BLICK im Krisenherd USA
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Die meisten Corona-Fälle:BLICK im Krisenherd USA

Corona-Krise in den USA immer schlimmer
Trump will Europäern helfen

Donald Trump kündigte am Montagabend an, medizinische Hilfsmittel nach Italien zu schicken. Der US-Präsident will auch anderen Ländern in Europa helfen. Derweil verschlimmert sich die Corona-Krise in den USA zusehends.
Publiziert: 31.03.2020 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2020 um 08:47 Uhr
21. Juli, Washington: US-Präsident Donald Trump hält die erste Corona-Pressekonferenz seit Monaten ab.
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Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Die USA ist seit vergangener Woche das Corona-Epizentrum der Welt. Kein anderes Land klagt über so viele Infizierte wie die Vereinigten Staaten. Auch übers Wochenende ist die Zahl weiter rapide angestiegen, am Montagabend zählte die USA bereits über 161'000 Fälle und knapp 3000 Todesopfer.

New York ist der Bundesstaat, der am stärksten von der Pandemie betroffen ist. Gouverneur Andrew Cuomo (62) warnte am Montag erneut vor den Gefahren und wies daraufhin, dass man weiterhin nicht genügend Beatmungsgeräte haben. «Der Bestand reicht noch für diese Woche», sagte er. An US-Präsident Donald Trump (73) gerichtet sagte Cuomo: «Es ist jetzt nicht Zeit für Politik. Wir müssen zusammen agieren, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten.»

Kaliforniens Gesundheitssystem «überlastet»

Auch in Kalifornien wird die Lage immer beunruhigender. Der Sonnenstaat an der Westküste meldete zum Wochenstart, dass das Gesundheitssystem nun teilweise als «überlastet» gelte. In den vergangenen vier Tagen habe sich die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern verdoppelt, sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom (52).

Immerhin: Am Wochenende war ein Spital-Schiff des US-Militärs in Los Angeles eingetroffen. Die «Mercy» verfügt über 1000 Betten und soll als zusätzliche Klinik für nicht Corona-Patienten eingesetzt werden. Am Montag wurden die ersten drei Menschen eingeliefert. Gouverneur Newsom will nun mit einer neuen Gesundheitsinitiative in den kommenden Wochen zusätzlich 37'000 Ärzte, Pfleger, Krankenpfleger und Pharmazeuten mobilisieren. «Wir holen Personal aus dem Ruhestand oder setzen Studenten ein», so der Demokrat.

Fast 100'000 Corona-Tests pro Tag

Nachdem das Land im Februar und Anfang März nur wenige Corona-Tests durchführte, wurde die Intensität in den vergangenen Tagen massiv erhöht. US-Präsident Donald Trump (73) verkündete am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Washington, dass mittlerweile mehr als eine Millionen US-Bürger auf Covid-19 getestet wurden. «Heute haben wir einen wichtigen Meilenstein im Krieg gegen das Coronavirus erreicht», sagte er.

Gesundheitsminister Alex Azar (52) fügte an, täglich würden inzwischen fast 100'000 Tests ausgeführt. Trotzdem: Gouverneure einiger Bundesstaaten beklagen weiterhin, dass es nicht genug Tests gibt. Trump und die Bundesbehörden werden immer wieder kritisiert, dass die Koordination zu wenig zügig voranschreite.

Hilfe für Italien, Spanien und Frankreich

Trumps Ankündigung gegen Ende der Pressekonferenz überraschte: Der US-Präsident sagte, dass sein Land medizinische Hilfsmittel im Wert von rund 100 Millionen Dollar nach Italien schicken werden. Er habe soeben mit Italiens Ministerpräsidenten Giuseppe Conte (55) telefoniert, so Trump. «Guiseppe war sehr glücklich. Sein Land wurde wirklich hart getroffen.» Weiter stellte er in Aussicht, dass überzählige Beatmungsgeräte nach Italien, Frankreich und Spanien geschickt werden könnten.

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Einreisestopp für Europäer verlängert

Weiter teilte der US-Präsident mit, dass der US-Einreisestopp für Europäer verlängert werden wird. Trump suspendierte Mitte März als Reaktion auf die Corona-Krise den Reiseverkehr aus Europa, befristet für einen Monat. Diese Beschränkung soll nun verlängert und möglicherweise gar verschärft werden. Trump: «Es ist sehr wichtig, Grenzen zu haben.» Details nannte er indes noch nicht.

Ford und GE: 50'000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen

Der zweitgrösste US-Autohersteller Ford will im Kampf gegen die Corona-Krise zusammen mit dem Industriekonzern General Electric (GE) 50'000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen herstellen. Das teilte Ford am Montag mit. Die Produktion soll am 20. April beginnen und mit rund 500 Beschäftigten in drei Schichten fast rund um die Uhr laufen. Die Unternehmen gehen davon aus, ab Anfang Juli eine Fertigungskapazität von 30'000 Geräten pro Monat zu erreichen.

Ford und GE hatten vor rund einer Woche angekündigt, die Kräfte zu bündeln, um die Produktion dringend zur Bewältigung der Corona-Pandemie benötigter Beatmungsgeräte zu beschleunigen. Zuvor hatten einige Konzerne, darunter auch Fords grosser Rivale General Motors (GM), der US-Regierung Hilfe angeboten. Präsident Donald Trump ging es jedoch nicht schnell genug - er wandte am Freitag ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz an, um den Druck auf GM zu erhöhen. (SDA)

Der zweitgrösste US-Autohersteller Ford will im Kampf gegen die Corona-Krise zusammen mit dem Industriekonzern General Electric (GE) 50'000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen herstellen. Das teilte Ford am Montag mit. Die Produktion soll am 20. April beginnen und mit rund 500 Beschäftigten in drei Schichten fast rund um die Uhr laufen. Die Unternehmen gehen davon aus, ab Anfang Juli eine Fertigungskapazität von 30'000 Geräten pro Monat zu erreichen.

Ford und GE hatten vor rund einer Woche angekündigt, die Kräfte zu bündeln, um die Produktion dringend zur Bewältigung der Corona-Pandemie benötigter Beatmungsgeräte zu beschleunigen. Zuvor hatten einige Konzerne, darunter auch Fords grosser Rivale General Motors (GM), der US-Regierung Hilfe angeboten. Präsident Donald Trump ging es jedoch nicht schnell genug - er wandte am Freitag ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz an, um den Druck auf GM zu erhöhen. (SDA)

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