Dieses Skigebiet ist froh, nicht geöffnet zu haben
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Geld gespart in Corona-Krise:Dieses Skigebiet ist froh, nicht geöffnet zu haben

Fideriser Heuberge ziehen Bilanz
Dieses Skigebiet ist froh, nicht geöffnet zu haben

Es wird eine der schwierigsten Skisaisons werden für den Schweizer Tourismus. Hotels stehen leer, nur wenige Wintersportler trauen sich in die Berge. Ein Bündner Skigebiet hat schon im Sommer die Saison gestrichen. Und zieht nun Bilanz.
Publiziert: 08.02.2021 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2021 um 17:15 Uhr
Patrik Berger

Die Fideriser Heuberge GR haben bereits im Sommer als erstes Schweizer Skigebiet entschieden, die Wintersaison wegen der unsicheren Corona-Situation abzusagen. Das kleine Bündner Skigebiet auf 2000 Metern über Meer entschied sich, die Anlagen und Berghäuser nicht zu öffnen. Um Gewinn zu erwirtschaften, ist eine hohe Auslastung nötig. Dazu braucht es zudem viele Gruppen, insbesondere Skilager. Die Betreiber machen sich Sorgen, ob sie ein Schutzkonzept überhaupt einhalten könnten.

Nun, ein halbes Jahr später, ziehen sie Bilanz. «Wir waren das erste und bis jetzt einzige Bündner Skigebiet, das sich zu diesem Schritt entschlossen hat», sagt Betreiberin Sara Wiesendanger der «Südostschweiz». Angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie und der mit ihr einhergehenden Schutzmassnahmen bereuen sie und ihr Lebenspartner den Entscheid nicht. «Wir konnten dadurch sogar verhindern, dass 30 oder noch mehr Saisonangestellte auf Kurzarbeit hätten gesetzt werden müssen», erklärt Vetsch.

Auch die Bergbeizen geschlossen

So stehen in diesem Winter sowohl der Skilift als auch der Betrieb in den Gasthäusern in den Fideriser Heubergen auf 2000 Meter über Meer still, und auch auf der bekannten Schlittelbahn hinunter ins Dorf ist es ruhig. Obwohl es wochenlang äusserst viel Schnee gab.

Wegen Corona stehen die Lifte dieses Jahr still.
Foto: Sobli
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«Wir haben vor dem Publikmachen unseres Entscheids, all unsere langjährigen Gäste sowie die Schullager persönlich kontaktiert. Bei praktisch allen Stammgästen sind wir auf viel Verständnis gestossen. Es gab nur vereinzelte Rückmeldungen, welche unseren Entscheid nicht goutierten», sagt Geschäftsleiter Henrik Vetsch zu BLICK.

«Durch die frühe Absage der Wintersaison wollten wir vor allem den Schulen, die regelmässig ihre Skilager bei uns durchführen, Planungssicherheit geben», erklärt auch Wiesendanger. Der bereits im Sommer gefällte Entscheid habe dann jedoch nicht nur zu einem grossen Medienecho, sondern zu auch teils kritischen Rückmeldungen geführt. «Manch einer wollte wissen, warum wir es denn nicht wenigstens versuchen würden», sagt sie der «Südostschweiz».

Ohne grosse Anlässe keine Überlebenschance

Grosses Verständnis haben jedoch die Angestellten gezeigt. «Wir konnten im Frühling und im Sommer Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie sammeln», sagt Vetsch. «Die Mitarbeitenden haben die Durchsetzung des Schutzkonzepts sehr gut mitgetragen.» Aber man habe schnell erkannt, dass all die grossen Anlässe im Restaurant nicht hätten stattfinden können. Nun bereite man sich bereits auf die Sommersaison vor.

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