«Gibt keinen Grund zur Sorge»
Arzt hielt Tumor für harmlos – Studentin (†21) tot

In Grossbritannien ist eine Studentin gestorben, weil sie zu spät behandelt wurde. Ihr Arzt hatte sich in seiner Diagnose getäuscht. Er hielt einen Tumor für eine harmlose Zyste.
Publiziert: 30.05.2022 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2022 um 16:34 Uhr

Sie könnte noch leben, wäre sie nur rechtzeitig behandelt worden. Studentin Jenna Patel (21) aus Bolton in Grossbritannien entdeckte letzten Sommer einen Knoten an ihrer Schulter. Die angehende Lehrerin wandte sich an einen Arzt.

Doch wie die «Manchester Evening News» berichtet, gab dieser Entwarnung: «Es gibt keinen Grund zur Sorge, wir denken, es ist eine Zyste», soll er laut ihrem Bruder Liam Patel (17) gesagt haben.

Doch der Knoten wuchs weiter. Bald war klar: Bei der vermeintlich harmlosen Zyste handelte es sich um ein Ewing-Sarkom – ein seltener und bösartiger Tumor, der meist die Knochen befällt.

Die britische Studentin Jenna Patel ist mit nur 21 Jahren an einer seltenen Krebsart gestorben.
Foto: MEN MEDIA
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Nach der Schock-Diagnose erhielt die junge Frau eine Chemotherapie. Doch die Behandlung zeigte keine Wirkung, es war schon zu spät. Patel starb Mitte Mai.

Nicht der erste Schicksalsschlag

Ihre Familie kann immer noch nicht glauben, dass Jenna Patel nicht mehr lebt. «Wir standen uns sehr nahe und haben alles zusammen gemacht», sagt ihr jüngerer Bruder Liam Patel zu den «Manchester Evening News». Seine Schwester Jenna habe immer dafür gesorgt, dass es allen anderen gut geht. «Es gab keine Tageszeit, zu der sie nicht lächelte.»

Laut Liam Patel ist es nicht der erste Schicksalsschlag in der Familie. Vor Jennas Erkrankung wurde beim Vater ein Hirntumor diagnostiziert. Als er endlich auf dem Weg zur Besserung war, wurde sie krank. Dennoch: Seine Schwester hätte ihre positive Einstellung trotz der schlimmen Diagnose immer beibehalten.

«Bitte helfen Sie uns, etwas zu bewirken»

Die Familie der verstorbenen Studentin hat inzwischen eine GoFundMe-Seite eingerichtet, um Spenden zur Erforschung der seltenen Krebsart zu sammeln.

«Bitte helfen Sie uns, etwas zu bewirken, indem Sie das Bewusstsein für diese seltene Krankheit schärfen. Selbst wenn einer Familie geholfen oder ein Leben gerettet werden kann, wäre das ein Trost für Jenna und ihre Familie», heisst es in dem Spendenaufruf.

Bisher sind umgerechnet rund 10'000 Franken zusammengekommen. «Sie hatte so viele tolle Freunde und sie haben alle bei der Spendenaktion mitgeholfen», sagt der Bruder der Verstorbenen. (bra)

* Namen der Redaktion bekannt

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