Corona-Impfung für Sechs- bis Elfjährige
Moderna beantragt EU-Zulassung für Kinder-Impfung

Der Corona-Impfstoff von Moderna soll bald für Kinder ab sechs Jahren verfügbar sein. Das US-Unternehmen beantragt die Zulassung in der EU an. Der Entscheid fällt noch vor Weihnachten.
Publiziert: 09.11.2021 um 17:45 Uhr
|
Aktualisiert: 09.11.2021 um 17:55 Uhr

Bislang sind die Corona-Impfstoffe in der EU wie auch in der Schweiz ab zwölf Jahren zugelassen. Das könnte sich bald ändern: Der US-Impfstoffhersteller Moderna hat eigenen Angaben zufolge bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren beantragt.

Die entsprechenden Unterlagen für die Erweiterung der bedingten Marktzulassung seien eingereicht worden, teilte Moderna am Dienstag mit. Noch gibt es in Europa keinen zugelassenen Impfstoff für Unter-12-Jährige. Ebenso wenig in der Schweiz. Hierzulande hat Moderna für seine Kinderimpfung denn auch noch keine Zulassung beantragt.

Zulassung in EU noch vor Weihnachten

Die Moderna-Daten beruhen auf einer Studie mit 4753 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter zwischen sechs und elf Jahren, deren Ergebnisse eine «robuste» Anzahl an Antikörpern zeigt, wie Moderna mitteilt.

In der EU wie auch in der Schweiz sind die Corona-Impfstoffe ab zwölf Jahren zugelassen.
Foto: imago images/Laci Perenyi
1/5

Modernas Corona-Impfstoff ist in den USA ab 18 Jahren zugelassen, in der EU bereits für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

In den USA hatte Ende Oktober bereits der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung bekommen. Dort erhalten Kinder ab fünf Jahren seither bereits ihren Covid-Piks.

In der EU läuft das Zulassungsverfahren für Biontech/Pfizer noch. Zuletzt teilte die EMA aber mit, noch möglichst vor Weihnachten entscheiden zu wollen, ob sie eine Empfehlung ausspricht.

Impftourismus von der Schweiz ins Ausland

Falls die Impfung für Kinder unter 12 in der EU tatsächlich noch vor Weihnachten zugelassen wird, dürfte das auch den Impftourismus von der Schweiz in die Nachbarländer verstärken. Bereits heute bringen Schweizer Eltern ihre Kinder für die Impfung zum Teil ins Ausland. Dort sind Kinderärzte eher bereit, Corona-Impfstoffe «off label» zu verabreichen – das heisst ohne die entsprechende Zulassung. Theoretisch ist das auch in der Schweiz möglich, allerdings nur in Ausnahmefällen, etwa bei Kindern mit Risikoerkrankungen.

Als erstes Land weltweit hat Kuba mit Kinderimpfungen begonnen – und zwar bereits vor zwei Monaten. Dort kommt aber weder der Impfstoff von Biontech/Pfizer noch derjenige von Moderna zum Einsatz – sondern ein kubanisches Vakzin. Dieses ist von der Weltgesundheitsorganisation nicht anerkannt. (SDA/knr)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.