Nach massiven Regenfällen
Dorf in Österreich rutscht zur deutschen Grenze

Im österreichischen Hörbranz ist es zu einem Hangrutsch gekommen. Das kleine Dorf erlitt grosse Schäden – und wird durch die Wucht der Natur immer mehr Richtung deutsche Grenze geschoben.
Publiziert: 19.05.2023 um 21:25 Uhr

Regen, Regen und nochmals Regen. In den letzten Wochen wird Mitteleuropa von nassem Wetter geplagt. Hörbranz in Österreich traf es dabei besonders hart. Das Dorf wurde von einem Hangrutsch überrascht.

Der beliebte Wanderberg Pfänder sei laut Berichten des ORF Vorarlberg und örtlichen Einsatzkräften durch den feuchten Untergrund immer mehr in Bewegung geraten. Besonders prekär: Mittlerweile ist der Berghang um mehrere Meter in Richtung Westen zur deutsch-österreichischen Grenze abgerutscht.

Häuser wurden zerstört

Der Hangrutsch hat bereits enorme Schäden verursacht. Mehrere Häuser sind unbewohnbar. Das abrutschende Material hat zu meterlangen Rissen in den Fassaden geführt. Zwei der vier am Freitag evakuierten Anwesen seien mittlerweile einsturzgefährdet. Ein betroffenes Wohnzimmer weise ein markantes Gefälle von elf Prozent auf. Die Menschen in den betroffenen Häusern konnten glücklicherweise rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.

Das Dorf Hörbranz in Voralberg wird durch einen Hangrutsch Richtung Deutschland geschoben.
Foto: Facebook/Feuerwehr Hörbranz
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Strom- und Wasserleitungen wurden durch den Schutt ebenfalls erheblich beschädigt. Gesamthaft wird der Schaden auf fünf Millionen Euro geschätzt.

Landrat Christian Gantner (ÖVP) geht davon aus, dass «mehrere Hunderttausend Kubikmeter» Geröll vom Berg heruntergekommen sind, wie der ORF Vorarlberg weiter berichtet.

Abrutsch verlangsamt sich

Der Bürgermeister von Hörbranz, Andreas Kresser, gab gegenüber dem «Südkurier» an, der Erdrutsch sei nicht vorhersehbar gewesen. Die Beschleunigung habe sich immer weiter verstärkt. Vor Ort konnte man nicht mehr machen, als den Hang zu beobachten und zu entwässern.

Immerhin: ORF Vorarlberg schreibt, dass es in den letzten Tagen zu einer Verlangsamung des Abrutsches gekommen sei. Längere Trockenphasen haben weitere Schäden in den letzten Stunden verhindert. Die Einsatzkräfte vor Ort hoffen jetzt, dass sich die Lage weiter entspannt – und der Berg endlich zur Ruhe kommt. (ene)

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