Kleine jubeln, Grosse stehen im Offside
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Public Viewings mal anders:Kleine jubeln, Grosse stehen im Offside

Public Viewing in den Kantonen
Bern und Luzern locker – Zürich und Ostschweiz strikt

Am Freitag beginnt die Fussball-EM der Männer. Doch wie und wo sollen sie Fussballfans verfolgen, wenn sie pandemiebedingt nicht zuhause vor dem Fernseher sitzen wollen?
Publiziert: 10.06.2021 um 08:11 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2021 um 09:30 Uhr
So ausgelassen wirds in diesem Jahr wohl nicht: Fans während der WM 2006 auf dem Zürcher Sechseläutenplatz.
Foto: URS BUCHER
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Fussball lebt vom Gemeinschaftserlebnis - eine Europameisterschaft erst recht. Ausgelassene Laune, viel Fachsimpelei und jede Menge Bier gehören dazu. Derzeit sind gemäss den Vorschriften des Bundes im Freien maximal 300 Personen erlaubt, in Innenräumen nur 100. Was bedeutet das nun für die Public Viewings?

Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei Kantonen und grösseren Städten zeigt, dass der Umgang mit solchen Anlässen ganz unterschiedlich ist. Am meisten Trubel herrschen dürfte in Bern. Allein in der Bundesstadt selbst gibt es einige Anlässe. Die Stadt hat mehrere Public Viewings im Freien bewilligt, wie Norbert Esseiva von der Gewerbepolizei auf Anfrage sagte. Es gelten die Covid-Regeln des Bundes.

Unter anderem sind die Spiele in einem kleinen Park neben dem Casinoplatz zu sehen. Ebenfalls zentral gelegen ist die Berner Stadtoase im Generationenhaus neben dem Bahnhof. Auf dem Messegelände Bernexpo startet mit den Achtelfinals am 26. Juni ebenfalls ein Public Viewing. Darüber hinaus dürfen Restaurants im Aussenbereich Fernseher aufstellen, wenn sie sich an die Covid-Auflagen halten.

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Sperrstunde erweitert

Auch in Basel werden die Spiele vor allem in Restaurants zu sehen sein. Für sie gilt eine erweiterte Sperrstunde. Public-Viewing-Events sind die grosse Ausnahme. In Basel-Stadt seien lediglich zwei entsprechende Gesuche eingegangen, sagte ein Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements auf Anfrage. Davon sei eines auf dem Dorfplatz in Riehen bewilligt worden.

Mehrere kleinere Public Viewings gibt es im Aargau und eines in Solothurn beim Bahnhof. Der Solothurner Anlass ist für 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer ausgelegt - die Organisatoren rechnen damit, dass die Covid-Auflagen im Juli gelockert werden.

In der Zentralschweiz sind etliche Events bewilligt worden. So können Fans etwa am Luzerner Lido feiern. Beromünster LU wartet mit einem Fussball-Chalet auf. Überall gelten die üblichen Vorschriften des Bundes.

In Zug können die Spiele unter anderem in einem Kino mit 95 Plätzen mitverfolgt werden. Und in Uris Hauptort Altdorf stellt eine Brauerei ein Public Viewing unter freiem Himmel auf die Beine.

Zurückhaltende Zürcher

Der Rest der Deutschschweiz ist gemäss Umfrage ein härteres Pflaster für gesellige Fans. Im Kanton Zürich können sie sich vorwiegend in Gartenwirtschaften treffen. Es gilt aber - Torjubel hin oder her - eine Sitzpflicht. Bei der Stadt Zürich sind einige Gesuche für Public Viewings auf öffentlichem Grund eingegangen. Eines wurde bewilligt, eines ist noch offen. Anders als in Bern: Die Stadt gibt keine weiteren Details bekannt. Sie will solche Anlässe «nur in Ausnahmefällen» zulassen.

In Winterthur kann der Grossanlass «Winti Arena» wegen der Pandemie auch in diesem Jahr nicht durchgeführt werden.

Ähnlich tönt es aus St. Gallen. Im Espenmoos-Stadion wird es kein Public Viewing geben. Für die Veranstalter sind die Auflagen nicht verhältnismässig. Sie haben das Gesuch zurückgezogen, wie die St. Galler Staatskanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Auch das Viewing in Arbon TG wird nicht durchgeführt. Die Live-Übertragungen lockten jeweils bis zu 4000 Fussballfans an das Bodenseeufer.

Beim Kanton Graubünden sind keine Anfragen zu Public Viewings eingegangen, wie die Kommunikationsstelle Coronavirus mitteilte. Und im Glarnerland dürfen Wirtinnen und Wirte unter den geltenden Vorschriften zwar Anlässe anbieten. Ob sie tatsächlich durchgeführt werden, ist dem Kanton allerdings nicht bekannt, wie bei der Kommunikationsstelle zu erfahren war. (SDA)

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Feiern nur im Sitzen

Die grossen Public Viewings fallen aus, dafür rücken Beizer in den Fokus der Fans. Gemeinsames Fussballschauen an der EM ja, aber im kleinen Rahmen. Torjubel ja, aufstehen aber nicht – schon gar nicht mit Bratwurst und Bier in der Hand. Essen und trinken dürfen Fans nur im Sitzen, wie die Stadt Zürich vorschreibt. Wer nicht konsumiert, muss Maske tragen. Innenräume dürfen 100 Personen fassen, mit Gästegruppen bestehend aus vier Personen. Draussen liegt die Limite bei 300 Menschen. Hier dürfen nicht mehr als sechs Leute am Tisch sitzen. Trotz kleineren Dimensionen gilt je nach Gemeinde eine Reihe weiterer Auflagen. In Zürich dürfen TV-Geräte nur einen Durchmesser von drei Metern haben, erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn eingeschaltet werden – und nicht gegen die Strasse gerichtet sein. Grossleinwände sind verboten.

Die grossen Public Viewings fallen aus, dafür rücken Beizer in den Fokus der Fans. Gemeinsames Fussballschauen an der EM ja, aber im kleinen Rahmen. Torjubel ja, aufstehen aber nicht – schon gar nicht mit Bratwurst und Bier in der Hand. Essen und trinken dürfen Fans nur im Sitzen, wie die Stadt Zürich vorschreibt. Wer nicht konsumiert, muss Maske tragen. Innenräume dürfen 100 Personen fassen, mit Gästegruppen bestehend aus vier Personen. Draussen liegt die Limite bei 300 Menschen. Hier dürfen nicht mehr als sechs Leute am Tisch sitzen. Trotz kleineren Dimensionen gilt je nach Gemeinde eine Reihe weiterer Auflagen. In Zürich dürfen TV-Geräte nur einen Durchmesser von drei Metern haben, erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn eingeschaltet werden – und nicht gegen die Strasse gerichtet sein. Grossleinwände sind verboten.

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