Terrassen-Boom nach Lockdown
«Wir sind bis am Samstag ausgebucht»

Wer am Wochenende auf einer Beizen-Terrasse spontan ein Bier geniessen will, könnte enttäuscht werden. Viele Tische sind bereits reserviert. Das Berner Wirte-Paar Mösching berichtet Blick von einem Reservations-Boom.
Publiziert: 22.04.2021 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2021 um 15:22 Uhr
Fabio Giger

Petrus meint es gut mit den Beizerinnen und Beizern im Land: Rund 20 Grad und heiter Sonnenschein – fürs Wochenende ist Kaiserwetter angesagt! Die Telefone für Tischreservationen laufen heiss. Es zeichnet sich ein Ansturm auf die Sonnenterrassen ab.

«Wir sind bis und mit Samstag komplett ausgebucht», sagt Iris Mösching (51). Sie und ihr Mann Kurt (52) haben seit dem Mittwoch die Terrasse ihres Restaurants Sonne Scheunenberg in Wengi bei Büren BE wieder offen. Vorerst nur über den Mittag.

Getränke-Konsum ist essentiell

Letzte Woche war sich das Wirtepaar noch unsicher, ob es den Aussenbereich für 40 Gäste überhaupt wirklich bewirten soll. Ob sich das rechnet? «Das hängt davon ab, wie viele Getränke wir verkaufen können», sagt Mösching. In der Gastronomie lässt sich vor allem mit dem Verkauf von Bier, Wein und Wasser Geld verdienen.

Wer am Wochenende auf einer Terrasse mit Kollegen ein Bier trinken und auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Tisch reservieren.
Foto: keystone-sda.ch
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Der grösste Durstmacher ist das Wetter. Die Prognosen für das Wochenende sind gut. Und die Kundschaft freut sich auf die französische Küche des Restaurants Sonne Scheunenberg: Jeder Tisch ist reserviert.

Planung ist trotzdem schwierig

Geht das allen Restaurants der Schweiz so? «Wir können nicht abschätzen, ob es für das Wochenende zu einem Reservationsansturm kommt», schreibt Gastrosuisse auf Anfrage von Blick.

Für Iris und Kurt Mösching jedenfalls, zahlt sich die Nähe zu ihrer Kundschaft aus. Während des Lockdowns informierten sie jeweils über 200 Personen per Whatsapp-Chat über ihr Take Away-Angebot. Als die Sonne-Wirte verkündeten, ihre Terrassen wieder zu öffnen, sprach sich das rum wie ein Lauffeuer. «Die Reservationen kamen im Minutentakt rein», sagt Mösching.

Einziger Wermutstropfen: Der Bundesrat kündigte an, die Restaurant-Innenräume bis Ende Mai geschlossen zu halten. Iris Mösching versteht das nicht: «Hoteliers dürfen Gäste bewirten und wir müssen auf schönes Wetter hoffen.» Die Planung sei so noch schwieriger, trotz vorerst voller Reservationsbücher.

Ist die Sonne da, sind die Gäste da

Noch etwas Platz gibt es im Restaurant Hafen in Romanshorn TG. «Für den Samstagmittag sind die Hälfte der Tische reserviert», sagt Petra Berankova, Service-Chefin des Lokals am Bodensee. Vor allem die Tische am Wasser seien sehr beliebt.

Das Restaurant Hafen hat die Terrasse am Montag wieder geöffnet. Der Betrieb sei gut angelaufen. Scheint die Sonne, sei die Terrasse am Mittag voll. Berankova erstaunt das nicht: «Die Leute schätzen es, den Kaffee wieder hier zu trinken und nicht in den eigenen vier Wänden.»

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