Mindestens 13 Tote bei schweren Überschwemmungen
Noch immer höchste Alarmstufe in Italien

Mindestens 13 Menschen sind in der italienischen Region Emilia-Romagna bei Überschwemmungen ums Leben gekommen. Am Donnerstagabend liefen noch immer Evakuierungsaktionen. 23 Flüsse sind über die Ufer getreten und 41 Gemeinden betroffen.
Publiziert: 18.05.2023 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2023 um 19:49 Uhr

Die Aufnahmen des TV-Senders RAI lassen den Atem stocken: In Cesena waten Feuerwehrleute in hüfthohem Wasser durch den Ort und schieben dabei ein Schlauchboot vor sich her. Plötzlich sind die Hilfeschreie eines eingeschlossenen Bürgers zu hören. Die Rettungskräfte schlagen ein Fenster ein, um den Mann zu befreien.

Wegen der teils dramatischen Überschwemmungen gilt in der italienischen Region Emilia-Romagna weiterhin die höchste Alarmstufe rot. In der Gegend an der Adriaküste kamen offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen ums Leben. Auch am Donnerstagabend gingen dort Evakuierungen weiter.

In der Provinz Ravenna wurde wegen der hohen Überschwemmungsgefahr ein sofortiger Evakuierungsbefehl ausgesprochen. Zwar werden kaum noch Regenschauer erwartet, dennoch ruft der italienische Zivilschutz weiter zu grosser Vorsicht auf.

Mindestens neun Menschen sind in der italienischen Region Emilia-Romagna bei Überschwemmungen ums Leben gekommen.
Foto: IMAGO/Bernd März
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In der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstagnachmittag. Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte.

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini – dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì. Es gibt Berichte über Vermisste. 23 Flüsse in der Region waren nach Angaben der Behörden am Mittwoch über die Ufer getreten. 41 Gemeinden waren vom Hochwasser betroffen. Die Behörden registrierten zudem 280 Erdrutsche und 400 blockierte Strassen. Die Feuerwehr rückte in den vergangenen 48 Stunden zu rund 2000 Einsätzen aus, bei denen mehr als 900 Einsatzkräfte mit 300 Fahrzeugen vor Ort waren, wie es am Donnerstag hiess.

Ganze Ortschaften unter Wasser

Tausende Menschen wurden infolge der Regenfälle bereits evakuiert. Regionalpräsident Stefano Bonaccini sprach von «unglaublichen Zahlen und sehr vielen Evakuierten». Der Zivilschutz berichtete am Mittwoch von etwa 50 000 Menschen ohne Strom und 100 000 Leuten ohne Mobilfunknetz.

Tausende Menschen müssen evakuiert werden
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Auf Bildern und Videos aus der Region ist zu sehen, wie weiterhin ganze Ortschaften unter Wasser stehen und Strassenzüge voller Schlamm sind. Auch die weiten Felder im Raum zwischen Forlì und Rimini sind stark betroffen. (SDA)

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