Und im Test dauerte es manchmal lange, bis die Bluetooth-Verbindung wieder aufgebaut war. Mit Raufhüpfen und losfahren muss man also aufpassen, wenn man den Alarm eingeschaltet hat.

Das BLICK-Testfazit: SmartHalo gibts unter anderem bei Brack.ch und kostet 179 Franken. Ein insgesamt fairer Preis, der sich nur lohnt, wenn man die wichtigste Funktion, die Navigation, auch wirklich ab und zu nutzt. Insgesamt gibts aber auch noch einiges an Verbesserungspotenzial, zum Glück primär auf der Softwareseite. Und laut eigenen Angaben arbeitet das Start-up laufend daran, etwa, um ganze Routen mit dem Gerät zu planen.

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