Nur bei Sprache haperts
75 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge haben Uni-Abschluss

In der Schweiz dürfen geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer unkompliziert arbeiten – dank des Schutzstatus S. Jetzt zeigt sich, welch hohes Bildungsniveau die Geflüchteten mitbringen.
Publiziert: 19.04.2022 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2022 um 14:50 Uhr
Die Ukrainerin Vesta Brandt ist froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Foto: Thomas Meier
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Sie kommen zu Tausenden, weil sie zu Hause nicht mehr sicher sind. Über 36'000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind in der Schweiz gemeldet. Die meisten sind weiblich, jung und gut ausgebildet – das zeigt eine Auswertung der Stellenvermittlungsfirma Jobcloud.

1600 ukrainische Flüchtlinge haben sich mittlerweile auf den Portalen Jobs.ch, Jobup.ch und Jobscout24.ch angemeldet. Aus diesen Daten lässt sich laut «Tages-Anzeiger» ablesen, dass drei Viertel der Eingereisten Frauen sind. Die wehrpflichtigen Männer mussten im Land bleiben.

Jobsuchende aus allen Sparten

Jetzt zeigt sich: Die allermeisten stellensuchenden Personen aus der Ukraine sind sehr gut ausgebildet. 75 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer geben an, einen Uni- oder Hochschul-Abschluss zu haben. 92 Prozent suchen einen Vollzeitjob, und zwar ab sofort.

Hapern tut es noch bei der Sprache. 10 Prozent der Flüchtlinge haben gute oder sehr gute Deutschkenntnisse. Rund die Hälfte kann gar kein Deutsch. Bei Französisch und Italienisch sind es noch weniger. Das ist ein Problem: Beim RAV gelten Personen, die weder Englisch noch Deutsch sprechen, als «nicht vermittlungsfähig». In Englisch haben aber fast alle Jobsuchenden wenigstens Anfängerkenntnisse.

Die Jobsuchenden bringen Erfahrungen aus fast jeder Berufsgattung mit: vom Softwareentwickler bis zum Gärtner. Wie viele von ihnen schon einen Job fanden, ist nicht bekannt. Ukrainerinnen und Ukrainer erhalten in der Schweiz den Schutzstatus S, der es ihnen unkompliziert ermöglicht, einen Job anzutreten. (gif)

Wieso reagiert die Schweiz auf die Ukraine-Flüchtlinge so anders?
10:47
Migrations-Experte erklärt:Wieso reagiert die Schweiz auf die Ukraine-Flüchtlinge so anders?
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