Von der Schulbank zum Star
Dieses Tennis-Wunderkind (18) verzaubert Wimbledon

Wimbledon ist ganz verrückt nach Emma Raducanu. Die 18-jährige Britin spielt sich aus dem Nichts in die Herzen der Fans.
Publiziert: 03.07.2021 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2021 um 14:18 Uhr
Stefan Meier

Emma Raducanu (18) weiss nicht so recht, wie ihr geschieht. Die Britin steht bei ihrem Grand-Slam-Debüt in Wimbledon im Achtelfinal und wird von den Fans gefeiert. «Im April hatte ich meine Abiturprüfungen, ich sass also schon vor zwei Monaten in einer Prüfung», sagt Raducanu ungläubig. «Jetzt hier in Wimbledon zu sein, ist unglaublich, es ist surreal.»

Von der Schulbank aus schreibt Raducanu ein kleines Märchen. Sie gilt zwar längst als eines der grössten Talente Grossbritanniens, doch ist im Moment erst die Weltnummer 338, nur eine Spielerin im Turnier war noch schlechter klassiert. Mit einer Wildcard ausgestattet stürmt sie gegen die Russin Djatschenko (WTA 152), die Tschechin Vondrousova (WTA 42) und die Rumänin Sorana Cirstea (WTA 45) ohne Satzverlust in den Achtelfinal.

Die Zuschauer sind aus dem Häuschen, feiern die Teenie-Sensation mit Standing Ovations. «Vor einem Heimpublikum zu spielen, hilft definitiv. Die Unterstützung ist so laut und sie stehen so sehr hinter mir. Ich bin wirklich dankbar», sagt Raducanu.

18 Jahre junge, Britin mit rumänischen und chinesischen Wurzeln und der neue Star in Wimbledon: Emma Raducanu.
Foto: AFP
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Am Montag wartet nun die Australierin Ajla Tomljanovic (WTA 75). Raducanu scheint mental bereit: «Ich mir vorgenommen, jeden Punkt so zu spielen, als wäre es ein Matchball oder mein letzter Punkt in Wimbledon.»

Seit über einem Jahr kein Turnier mehr

Besonders beeindruckend: Vor diesem Juni hatte sie im März 2020 ihr letztes Profi-Turnier bestritten. Die Corona-Pandemie zwang sie in eine Profi-Pause, die sie mit dem erfolgreichen Abitur füllte.

Die Tochter eines rumänischen Vaters und einer chinesischen Mutter ist ein echtes Sport-Wunderkind und längst nicht nur im Tennis stark. Angefangen hat sie mit Ballet, dann hat sie der Vater alle möglichen Sportarten ausprobieren lassen. «Ich machte Reiten, Schwimmen, Stepptanz, Basketball, Skifahren, Golf und im Alter von 8 Jahren habe ich auch Go-Kart gefahren», sagt sie im «Guardian». Ein Jahr später kam dann auch noch Motocross dazu. Und das alles neben dem Tennis, wie Raducanu betont!

Andy Murrays Schwiegervater coacht sie

«Sie bringt alle nötigen Qualitäten mit. Das habe ich vom ersten Tag an gesehen», sagt ihr Coach Nigel Sears. Er muss es wissen. Sears ist der Schwiegervater des britischen Tennis-Giganten Andy Murray. Wohin die Reise von Raducanu noch führt? Sears: «Der Himmel ist die Grenze.»

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