Spitzenposition für Irina Podnossowa (70)
Putins Studienkollegin ist Russlands neue Oberste Richterin

Dass Wladimir Putin eine Vorliebe dafür hat, Kumpels in Spitzenpositionen zu platzieren, ist bekannt. Nun macht er eine frühere Kommilitonin zur obersten Justizchefin.
Publiziert: 17.04.2024 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2024 um 13:25 Uhr

Eine frühere Studienkollegin des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71), Irina Podnossowa (70), ist zur Vorsitzenden des Obersten Gerichts in Russland ernannt worden. Der Föderationsrat, das Oberhaus des russischen Parlaments, habe die Entscheidung einstimmig beschlossen.

Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch. Podnossowa war Anfang April vom Kreml für den Posten nominiert worden.

Podnossowa wurde am 29. Oktober 1953 in Pskow geboren. Sie hatte 1975 die juristische Fakultät der Leningrader Staatlichen Universität absolviert – an der heutigen Staatlichen St. Petersburger Universität. Dort studierte sie gemeinsam mit Putin. Zuletzt war sie schon die stellvertretende Vorsitzende des Obersten Gerichts.

Irina Podnossowa wird neue Oberste Richterin in Russland.
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Vorgänger starb im Februar

Putin hat in der Vergangenheit immer wieder Freunde und Weggefährten aus seiner St. Petersburger Zeit sowie Verwandte auf lukrative Posten gehoben. Kremlkritiker beklagen eine verbreitete Vettern- und Günstlingswirtschaft, mit deren Hilfe der Präsident seit Langem auch seine Macht absichere. Putin hatte in der Vergangenheit auch die russische Verfassung ändern lassen, die ihm Schutz vor Strafverfolgung bietet. Podnossowa dürfte zusätzliche Gewähr geben, dass die Justiz in Russland im Sinne des Kremlchefs agiert.

Die Ernennung Podnossowas tritt sofort in Kraft. Gewählt ist sie für einen Zeitraum von sechs Jahren. Sie tritt die Nachfolge von Wjatscheslaw Lebedew an, der im Februar nach mehr als 30 Jahren an der Spitze des Obersten Gerichts im Alter von 80 Jahren gestorben war. (SDA)

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