Von der Kursk bis zu Kim Wall
So tragisch endeten U-Boot Unglücke in der Vergangenheit

Momentan läuft die Suche nach einem vermissten U-Boot im Nordatlantik auf Hochtouren. Fünf Menschen waren darin auf einer Mission zur Titantic. Werden sie nicht bald geborgen, droht ihnen der Tod.
Publiziert: 20.06.2023 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2023 um 00:30 Uhr

U-Boote haben etwas Mystisches und Abenteuerliches an sich. Doch geht etwas schief, werden sie zum Albtraum. Eine Bergung ist schwer, der Sauerstoff begrenzt. Trotz der Gefahren wollten fünf Personen mit dem U-Boot Titan in Richtung der versunkenen Titanic tauchen.

Seither gelten sie als vermisst. Auf Hochtouren wird nach dem U-Boot gesucht. Ob man die Passagiere rechtzeitig bergen kann, ist unklar. Doch andere U-Boot-Unglücke zeigen: Es sieht nicht gut aus.

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Untergang der russischen Kursk

Im August 2000 erschütterte ein U-Boot Unglück in der Barentsee die Welt. Damals verloren 118 Mann an Bord des russischen Atom-U-Boots K-141 Kursk ihr Leben. Grund dafür war eine Explosion, die innert weniger Minuten den Grossteil der Belegschaft tötete. Zwar konnten sich 23 Besatzungsmitglieder zunächst in eine Kammer retten. Da jegliche Bergungsversuche scheiterten, starben auch sie an den Folgen eines Brandes. In Briefen hinterliess einer der Männer eine Botschaft: «Grüsse an alle, ihr dürft nicht verzweifeln».

Das russische Atom-U-Boot Kursk ging vor 23 Jahren unter. An Bord starben 118 Crewmitglieder.
Foto: Keystone
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Was genau geschah, war lange unklar. Es gab verschiedene Theorien. Beispielsweise, dass der russische Panzerkreuzer Pjotr Weliki das Boot versehentlich bei einem Probeschiessen versenkte. Andere behaupteten, ein US-Spionageboot habe die Kursk gerammt. Seit 2002 gilt offiziell ein defekter Torpedo als Ursache.

Wladimir Putin (70) wurde laut der «Berliner Zeitung» rund vier Wochen nach dem Unfall in einem Interview gefragt, was genau passiert sei. Er habe daraufhin nur gelächelt und gesagt: «Sie ist gesunken».

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Der U-Boot-Mord an Kim Wall

Kein Unfall – aber dennoch erschütternd: Der Tod von Kim Wall. Am 10. August 2017 traf sich die schwedische Journalistin mit dem dänischen Erfinder Peter Madsen. Sie wollte eine Story über den berühmten Abenteurer schreiben – und stieg dafür an Bord seines U-Bootes «Nautilus». Doch es war ihr letztes Interview. Denn der berühmte Däne brachte die Frau um – auf brutalste Art und Weise.

Wie die «Frankfurter Allgemeine» berichtet, hat Madsen die damals 30-Jährige sexuell missbraucht, gefoltert, ermordet und anschliessend zerstückelt. Dann habe er die Körperteile ins Meer geschmissen. Erst eine Woche später wurden Rumpf und Körper gefunden. Nach Wochen tauchten dann die Beine und ein Arm auf.

Madsen gestand seine Tat erst 2020 – gegenüber einem Journalisten, der an einer Dokumentation arbeitete. Heute sitzt der Mörder eine lebenslange Haftstrafe wegen des Mordes an Kim Wall ab.

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Das U-Boot, das im Atlantik versank

Kim Wall war nicht die einzige, die 2017 an Bord eines U-Bootes verstarb. Im selben Jahr ereignete sich auch in Argentinien in Unglück. An Bord der ARA San Juan kamen 44 Crewmitglieder ums Leben. Sie waren im Einsatz gegen illegale Fischerei. Doch es war ihr Letzter. Der Kapitän gab kurz vor dem Verschwinden des U-Boots bekannt, dass Wasser über das Lüftungssystem in einen Batterietank eingedrungen sei. So kam es zu einem Kurzschluss und einem Brand in der Batterie.

Ähnlich wie im aktuellen Titanic-Fall kämpfte man auch damals gegen die Zeit. Es blieben nur rund sieben Tage, bevor der Crew die Luft ausging. Trotz Unterstützung von Brasilien, Grossbritannien, Chile und Uruguay reichten diese leider nicht. Erst ein Jahr nach dem Unglück konnte das Wrack gefunden werden.

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Das U-Boot, das in drei Teile brach

Einer der jüngsten U-Boot-Unglücke ereignete sich in 2021. Kurz vor der indonesischen Ferieninsel Bali liessen 53 Menschen ihr Leben. Sie befanden sich auf einer Routinemission mit der KRI Nanggala. Nachdem die Crew für eine Torpedoübung tiefer tauchte, brach der Kontakt ab. Das rund 1396 Tonnen schwere U-Boot sackte nur 95 Kilometer von der Insel entfernt zu Boden.

Auch hier wurde der Sauerstoff knapp – er reichte nur rund 72 Stunden. Und auch hier suchte man auf Hochtouren nach dem Boot. Doch jede Hilfe kam zu spät. Das Boot, welches für eine Maximaltiefe von 500 Metern konstruiert wurde, wurde nach vier Tagen in 800 Metern Tiefe entdeckt – und zwar zerbrochen in drei Teile. (mrs)

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