Drama im britischen Buxworth
Dreifach-Mutter stirbt bei Kaltwasser-Therapie

Behandlungen im kalten Wasser sollen unter anderem den Kreislauf verbessern. In Grossbritannien brach eine Mutter deswegen allerdings zusammen – und starb.
Publiziert: 28.04.2022 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2022 um 10:50 Uhr

Etwa 240 Franken zahlten eine Frau (†39) und zwei Freunde für eine zweistündige Kaltwasser-Therapie. «Breatheolution» heisst die Behandlung, die Therapeut Kevin O'Neill im britischen Buxworth anbietet. Auch Promis schwören auf die Therapie, die gesundheitliche Probleme behandeln und Entzündungen im Körper reduzieren soll. So besuchte bereits Coleen Rooney (36), die Frau von Manchester United-Legende Wayne Rooney (36), die Therapie von O'Neill. Und auch Schauspieler Stephen Graham (48) war dort bereits zu Gast.

Um sich an die kalte Temperatur zu gewöhnen, ging die Frau langsam ins Wasser. Dabei brach sie plötzlich zusammen. O'Neill holte sie sofort aus dem Wasser, führte Wiederbelebungsmassnahmen durch. Danach flog ein Rettungshelikopter ins Camp und brachte die Frau ins Spital, wie «Daily Mail» berichtet. Dort verstarb sie jedoch kurze Zeit später.

Frau lachte noch vor Zusammenbruch

Warum die Frau genau verstarb, ist noch nicht bekannt. Laut O'Neill lachte sie noch, kurz bevor sie zusammenbrach. Eine Sprecherin der Polizei von Derbyshire sagte: «Es gibt keine verdächtigen Umstände und wir bereiten eine Akte für den Gerichtsmediziner vor.»

In England ging eine Frau mit zwei Freunden zu einer Kaltwasser-Therapie. In solchen Wannen finden die Kaltbäder teilweise statt.
Foto: Instagram / @breatheolution
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Der Leiter der Kaltwasser-Therapie erklärte allerdings: «Wenn man mit dem ganzen Körper in kaltes Wasser eintaucht, kommt es zu einer Reihe von physiologischen und chemischen Veränderungen. Da kann man schnell in Schwierigkeiten geraten.»

Teilnehmer müssen Verzichtserklärung unterschreiben

Trotzdem sei solch ein Vorfall bei ihm bisher noch nie vorgekommen. «Ich habe in zwei Jahren 1100 Menschen ins Wasser gebracht und so etwas ist noch nie passiert.» Er sei vom Tod der dreifachen Mutter «überwältigt» und «untröstlich». «Ich habe nicht geschlafen und es fällt mir schwer, das zu verarbeiten. Ich kann nicht aufhören, an ihre Familie zu denken», sagte er.

O'Neill lässt alle seine Teilnehmer vor der Therapie im kalten Wasser eine Verzichtserklärung unterschreiben. Danach befragt er sie über deren Krankengeschichte und die Einnahme von Medikamenten.

Ob die Kaltwasser-Therapie tatsächlich die Gesundheit verbessert, konnte bisher nie durch wissenschaftliche Nachforschungen bewiesen werden. Klar ist hingegen, dass das kalte Wasser zu Herzbelastungen führen kann. (obf)

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