«Das ist zu weit»
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Neu-Kommentator Feuz bei Kilde:«Das ist zu weit»

So lief sein Debüt als SRF-Experte
Wie sich Beat Feuz von Kilde täuschen liess

Beat Feuz ist die Feuertaufe hinter dem Mikrofon gut gelungen. Der neue Ski-Experte von SRF lehnte sich nur bei Kilde etwas weit aus dem Fenster.
Publiziert: 14.12.2023 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2023 um 13:06 Uhr
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Beat Feuz musste zum Start in seine zweite Ski-Karriere gleich mal einen Korb verarbeiten. Als er bei der Pistenbesichtigung Tom Stauffer, den Schweizer Männer-Cheftrainer, mit dem SRF-Mikrofon in der Hand nach einem Podest-Tipp fragte, lehnte dieser ab und fuhr davon.

Feuz nahm den Schlag nicht persönlich, lachte und setzte sich wenig später in die Reporterkabine mit bester Sicht über den Zielhang. Schnell war jedem TV-Zuschauer klar: Da redet einer, der Bescheid weiss. Der 36-jährige Schangnauer konnte jede Fahrt glasklar einordnen, schmückte die Analysen mit Zusatzinfos über die Athleten und mit Erfahrungen, die er selber gemacht hat auf diesem Abfahrts-Klassiker von Gröden, den er nie gewinnen konnte.

«Da bin ich zu voreilig gewesen»

In der Ciaslat, der Schlüsselstelle, in der es vier Kurven und 17 fiese Bodenwellen lang rumpelt, sei er mit jeder Welle per Du. «Ein Horror für jeden Fahrer.» Feuz war sofort klar, dass Marco Odermatt mit Startnummer 6 diese Stelle sehr gut erwischt hatte. «Das wird ein absolutes Top-Ergebnis.» Odermatt raste mit Zwischen-Bestzeit ins Ziel.

Doch dann kam Aleksander Aamodt Kilde. Feuz lehnte sich schon vor der ersten Zwischenzeit aus dem Fenster: «Das wird grün.» Aber die Zeit leuchtete rot. Kilde war neun Hundertstel langsamer als Odermatt. Feuz blieb dran: «In der Ciaslat kann man auf Odermatt keine Zeit gutmachen. Mit dem Sieg wird das nichts.» Doch Kilde war im Ziel zwei Hundertstel schneller als Odermatt. «Das hätte ich nicht gedacht», musste Feuz zugeben. «Da bin ich zu voreilig gewesen.»

Ganz nah dran: Beat Feuz unterhält sich vor dem Abfahrtsrennen locker mit Marco Odermatt (l.) und Justin Murisier.
Foto: keystone-sda.ch
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Überrascht von Bennetts wundersamer Wandlung

Und trotzdem behielt Feuz am Ende recht. Kilde verpasste den Sieg, weil der Amerikaner Bryce Bennett später noch mal drei Hundertstel schneller war als der Norweger. Und bei dieser Siegesfahrt kams zum besten Feuz-Moment des Rennens. «Ich habe Bennett im Training in Beaver Creek und in Zermatt gesehen. Es war nicht zum Zuschauen. Das hätte nicht mal für den Europacup gereicht. Und jetzt kommt er nach Gröden und gewinnt. Unglaublich.»

Das Rennen war ein Spektakel, hoch spannend bis fast am Schluss, die Bedingungen genial und Feuz als Co-Kommentator und Experte erfrischend gut, top gelaunt und bestens vorbereitet. Ein Genuss, ihm zuzuhören. Mitten im Rennen schickte er auch noch eine WhatsApp-Nachricht an einen Schweizer Trainer, der an der Piste stand, mit der Botschaft, dass man im oberen Teil direkter fahren könne, was dieser gleich an den Start funkte. Beat Feuz, voll dabei.

Stimm-Schock am Tag vor Debüt

Und wie schätzt er selber sein Debüt ein? «Eine spannende, sehr coole Aufgabe. Aber es ist für mich gerade schwierig, das einzuordnen. Ich muss das erstmal setzen lassen.»

Und dann verrät er zum Schluss noch, dass ihm am Mittwoch, also einen Tag vor dem Rennen, wenige Stunden vor seinem Experten-Debüt, die Stimme total versagte. Nur dank Lutschtabletten kriegte er es doch noch rechtzeitig hin und liess am Renntag niemanden etwas davon merken. Fazit der Feuz-Premiere: Gut gemacht! Wir freuen uns auf seine nächsten Auftritte.

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