«Wenn, dann jetzt gegen Roger»
Brite Norrie fordert Federer in dessen Wohnzimmer

Liebling gegen Liebling: Roger Federer (39) bekommt es in Runde 3 von Wimbledon mit einem Einheimischen zu tun: Cameron Norrie (25).
Publiziert: 03.07.2021 um 01:33 Uhr
Cécile Klotzbach

Wer ist Cameron Norrie? Rafael Nadal könnte die Frage wohl recht gut beantworten. Dreimal spielte er dieses Jahr schon gegen den Briten. Dreimal gewann der Spanier – bei den Australian Open, in Barcelona und Roland Garros – und gab dabei keinen Satz ab. Aber so einfach die Aufgabe für Nadal zu sein scheint, ist sie nicht.

Es gibt 31 andere Gegner, die den Aufsteiger dieser Saison äusserst gefährlich einschätzen würden. Mit 25 Jahren lebt Norrie gerade die Saison seines Lebens, hat die drittbeste Bilanz (31:13) hinter Stefanos Tsitsipas und Andrej Rublew. Norrie, der noch keinen Titel holte, erweist sich dabei als Allrounder: Bei zwei Sandturnieren stand er im Final sowie bei der Wimbledon-Vorbereitung in Queens.

«Ich freue mich für ihn, dass es so gut läuft», sagt Federer über seinen nächsten Gegner, den er immerhin von einer Hopman-Cup-Partie im Jahr 2019 kennt und scheinbar persönlich mag. «Cam ist ein guter Typ.» Das wars dann aber mit den freundschaftlichen Floskeln. «Jetzt ist es genug», so der 39-jährige Schweizer, «er muss raus, ich will weiterkommen.»

Cameron Norrie (25) hat bis jetzt ein starkes Jahr.
Foto: Getty Images
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Federer im Wimbledon-Rausch

Das denkt sich natürlich auch Norrie, der hier neben Murray und Evans als einer von drei Heimstars in den Sechszehntel-Finals steht – in seinem Fall zum ersten Mal. Geboren in Südafrika, aufgewachsen in Neuseeland repräsentiert der Sohn eines Schotten und einer Waliserin das Königreich erst seit 2013. Genügend britisches Blut fürs englische Publikum, das seinen Spätzünder beim letzten Sieg (6:3, 6:1, 6:2 gegen Alex Bolt) mit Standing Ovations überschüttete.

Norrie könnte sich dran gewöhnen. «Das war echt lustig! Aber jetzt will ich mehr», lautete seine Kampfansage danach. Ob sie Federer oder Richard Gasquet gilt, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. «Come on Gasquet», scherzte er darum und fügte lachend an: «Wenn man schon auf Roger treffen muss, dann wohl am besten jetzt.»

Was er zu dem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht wusste: Nach der Niederlage in Halle und der harzigen Startrunde gegen Mannarino in Wimbledon spielte sich Federer gegen Gasquet zunehmend in den altbekannten Wimbledon-Rausch. «Es fühlte sich schon wieder an wie früher», sagte der achtfache Champion danach glücklich und selbstbewusst.

Federer rechnet damit, dass die Fans diesmal nicht nur auf seiner Seite jubeln. Aber er vertraut voll auf die Anerkennung seiner vielen vergangenen Erfolge hier und wünscht sich, dass es richtig laut wird: «Dann wirds wie immer eine tolle Atmosphäre.»

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