Deshalb brauchts bei Moderna die dritte Spritze
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BAG bleibt skeptisch:Deshalb brauchts bei Moderna die dritte Spritze

Puff um Booster-Shot
Moderna rät zu dritter Spritze vor dem Winter – BAG wiegelt ab

Moderna teilt mit, dass diejenigen, die zwei Dosen seines Covid-19-Impfstoffs erhalten haben, eine dritte Impfung benötigen. Die durch die Delta-Variante verursachten Durchbruchinfektionen nehmen zu.
Publiziert: 05.08.2021 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2021 um 09:24 Uhr

Die Schweiz muss wohl nochmals ins Impfzentrum. Der Impfstoff-Entwickler Moderna kündigt an, dass Personen, die schon zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs erhalten haben, bald eine dritte Dosis benötigen – und das noch vor dem Winter.

«Wir glauben, dass die erhöhte Infektionsgefahr durch die Delta-Variante und der Rückzug in Innenräume im Winter zu einer Zunahme von Durchbruchsinfektionen bei geimpften Personen führen wird», schreibt das Unternehmen in einer Präsentation auf seiner Website. Das berichten das Nachrichtenportal CNBC und verschiedene amerikanische Medien.

Kommt der «All-in-One»-Impfstoff?

Wie Moderna am Donnerstag mitteilt, arbeitet das Unternehmen auch an einer «All-in-one»-Impfung, die eine jährliche Auffrischung für Covid-19 sowie für Grippe und die Atemwegserkrankung RSV bieten würde.

Moderna empfiehlt den dritten Piks.
Foto: keystone-sda.ch
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Laut Moderna zeigen Tests im Frühstadium, dass sein Booster-Kandidat gegen die besorgniserregenden Covid-Varianten, einschliesslich Delta, wirksam sei.

BAG: «Keine Auffrischungsimpfung vorgesehen»

Ungefähr zwei von drei aller geimpften Schweizerinnen und Schweizern haben den Impfstoff von Moderna verabreicht bekommen. Ein Drittel der Geimpften kriegte den Stoff von Pfizer/Biontech. Ob das Bundeamt für Gesundheit (BAG) und die Impfkommission der Empfehlung von Moderna nachkommen werden, ist noch unklar.

Laut BAG zeigen aktuelle Daten, dass eine vollständige Impfung mit mRNA-Impfstoffen einen guten Schutz gegen aktuelle Virusvarianten bietet. Nachdem Moderna am Donnerstag bekannt gegeben hat, dass die Firma wegen der Delta-Variante noch vor dem Winter eine dritte Dosis empfehle, schreibt das BAG auf Blick-Anfrage: «Wir nehmen die Empfehlung des Impfstoffherstellers Moderna zur Kenntnis. Zum heutigen Zeitpunkt ist in diesem Jahr für die breite Bevölkerung keine Auffrischungsimpfung vorgesehen.»

Bei Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle des BAG, klang es aber in einem Interview mit «20 Minuten» etwas anders: Eine Auffrischungsimpfung bereits im Herbst sei ein Szenario, mit dem man auch in der Schweiz arbeite.

Kein Zulassungsgesuch bei Swissmedic

Beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic ist bisher kein Zulassungsgesuch für eine dritte Impfdosis eingetroffen, wie es auf Anfrage von Blick heisst. Dieses müsste Moderna zwingend einreichen, soll in der Schweiz die dritte Dosis verimpft werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert indes einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen (Booster) gegen das Coronavirus, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.

Wie ists bei Pfizer?

Bei Pfizer/Biontech vertraut man zwar weiterhin auf die Wirksamkeit des aktuellen Impfstoffs. An einem Booster arbeitet aber auch dieses Pharma-Unternehmen: Erste Daten zu einer dritten Dosis des eigenen Impfstoffs würden bereits vielversprechende Resultate zeigen. Nach der Auffrischungsdosis sei der Antikörper-Neutralisationsgrad fünf- bis zehnmal höher, schreibt Pfizer auf Blick-Anfrage. (gif)

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