Rendez-vous mit der Romandie: Pascal Meyer (41), Unternehmer in Yens VD
Der Schnäppchenkönig aus dem Jura

Ein Tesla zum halben Preis, ein Picasso, den sich 25'000 Menschen teilen: Seit mehr als 15 Jahren mischt Pascal Meyer mit seinen Marketing-Coups die Westschweiz auf.
Publiziert: 17.06.2021 um 00:07 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2021 um 05:56 Uhr
Adrien Schnarrenberger

Bald erwacht ein weiteres Silicon Valley zum Leben. Die neue Heimat für Start-ups und Tech-Firmen liegt um einiges näher als Kalifornien. Der Name? Silicon Papet, benannt nach einem der bekanntesten Waadtländer Gerichte. Man könnte nun meinen, dass es sich hier um Satire handelt, aber es ist Pascal Meyer (41) sehr ernst mit seinem Projekt. Die Räumlichkeiten direkt neben dem Bahnhof in Bussigny VD, zukünftiger Mikrokosmos von Start-ups und KMU, der in den nächsten Monaten geschaffen werden soll, sind bereits fast vollständig vergeben.
Das ist der neuste Coup von Meyer, aber bestimmt nicht sein letzter.

Wie tickt der Jurassier, der mit innovativen Ideen den Kanton Waadt umtreibt? Um diese Frage zu beantworten, muss man zurück ins Jahr 2005. Als Marketing-Student schloss er eine Wette mit seinem Professor ab. Dieser behauptete, dass es unmöglich sei, ein Unternehmen zu gründen und es ohne Werbung und Marketingbudget erfolgreich zu machen. Meyer nahm ihn beim Wort und lancierte den Internet-Schnäppchenanbieter Qoqa. Zunächst bestehend aus einem Newsletter, dann folgte ein innovatives Konzept: Täglich gibts ein Produkt zu einem Tiefpreis.

«Der Jura ist meine Kindheit»

Aus der «Newsletter-Firma» ist inzwischen eine Plattform mit 140 Mitarbeitern geworden. Sie zählt bereits 700'000 Kundinnen und Kunden. Zu Meyers Verkaufshits gehören E-Boliden von Tesla, die zum halben Preis verkauft werden, aber auch Sportwagen wie Porsche, Luxusuhren von Rolex und ein Picasso, den sich 25'000 Menschen teilen. Funfaktor: Die Markenhersteller selbst fragen sich, wie Meyer das hinbekommt. Wie sagt man so schön: Ein Magier verrät nie seine Geheimnisse.

Der Halbpreis-Tesla zum zehnjährigen Jubiläum im Jahr 2015 sorgte für Aufsehen.
Foto: DR
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Zehntausende schauen täglich bei Qoqa vorbei. Auf der Jagd nach dem nächsten Schnäppchen. Laufend wird das Konzept ausgebaut. «Qwine», «Qsport», «Qooking», «Qids» – ähnlich der Produktpalette des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs (1955–2011) mit dem berühmten «i» vor den Produktnamen.

Wie sein berühmtes amerikanisches Vorbild ist auch der Jurassier ein Original. «Philippe Leuba (Waadtländer Regierungsrat, FDP; Anm. d. Red.) war überrascht, als er mich in Shorts und T-Shirt ankommen sah», sagt Meyer. Und wie sagt der Steve Jobs des Jura so schön über seine Heimat: «Der Jura ist meine Kindheit, mein harter Kopf, meine Hartnäckigkeit und meine Freimütigkeit!»

In dieser Rubrik stellen die Kolleginnen und Kollegen von Blick Romandie jeden Donnerstag eine Persönlichkeit vor, über die man in der Westschweiz spricht.

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