«Jetzt müssen wir zwei verschiedene Schienen fahren»
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Hotels zur Zertifikatspflicht:«Jetzt müssen wir zwei verschiedene Schienen fahren»

Oberster Hotelier Andreas Züllig ist überzeugt:
«Viele Hotels sind freiwillig für die Zertifikatspflicht»

Hotels sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Zertifikatspflicht gilt für sie nicht. Und doch wünschen sie sich viele Hoteliers.
Publiziert: 08.09.2021 um 19:40 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2021 um 14:12 Uhr
Patrik Berger und Benjamin Fisch

Hoteliers haben noch mal Glück gehabt. Die Zertifikatspflicht gilt für sie nicht pauschal. Auch wenn sich das einige Hoteliers gewünscht hatten. Beim Einchecken einmal das Zertifikat checken, dann hätten die Gäste Zugang zum Frühstücksbüffet, Hallenbad oder in den Wellnessbereich. Und zwar ohne weitere Kontrollen.

Und doch gibt sich Andreas Züllig (62), Präsident von Hotelleriesuisse, nicht überrascht. «Es war absehbar, dass die Zertifikatspflicht kommt», sagt er zu Blick TV. «Schliesslich wollen wir möglichst schnell wieder zur Normalität zurück.» Viele ausländische Gäste würden Zertifikate mittlerweile auch erwarten.

Kein Zertifikat für die Übernachtung

Und doch: In Hotels gilt die Zertifikatspflicht eigentlich nicht. «Sie gilt nur teilweise. Wer nur übernachtet, der muss das Zertifikat nicht vorweisen. Dafür bei Frühstück, im Hallenbad oder beim Wellness.» Könnte man das Zertifikat beim Einchecken einmal präsentieren, hätte sich das alles erledigt und der Gast könnte sich frei bewegen.

«Es war absehbar, dass die Zertifikatspflicht kommt», sagt Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse vor seinem Hotel auf der Lenzerheide GR.
Foto: STEFAN BOHRER
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«Viele Hotels sind freiwillig für die Zertifikatspflicht», glaubt Züllig. Und: «Jeder Unternehmer, jedes Hotel kann das selbst entscheiden. Vermutlich ist das der einfachste Weg, um nicht zu viel Aufwand zu haben mit den Kontrollen», sagt Züllig.

«Gäste werden wiederkommen»

Wie läuft das bei Getesteten, deren Test nach zwei oder drei Tagen abgelaufen ist? «Wir warten noch auf die Verordnung des Bundesrates. Wichtig ist, dass man das praktikabel umsetzen kann. Nicht, dass das für die Betriebe zu einer zusätzlichen Belastung gilt», sagt Züllig. Aber organisatorisch gehe irgendwie alles, da habe man in den letzten Monaten viel gelernt.

Nachteile befürchtet Züllig keine. «Es wird auch Gäste geben, die wieder kommen, weil sie sich sicher fühlen.»

Und was sagt der höchste Hotelier zu den drohenden Einreisebeschränkungen? «Sie treffen uns sehr, wenn so verhindert wird, dass ausländische Gäste kommen», sagt Züllig, der nichts von Einreisebeschränkungen hält. «Dann gibt es Märkte etwa aus Übersee, die gar nicht mehr einreisen.»

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