100'000 Euro Sachschaden
Mann (23) fackelt Haus mit Shisha ab

In Thüringen (D) steht am Dienstagabend ein Mehrfamilienhaus in Brand. Ein 23-jähriger Shisha-Raucher vergisst die Glut in der Pfeife und löst damit einen Grosseinsatz aus.
Publiziert: 14.02.2024 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2024 um 21:54 Uhr

Lichterinferno in Neustadt an der Orla (D). Ein Mehrfamilienhaus steht am Dienstagabend in Brand, 68 Feuerwehrleute versuchen, die Flammen zu löschen. Schuld soll ein vergesslicher Shisha-Raucher sein, wie «Bild» berichtet. Der 23-Jährige habe am Abend genüsslich eine Wasserpfeife geraucht. Anschliessend hat er das Haus verlassen, um frische Luft zu schnuppern. Doch anscheinend hat er vergessen, dass sich noch Asche im Shisha-Kopf befindet. Als er zurückkommt, qualmt es aus seiner Wohnung direkt unter dem Dach. 

Wie «Bild» schreibt, muss die Asche aus dem Shisha-Kopf auf den Boden gefallen sein und im Anschluss die ganze Stube in Brand gesetzt haben. Der Schaden beläuft sich auf 100'000 Euro, was fast 95'000 Franken entspricht.

Zigarettenstummel sind oftmals Brandauslöser

In der Schweiz werden jedes Jahr rund 500 Brände durch fahrlässigen Umgang mit Raucherwaren verursacht. Wie die Gebäudeversicherung (GVB) Bern schreibt, sei dabei vor allem das Rauchen im Bett gefährlich. Nirgends ist die Gefahr grösser, einzuschlafen und die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Besonders, weil sich Textilien und Stoffe schnell entzünden. 

Ein Mehrfamilienhaus in Deutschland stand vergangenen Dienstagabend in Flammen.
Foto: Keystone
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Aber auch die langsam glimmende Glut stellt einen grossen Risikofaktor dar. Wie die GVB Bern auf ihrer Website mitteilt, beinhalten Zigaretten diverse spezielle Brandmittel, die bis zu 15 Minuten auch ohne Sauerstoffzufuhr weiterglimmen können. Zudem sollten die Zigarettenstummel nie im Kehrrichtsack entsorgt werden, da diese sich auch noch Stunden danach entzünden können. Stattdessen sollte man die Reste in einem luftdichten Gefäss verstauen, da der Sauerstoffentzug beim Ausglimmen hilft.

Brand in Solothurn

Das Problem ist real, wie der folgende Fall 2018 zeigt. Bei einem Brand eines Mehrfamilienhauses lassen sieben Menschen ihr Leben, darunter zwei Kinder. Die damals 25-jährige Anwohnerin Jenny S.* hatte den Brand durch eine Zigarette ausgelöst. Ihr wurde daraufhin unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft musste jedoch das Verfahren einstellen, denn Jenny S. starb vor der Verhandlung. Anscheinend soll ein falscher Medikamentenmix dafür verantwortlich gewesen sein. Jenny S. war psychisch krank und wollte eine Geschlechtsangleichung. Dabei entstanden aus den verschiedenen Medikamenten, die sie einmal für ihren psychischen Zustand und einmal für die vorgesehen geschlechtliche Angleichung einnehmen musste, ein tödlicher Medikamentenmix. Zurück blieben nur die Hinterbliebenen der Brandopfer sowie die Verwandten von Jenny S.

*Name geändert 

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