«Bei Versicherungen lässt sich viel sparen»
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Tipp der Konsumentenschützerin:«Bei Versicherungen lässt sich viel sparen»

Nicht zwingend drauflegen!
14 Tipps zum Geldsparen trotz Teuerungsschub

Die Teuerung macht uns allen das Leben schwer. Doch wer auf sein Geld achtet, legt auch bei der Inflation nicht zwingend drauf. Jeder der folgenden Tipps ist sein Geld wert.
Publiziert: 30.09.2023 um 01:26 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2023 um 16:06 Uhr
Christian Kolbe

Die Inflation hat die Schweiz noch immer fest im Griff. Zwar ist sie im internationalen Vergleich niedrig, aber für die meisten doch deutlich im Portemonnaie spürbar.

Hinzu kommt: Die Inflationsrate ist nur ein Durchschnittswert über den gesamten Warenkorb, mit dem die Teuerung in der Schweiz gemessen wird. Einzelne Produkte oder auch ganze Warengruppen haben sich innert Jahresfrist deutlich stärker verteuert. Vor allem Energiepreise schiessen durch die Decke und verteuern auch die Preise für andere Güter und Dienstleistungen.

Wegen der gestiegenen Treibstoffpreise verteuern sich die Transportkosten für viele Güter, gerade auch des täglichen Bedarfs.

Die Teuerung hat die Schweiz fest im Griff.
Foto: STEFAN BOHRER
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So identifizierst du Sparpotenzial im Haushaltsbudget

Es sind teure Zeiten, da lohnt es sich, das Haushaltsbudget genauer zu durchleuchten, bewusster einzukaufen oder sich zu überlegen, wie sich das Ersparte gewinnbringender anlegen lässt. Blick hat 14 Tipps dazu.

1. Grosse Kostenblöcke durchleuchten


Wohnen, Energie und Versicherungen sind die grossen Kostenblöcke, die das Haushaltsbudget belasten. Beim Wohnen lässt sich meist nichts machen, bei der Energie nur wenig. Aber gerade bei den Versicherungen liege einiges drin, meint Sara Stalder (55), Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz: «Es lohnt sich, das Versicherungsportfolio zu durchleuchten und unnötige Doppel- oder Zusatzversicherungen aufzulösen.» Gerade auch bei den Krankenkassen, wo Versicherte mit einem Prämienschub im 2023 konfrontiert sind, liessen sich durch einen Wechsel «mehrere Hundert Franken pro Jahr sparen», so Stalder.

2. Billiger kommunizieren


Das Telefonieren und Surfen mit dem Handy ist zwar nur leicht teurer geworden. Doch Stalder rät: «Suchen Sie das Gespräch mit ihrem Anbieter für Handy, Internet, Festnetz und TV, denn die wirklich attraktiven Angebote gibt es sonst nur für Neukunden.» Zudem: Braucht es wirklich jedes Abo für Netflix, Apple TV und andere Streamingdienste?

3. Saisonal einkaufen


Warum im Winter exotische Früchte und nicht saisonale Gemüse kaufen? Die sind oft teurer als heimische Produkte. Wer saisonal konsumiert, spart Geld. Man muss nur stark sein, und sich nicht von der Werbung der Grossverteiler verführen lassen.

4. Selber kochen


Selber kochen ist immer billiger. «Wer sich dafür Zeit einplant, spart viel Geld und isst erst noch gesünder», sagt Sara Stalder. Das Kilo Karotten frisch geraffelt für den Rüeblisalat gibt es für etwas mehr als zwei Franken. Ein bereits verarbeiteter und abgepackter Rüeblisalat kostet einiges mehr. Stalder gibt zudem zu bedenken: «Passt jeder Restaurantbesuch auch wirklich in mein Budget?»

5. Planen beim Einkaufen


Wer seinen Einkauf auf Aktionen der Grossverteiler ausrichtet, fährt einiges günstiger. Denn Aktionen gehören zum Geschäftsmodell der Detailhändler, die werden auch jetzt nicht verschwinden. Wer hungrig in den Supermarkt geht, kauft meist mehr als nötig. Also erst essen, dann einkaufen! Stalder rät zudem: «Den Einkauf besser planen und nicht spät am Abend oder am Sonntag in den Tankstellenshop.» Denn dort sei der Einkauf teurer als im Supermarkt mit normalen Öffnungszeiten.

6. Pauschalreise statt Individualtrip


Wer seine Ferien selbst zusammenstellt und online gebucht, hat zwar die grösstmögliche Freiheit bei der Auswahl – doch die hat ihren Preis. Flugtickets haben sich innert Jahresfrist um 73,9 Prozent verteuert, Pauschalreisen ins Ausland dagegen nur um 28 Prozent. Denn die grossen Reiseanbieter können Hotelzimmer und Sitze im Flugzeug dank ihrer Marktmacht viel billiger einkaufen als jeder Individualtourist. Zudem: Geht etwas schief, hilft das Reisebüro – das erspart viel Ärger.

7. Ausserhalb der Schulferien verreisen


Am teuersten sind die beiden ersten Ferienwochen der Sommerferien. Alle wollen dann so schnell wie möglich ans Meer. Wer zeitlich nicht gebunden ist, sollte ausserhalb der Schulferien verreisen. Die Preise sind billiger, die Auswahl meist grösser. Gleiches gilt für die Winterferien. Wer kann, nutzt die Zwischensaison.

8. Auto und Zug statt Flugzeug


Eine vierköpfige Familie bezahlt den horrenden Aufschlag auf die Treibstoffpreise gleich vier Mal – für jedes einzelne Ticket. Sitzt diese Familie dagegen im Auto, verteilen sich die gestiegenen Kosten für die Tankfüllungen auf vier Personen. Zudem ist das Benzin in den meisten europäischen Nachbarländern billiger als in der Schweiz. Reisen mit der Bahn sind zudem umweltfreundlicher und umgehen das Stau-Chaos an Flughäfen und auf der Autobahn. Und wer in der Schweiz Ferien macht, spart Benzin und bezahlt für Ferienwohnungen erst noch weniger, da die Preise sogar gesunken sind.

9. Energie sparen


Wer am Gasnetz hängt, kann den explodierenden Preisen nicht ausweichen. Doch etwas kürzer und weniger heiss duschen spart Geld. Beim Kauf von Heizöl heisst es genau hinschauen und zum richtigen Zeitpunkt den Tank für den Winter füllen.

10. Es muss nicht immer das neuste Smartphone sein


Die globalen Lieferprobleme verteuern viele elektronische Geräte, es fehlt überall an Computerchips. Deshalb lohnt es sich, nicht immer das neuste Gadget zu kaufen. Auch mit einem älteren Smartphone lassen sich tolle Ferienfotos schiessen. Zudem hat sich die Leistung von Batterie und Prozessor in den letzten Jahren so stark verbessert, dass die Unterschiede zum neusten Modell meist nicht so gross sind.

11. Mit Autokauf zuwarten


Auch bei den Autos fehlen Chips und andere Bauteile. Das verzögert die Auslieferung und verteuert Neuwagen (um 5,8 Prozent). Occasionsautos sind stark gefragt, die Preise steigen (um 17,8 Prozent). Wer also seinen alten Wagen länger fährt, spart viel Geld.

12. Kleider und Schuhe länger tragen


Wann haben Sie das letzte Mal den Kleiderschrank ausgemistet? Eben! Meist finden sich bei so einer Aktion schöne Stücke, die man längst vergessen hat. Diese Trouvaillen sind immer noch kleidsam und genauso modisch wie das neue Stück aus dem Onlineshop. Kleider und Schuhe haben sich nur mässig verteuert (+2,6 Prozent), es gibt aber auch Ausreisser, wie etwa Damen- und vor allem Kinderschuhe. Ein Besuch bei der Kinderkleiderbörse oder im Secondhandladen kann sich durchaus lohnen.

13. Teilen statt kaufen


«Sharingplattformen oder die Leihbar in Bern erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit», sagt Sara Stalder. Denn was für das Autos gilt, trifft auch auf viele Haushaltsgeräte zu. Nicht jeder Haushalt braucht eine eigene Glacemaschine, einen Hochdruckreiniger, eine eigene Bohrmaschine oder einen Rasenmäher. Wer teilt, spart Geld und kommt erst noch mit den Nachbarn ins Gespräch.

14. Investieren trotz Inflation

Steigende Zinsen, Teuerung, Corona in China oder der Krieg in der Ukraine sind Gift für den Aktienmarkt. Die Börsen haben stark korrigiert. «Das grosse Ziel muss nun die reale Kapitalwerterhaltung sein», sagt Thomas Stucki (59), Anlagechef bei der St. Galler Kantonalbank. Und ergänzt: «In inflationären Zeiten muss man langfristig denken, in diesen schwierigen Zeiten reagieren Märkte oft übertrieben.» Das heisst, wer jetzt verkauft, verliert erst recht Geld, es geht darum, die Krise auszusitzen. Keine Lösung sei allerdings zu viel Bargeld auf dem Konto, denn das gebe zwar Sicherheit, verliere aber wegen der Teuerung an Wert, so Stucki. Das nicht benötigte Bargeld kann man zum Beispiel in Aktien mit regelmässiger Dividende, Gold oder auch Obligationen investieren. Denn diese rentieren wegen der steigenden Zinsen wieder besser.

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