53 Seeleute an Bord des verschollenen U-Boots
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Suchtrupps finden Wrack:53 Seeleute an Bord des U-Boots

Indonesisches U-Boot in 800 Metern Tiefe gefunden
Alle 53 Insassen des Unglückswracks sind tot

Das indonesische U-Boot «KRI Nanggala-402» ist nach vier Tagen gefunden worden. Nun herrscht traurige Gewissheit: Alle Insassen sind tot.
Publiziert: 24.04.2021 um 05:52 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2021 um 23:11 Uhr

Vier Tage nach seinem Verschwinden vor der Küste Balis ist das indonesische Marine-U-Boot «KRI Nanggala-402» gefunden worden. Dies teilte der Armeechef des südostasiatischen Landes, Luftmarschall Hadi Tjahjanto, am Sonntag mit.

Die 53 Menschen an Bord seien tot. «Mit diesem authentischen Beweis können wir bestätigen, dass die KRI Nanggala 402 gesunken ist und alle 53 Seeleute an Bord im Dienst gestorben sind», sagte Tjahjanto bei einer Pressekonferenz.

Mehrtägige Suchaktion

Schon vorher hatte man Teile gefunden. Zu den Funden gehörten eine Flasche mit Schmierstoff für das Periskop und eine Torpedohülle. «Die Objekte, die in der Nähe der letzten Ortung des U-Boots gefunden wurden, werden für Teile des U-Boots gehalten», sagte Tjahjanto. Die Teile hätten niemals ohne Druck aus dem U-Boot gelangen können. Diese Aussage deutet darauf hin, dass das Unterwassergefährt in grosser Tiefe zerborsten sein könnte.

Diese Bilder zeigen das gesunkene U-Boot «KRI Nanggala».
Foto: keystone-sda.ch
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Hilfe bei der Suchaktion bekam Indonesien unter anderem von den USA und Australien. Die australische Fregatte HMAS Ballarat stiess am Samstag zu der Suchaktion vor Bali hinzu. Von amerikanischer Seite beteiligte sich eine Poseidon P-8, ein speziell zur U-Boot-Jagd ausgerüstetes Flugzeug. Im Laufe des Tages wurden nach indonesischen Angabe auch Schiffe aus Malaysia und Indien erwartet, die ebenfalls bei der Suche helfen wollten.

Das knapp 60 Meter lange U-Boot hatte den Kontakt am frühen Mittwochmorgen während einer Übung verloren. Es befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 95 Kilometer nördlich von Bali.

Tauchroboter entdeckt Wrack

Erste Bilder vom Sonntag zeigen das Wrack auf dem Meeresgrund. Ein Tauchroboter aus Singapur hatte es 800 Meter unter Wasser gefunden. Das Boot ist in viele Teile zerbrochen, denn es war nur darauf ausgelegt 250 bis 500 Meter tief zu tauchen. Gebaut wurde es Ende der 70er-Jahre von dem Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel.

Zum Unfallhergang ist noch wenig bekannt. Laut den indonesischen Ermittlern könne man nur menschliches Versagen ausschliessen. (SDA/euc/gf/hah)

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