Weil Putin vorprescht, muss Basler Clariant handeln
Einzige Schweizer Firma in der Ostukraine legt Werk still

Die Basler Clariant ist die letzte Schweizer Firma, die im umkämpften Dombass-Gebiet in der Ostukraine tätig ist. Wegen der nun erwarteten Ankunft von russischen Truppen herrscht Alarmstufe Rot! Clariant musste am Dienstag sein Werk stilllegen.
Publiziert: 22.02.2022 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2022 um 12:24 Uhr
Nicola Imfeld

Jetzt wirds so richtig ungemütlich in der Ostukraine: Russische Truppen sind ins umkämpfte Dombass-Gebiet unterwegs, das seit 2014 von russischen Separatisten kontrolliert wird. Kreml-Chef Wladimir Putin (69) hat das Verteidigungsministerium am Montagabend angewiesen, Truppen in die besetzten Gebiete Donezk und Luhansk zu schicken.

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Mehr als 130 Schweizer Unternehmen sind in der Ukraine. Aber nur eine einzige Schweizer Firma ist nach 2014 bis heute im krisengeschüttelten Dombass-Gebiet im Osten der Ukraine geblieben: die Basler Clariant. Der Konzern mit Sitz in Muttenz BL ist ein weltweit führender Hersteller von Fein- und Spezialitätenchemikalien.

Rund 150 Mitarbeitende beschäftigt das Unternehmen an seinem Standort in Sjewjerodonezk, nur wenige Kilometer von der Seperatistenregion entfernt. Clariant betreibt dort einen Produktionsstandort für Katalysatoren. Das Gelände ist Teil eines grossen Industrieparks.

Alarmstufe Rot bei der Basler Firma für Spezialchemie Clariant.
Foto: keystone-sda.ch
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Wenige Mitarbeitende müssen vor Ort bleiben

Der Konflikt im Dombass-Gebiet dauert zwar seit 2014 ununterbrochen an – über 14'000 Menschen sind bereits gestorben. Doch nun droht die Lage mit Ankunft der russischen Truppen endgültig zu eskalieren. Clariant sah sich deshalb gezwungen, zu reagieren und seinen Notfallplan umzusetzen. Die Basler Firma bestätigt Blick: «Heute wurde das Werk stillgelegt.»

Bereits ab morgen Mittwoch werden die meisten Mitarbeitenden zu Hause bleiben. Die Sicherheit der Angestellten habe höchste Priorität, unterstreicht Clariant gegenüber Blick. Nur noch eine begrenzte Anzahl Mitarbeitende werde für die Beaufsichtigung des Standorts vor Ort bleiben.

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