Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser (Symbolbild).
Foto: Keystone/Steffen Schmidt

Überhitzung droht
Hier steigt das Risiko einer Immobilienblase

In den Grosszentren Zürich, Basel, Genf und Lausanne ist das Blasenrisiko am grössten. Aber auch im Tessin, im Wallis und im Kanton Neuenburg steigt die Gefahr.
Publiziert: 06.05.2021 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 14:54 Uhr
Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stieg im ersten Quartal 2021 auf 1,80 Punkte, was ein erhöhtes Risiko für eine Immobilienblase bedeutet.
Foto: Keystone
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Dorothea Vollenweider

Bisher konnte die Coronakrise dem Schweizer Immobilienmarkt nicht viel anhaben. Doch laut einer neuen Studie könnte sich das noch ändern. Immobilienexperten der UBS schätzen, dass das Risiko einer Immobilienblase nach der Krise steigen wird.

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index stieg im ersten Quartal 2021 auf 1,80 Punkte, was ein erhöhtes Risiko für die Bildung einer Immobilienblase bedeutet. Der Anstieg des Risikobarometers ist vor allem auf die Preissteigerungen im Eigenheimmarkt zurückzuführen. Die Preise legten im ersten Quartal 2021 um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Das ist der stärkste Anstieg seit acht Jahren.

Nach der Pandemie droht Ungleichgewicht

Gleichzeitig setzten die Mieten ihren Abwärtstrend fort und liegen derzeit 2,5 Prozent unter Vorjahresniveau. Eigentlich eine erfreuliche Nachricht für Mieter. Doch für den Schweizer Immobilienmarkt verheisst das nichts Gutes. Denn damit schreitet die Entkoppelung der Eigenheimpreise von den Mieten weiter voran. Das deutet laut den Immobilienexperten auf eine hohe Abhängigkeit von anhaltend tiefen Zinsen hin.

Die Grossbank rechnet nicht damit, dass sich die Lage in den nächsten Monaten beruhigt. «Wenn sich der von der Pandemie aufgewirbelte Staub gelegt hat, dürften die Risiken auf dem Eigenheimmarkt deutlich höher sein als vor der Pandemie», schreibt sie in der heutigen Medienmitteilung.

Hier sind Immobilien überbewertet...

Die UBS schätzt das Risiko einer Immobilienblase je nach Region unterschiedlich gross ein. Aktuell sind die Überhitzungsrisiken in den Grossstädten Zürich, Basel, Genf und Lausanne am höchsten.

In den Grossstädten entkoppeln sich demnach die Eigenheimpreise immer stärker vom Haushaltseinkommen und dem Mietpreisniveau. Zudem lässt in diesen Städten die hohe Nachfrage und das tiefe Angebot die Preise in die Höhe schnellen.

...oder schwer zu verkaufen

Es gibt jedoch noch andere Risikogebiete: In Teilen des Wallis, des Tessins und des Kantons Neuenburg sieht die UBS ebenfalls Gefahrenzonen für eine Immobilienblase. Allerdings aus einem anderen Grund als in den Zentren.

Das Liquiditätsrisiko soll in diesen Regionen besonders gross sein. Soll heissen: Weil das Angebot an Immobilien dort derzeit gross und die Nachfrage klein ist, lassen sie sich nur schlecht verkaufen.

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