Twitter löscht Teherans Konten
Iran weist US-Vorwürfe nach mutmasslichen Öltanker-Angriffen zurück

Der Iran dementiert, für die Angriffe auf zwei Erdöltanker im Golf von Oman verantwortlich zu sein. «Der Iran weist die haltlose Behauptung der USA mit Bezug auf die Öltanker-Vorfälle vom 13. Juni kategorisch zurück und verurteilt sie auf das Schärfste.»
Publiziert: 14.06.2019 um 02:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2019 um 09:15 Uhr

So hiess es am Donnerstag (Ortszeit) in einer Mitteilung der Vertretung Irans bei den Vereinten Nationen. «Der ökonomische Krieg und Terrorismus der USA gegen das iranische Volk sowie ihre massive Militärpräsenz in der Region sind weiterhin die Hauptursachen für Unsicherheit und Instabilität in der weiteren Persischen Golfregion.»

Die Vereinigten Staaten legten dem Uno-Sicherheitsrat trotz öffentlicher Schuldzuweisungen an Teheran keine Belege für die Verantwortung Irans für die Angriffe auf Erdöltanker am Golf vor. «Wir haben keinerlei Beweise diskutiert», sagte der kuwaitische Uno-Botschafter Mansur al-Otaibi nach einem Treffen des Gremiums am Donnerstag.

Kuwait steht dem Gremium derzeit vor. Auch habe der Sicherheitsrat angesichts der steigenden Spannungen zunächst keine Massnahmen beschlossen. Es müsse seiner Ansicht nach zunächst eine unabhängige und gründliche Untersuchung geben.

Der Iran weist jede Verantwortung von sich, eine Rolle bei den mutmasslichen Öltanker-Anschlägen zu spielen.
Foto: SDA

Ölpreis zieht an

US-Aussenminister Mike Pompeo hatte am Donnerstag Teheran beschuldigt, hinter den Angriffen auf zwei Öltanker zu stecken. «Es ist die Einschätzung der US-Regierung, dass die Islamische Republik Iran verantwortlich für die Angriffe ist, zu denen es heute im Golf von Oman kam», sagte Pompeo in Washington. Es handele sich um eine «nicht hinnehmbare Eskalation der Spannung durch den Iran».

Pompeo sagte, die US-Einschätzung basiere unter anderem auf Geheimdienstinformationen, auf den eingesetzten Waffen und auf ähnlichen Angriffen in jüngster Vergangenheit. Betroffen waren am Donnerstag ein von einem deutschen Unternehmen gemanagter Frachter, der einer japanischen Firma gehört, sowie ein Schiff einer norwegischen Reederei. Beide Tanker wurden beschädigt. Die Besatzungen waren in Sicherheit gebracht worden.

Die betroffene Meerenge, die Strasse von Hormus, ist eine der wichtigsten Seestrassen überhaupt, sie verbindet die erdölreiche Golfregion mit dem offenen Meer. Über sie läuft ein grosser Teil des weltweiten Öltransports per Schiff. Die Rohölpreise stiegen deutlich.

Twitter löscht Konten des iranischen Staates

Unterdessen hat Twitter Tausende Konten seines Kurznachrichtendienstes gelöscht. Hinter den Accounts stehen nach Angaben des US-Konzerns vermutlich koordinierte Aktivitäten des iranischen Staates. Die Tweets seien in einer öffentlichen Datenbank archiviert worden.

Dies erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Betroffen seien 4779 Twitter-Konten. Ausserdem seien vier Twitter-Konten gelöscht worden, die mit der in St. Petersburg angesiedelten Internet Research Agency in Verbindung gebracht würden. Dabei handelt es sich um eine Trollfabrik, die laut US-Sonderermittler Robert Mueller versucht haben soll, die US-Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen. (SDA)

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