75'000 Tonnen Rohbenzin laufen aus
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Golf von Oman:Zwei Öltanker brennen

Video soll Angriff auf Öl-Tanker zeigen
Ähnlich fing auch der Vietnam-Krieg an

Die Hintergründe für die Attacken im Golf von Oman bleiben unklar. Die USA veröffentlichten ein Video, das die Sabotage-Aktion der Iraner zeigen soll. Inzwischen ziehen US-Medien Parallelen zum Anfang des Vietnam-Krieges.
Publiziert: 14.06.2019 um 05:07 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2019 um 09:13 Uhr

Nach dem Angriff auf zwei Öltanker im Golf von Oman veröffentlichte das US-Militär ein Video, das die iranischen Revolutionsgarden belasten soll. Das US-Zentralkommando Centcom, das die amerikanischen Truppen im Nahen Osten führt, teilte am Donnerstag (Ortszeit) mit, das Video zeige, wie ein Boot der Revolutionsgarden auf den Tanker «Kokuka Courageous» zufahre.

Die Menschen an Bord des iranischen Schnellbootes vom Typ «Gaschti» seien dabei «beobachtet und aufgenommen» worden, wie sie eine nicht explodierte Haftmine wieder vom Schiffskörper entfernten.

Auf dem Video ist zu erkennen, wie sich Menschen an Bord eines Schnellbootes an der Wand eines Öltankers zu schaffen machen und von dort etwas zu entfernen scheinen. Das Boot fährt danach wieder weg von dem Tanker. Centcom sprach von einem «Haftminenangriff» im Golf von Oman.

Das US-Central-Command veröffentlichte am frühen Freitag ein Schwarz-Weiss-Video, das die iranische Sabotageaktion zeigen soll.
Foto: US Central Command
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USA beschuldigen Iran

US-Aussenminister Mike Pompeo (55) hatte am Donnerstag die Führung in Teheran beschuldigt, hinter den mutmasslichen Attacken zu stecken. «Es ist die Einschätzung der US-Regierung, dass die Islamische Republik Iran verantwortlich für die Angriffe ist, zu denen es heute im Golf von Oman kam», sagte Pompeo in Washington. Es handle sich um eine «nicht hinnehmbare Eskalation der Spannung durch den Iran».

Drohnen-Angriff in Saudi-Arabien

Am Freitag kam es auch in Saudi-Arabien zu einem Zwischenfall. Hier hat die Armee fünf Drohnen der mit dem Iran verbündeten jemenitischen Huthi-Rebellen abgefangen. Die unbemannten Drohnen seien auf dem Weg zum Flughafen von Abha und zur nahegelegenen Stadt Chamis Muschait im Südwesten Saudi-Arabiens abgefangen und zerstört worden, teilte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition mit, die im Jemen gegen die Huthi-Rebellen kämpft. Opfer wurden nicht gemeldet. Der Flughafenbetrieb laufe normal, hiess es.

Am Freitag kam es auch in Saudi-Arabien zu einem Zwischenfall. Hier hat die Armee fünf Drohnen der mit dem Iran verbündeten jemenitischen Huthi-Rebellen abgefangen. Die unbemannten Drohnen seien auf dem Weg zum Flughafen von Abha und zur nahegelegenen Stadt Chamis Muschait im Südwesten Saudi-Arabiens abgefangen und zerstört worden, teilte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition mit, die im Jemen gegen die Huthi-Rebellen kämpft. Opfer wurden nicht gemeldet. Der Flughafenbetrieb laufe normal, hiess es.

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Das iranische Aussenministerium hat den Vorwurf der USA zurückgewiesen. «Herr Pompeo: Ihr Verdacht ist zwar lächerlich, gleichzeitig aber auch besorgniserregend und gefährlich.»

Parallelen zu Vietnam?

Weil man nicht weiss, ob das Video wirklich echt ist und wer die Angriffe ausgeführt hat, vergleichen einzelne US-Medien die Vorfälle im Persischen Golf mit dem dem «Tonkin-Zwischenfall», der die USA 1964 in den Vietnam-Krieg hineinzog. Das Pentagon behauptete damals, dass nordvietnamesische Streitkräfte ohne Anlass einen Angriff mit Torpedos und anderen Waffen auf zwei US-Kriegsschiffe gestartet hätten.

Später tauchten Fragen auf, ob die Schiffe tatsächlich angegriffen worden waren und ob Informationen verfälscht wurden, um ein Eingreifen der USA in den Krieg zu rechtfertigen.

USA drohen mit Vergeltung

«Man hat dieses Gefühl», zitiert das US-Magazin «Newsweek» den früheren Vize-CIA-Direktor John McLaughlin, «wenn jetzt etwas im Persischen Golf passiert, muss man es sich sehr genau ansehen, um sicherzustellen, dass wir es entweder nicht provoziert haben oder dass es keine Fehleinschätzung ist, die wir als Sprungbrett für einen grösseren Konflikt nutzen würden.»

Die Amerikaner hatten vor einem Monat angekündigt, dass sie im Falle eines Beschusses zu einem Vergeltungsschlag ausholen würden. Allerdings bezog sie diese Drohung nur auf einen möglichen Angriff auf US-Einrichtungen. Zurzeit hat US-Präsident Donald Trump (73) wenig Interesse an einem Krieg, weil dies die weltweite Wirtschaft massiv erschüttern und den Aufschwung der USA gefährden würde. (kes/gf)

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