Löhne der Top-Banker im Vergleich
CS-CEO Körner ist der Bettler unter den Banken-Chefs

Der Niedergang der Credit Suisse wirkt sich auch auf das Portemonnaie des CEO aus: CS-Chef Ulrich Körner verdient fünfmal weniger als sein Kollege bei der UBS. Im internationalen Vergleich muss er sich mit einem «Hungerlohn» abfinden.
Publiziert: 15.03.2023 um 00:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 08:00 Uhr
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die Abwärtsspirale bei der Credit Suisse schlägt sich auch in der Entlöhnung der Bank-Spitze nieder: Im Horrorjahr 2022 fuhr die Bank einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken ein. Ulrich Körner (60) ist seit Anfang August CEO der Grossbank und erhält für das vergangene Jahr eine Entschädigung von 2,5 Millionen Franken. Vor seiner Ernennung zum Bankenchef leitete er das Asset Management der Bank.

Die CS veröffentlichte ihren Geschäftsbericht am Dienstag erst mit fünf Tagen Verspätung. Grund dafür war eine Intervention der US-Börsenaufsicht SEC. Was die Amerikaner genau wollten, ist unklar. Ebenfalls unklar bleibt, wie viel Körners Vorgänger Thomas Gottstein (59) für seine sieben Monate im Jahr 2022 einstreicht. Sein Salär ist im Geschäftsbericht nicht aufgeführt. Jener für die gesamte Geschäftsleitung hingegen schon. Diese erhält 32,2 Millionen Franken, also knapp 6 Millionen weniger als im Vorjahr.

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Der UBS-Chef verdient das Fünffache

2021 kassierte Gottstein noch 3,8 Millionen Franken, ein Jahr zuvor gar 8,5 Millionen. Die goldenen Zeiten für CS-Chefs scheinen endgültig vorbei: Erlebt hat diese noch Tidjane Thiam (60), der von 2015 bis Anfang 2020 auf dem Chefsessel sass. Er übernahm den Posten Mitte 2015 und strich für das erste Halbjahr 18,9 Millionen Franken ein. Gut 14 Millionen Franken entfielen auf Kompensationszahlungen für entgangene Boni bei seinem vorherigen Arbeitgeber.

CS-CEO Ulrich Körner kassiert 2,5 Millionen Franken.
Foto: KEYSTONE
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2019 entlohnte die CS Thiam immerhin noch mit 10,7 Millionen Franken. Brady W. Dougan (63), CS-CEO bis 2015, sackte in seinem letzten Jahr 9,7 Millionen ein.

Im Vergleich zur CS kassiert der UBS-CEO noch heute in dieser Grössenordnung: Bei der Grossbank steht aber auch ein Plus vor dem Jahresergebnis von 7,6 Milliarden: CEO Ralph Hamers (57) liess sich seine Dienste entsprechend mit 12,6 Millionen Franken vergolden – das fünffache von Körner. Die zwölf Mitglieder der UBS-Geschäftsleitung erhielten insgesamt 106,9 Millionen Franken. Das ist mehr als das Dreifache der elf Geschäftsleitungsmitglieder der CS.

Am CS-Verwaltungsratspräsidenten geht die Krise vorbei

Hamers Vorgänger Sergio Ermotti (62) verdiente 2019 12,5 Millionen Franken. Eine in der Bankenwelt absonderliche Ausnahme bildete Oswald Grübel (79). Er leitete die UBS von 2009 bis 2011 kassierte einen Fixlohn von 3 Millionen Franken pro Jahr. Boni wollte er keine.

Der CS-Verwaltungsrat lässt sich trotz Milliardenverlust weiterhin fürstlich entlöhnen: Präsident Axel Lehmann (64) streicht 2022 mit 3,2 Millionen Franken gar mehr ein als CEO Körner. Bei diesem Salär fällt auch der Abstand zu UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher (65) überraschend klein aus. Dieser erhält für sein erstes Jahr 4,8 Millionen Franken.

In ganz anderen Lohnsphären bewegen sich die Chefs der grossen US-Banken. JPMorgan zahlt CEO Jamie Dimon (67) 31,5 Millionen Franken. James Gorman (64) darf sich bei Morgan Stanley über 29 Millionen Franken freuen. Für Brian Moynihan (63) sprangen bei der Bank of America 27,4 Millionen Franken heraus. Bei Jane Fraser (55) bei der Citigroup waren es immerhin 22,4 Millionen Franken – also zehnmal so viel wie bei Körner.

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