Nach Sturm auf das Kapitol
Aktien von Waffenfirmen gehen durch die Decke

Nach dem Sieg der Demokraten im Bundesstaat Georgia herrscht Ausnahmezustand in den USA. Auch die Börsen reagierten auf die Ereignisse. Die Aktien von Waffenherstellern zogen deutlich an.
Publiziert: 07.01.2021 um 13:17 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2021 um 17:13 Uhr
Franziska Scheven

Die Unruhen und neuen Machtverhältnisse in der amerikanischen Hauptstadt machen sich auch an der Börse bemerkbar. An den US-Kapitalmärkten schossen die Aktien von Rüstungsfirmen in die Höhe. Besonders gefragt waren die Titel des amerikanischen Waffenherstellers Smith&Wesson. Sie verteuerten sich im nachbörslichen Handel um über 18 Prozent.

Auch die Werte von Vista Outdoor (+15,2 Prozent), einer Holding, die Hersteller von Waffen, Munition sowie Outdoor-Produkten umfasst, zogen an. Ebenfalls im Plus: der Munitionshersteller Olin Corporation (+7,5 Prozent).

Starke Nachfrage nach Waffen

Der Grund der Entwicklung: Die Demokraten mit ihrem neu gewählten Präsidenten Joe Biden (78) erhalten nach den Wahlen im Bundesstaat Georgia die Mehrheit in beiden Kongresskammern. Das bedeutet: Sie können ihre politische Agenda nun viel reibungsloser durchbringen – unter anderem auch ihre Vorstellungen in Sachen Waffenpolitik.

Nach der gewonnenen Mehrheit im US-Senat gingen die Aktien von grossen Waffen- und Munitionsherstellern wie die des amerikanischen Waffenherstellers Smith&Wesson nach oben.
Foto: Screenshot
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Die Demokraten setzen sich für gewöhnlich für schärfere Waffengesetze ein. Diese Aussicht führt traditionell in den USA zu einer kurzfristig erhöhten Nachfrage nach Schusswaffen. Die Menschen wollen sich mit neuem Material eindecken, bevor die Beschaffung eventuell erschwert werden könnte. Darüber freuen sich sowohl Hersteller wie Investoren.

Sturm auf das Kapitol

In der Nacht haben Unterstützer des amtierenden republikanischen US-Präsidenten Donald Trump (74) aus Wut über ihre Wahlniederlage das Parlamentsgebäude gestürmt. Trump selber heizte seine Anhänger im Vorfeld immer wieder an, indem er behauptete, die Präsidentschaftswahl Anfang November gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden (78) tatsächlich gewonnen zu haben.

Die Ereignisse in Washington zogen auch den Dollar gegenüber dem Franken in der Nacht nach unten. Der Kurs fiel kurzfristig auf ein Mehrjahrestief von 0,8774 Franken. Der Grund ist auch hier die neue Mehrheit der Demokraten. Die Republikaner gelten als Freunde der Wirtschaft und niedriger Steuern. Das freut den Markt.

Die Demokraten hingegen stehen für höhere Staatsausgaben, was die Inflation antreiben könnte. Der Dollar leidet unter dieser Aussicht. In der Schweiz reagierte die Börse noch gelassen. Der SMI fiel zu Börsenbeginn um knapp 0,6 Prozent ins Minus.

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