Skirennfahrerin Stoffel träumt vom Durchbruch
... und zahlt darum ihre Neuseeland-Reise selbst

Elena Stoffel (26) scheut weder Kosten noch Mühe, um ihre Karriere in Schwung zu bringen. Der Startschuss erfolgte bereits – im neuseeländischen Winter.
Publiziert: 16.09.2022 um 17:08 Uhr
Mathias Germann

Ganze 18’500 Kilometer liegen zwischen Unterbäch im Wallis und der neuseeländischen Stadt Queenstown. Für Elena Stoffel (26) ist dies keine nennenswerte Distanz. Warum nicht? Weil sie alles dafür tut, um ihre ins Stocken geratene Skikarriere wieder in Schwung zu bringen. Vor einem Monat brach sie auf eigene Kosten auf, um in Neuseelands Winter zu trainieren und Rennen zu fahren. «Das war nicht gerade billig. Aber wir lebten bescheiden in einem Haus mitten im Wald, kochten und organisierten alles selbst», blickt Stoffel zurück.

Mit «wir» meint sie sich selbst, den ebenfalls im Weltcup erprobten Reto Schmidiger (30), dazu Dionys Kippel (24) und Lara Baumann (20). «Eine coole Truppe. Vom Land haben wir zwar nicht viel gesehen, doch darum ging es nicht. Wichtiger war, im richtigen Winter Kilometer abzuspulen. Ich bin überzeugt, dass mir dieser Trip für den kommenden Winter helfen wird», so Stoffel.

Einmal Dritte, einmal Zweite, einmal Erste

Ganz zufrieden ist Stoffel mit ihren Rennen in Down Under nicht. Beim Australian New Zealand Cup schaffte sie in zwei von vier Rennen kein Resultat, bei der neuseeländischen Meisterschaft lief es besser – Dritte im Riesenslalom, Zweite im Slalom. Und ein FIS-Slalom gewann sie.

Ein Sieg fernab der Heimat: Elena Stoffel gewann Anfang September einen FIS-Riesen in Neuseeland.
Foto: Zvg
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«Fast kein Wettkampf ist nach dem Zeitplan abgelaufen. Die Organisation war nicht zu vergleichen mit unseren Rennen. Aber die Pisten waren hart und eisig, also tipptopp.»

«Hatte am Start Angst»

Für Stoffel geht es im kommenden Winter um viel. 2018 holte sie in ihrem erst vierten Weltcup-Slalom als 18. bereits Punkte. Doch ihr Stern verglühte je länger, desto mehr, im November 2020 war sie nach einem Kreuzbandriss am Tiefpunkt. «Ich erholte mich und startete gut in die letzte Saison. Doch dann setzte ich mir immer mehr Druck auf und geriet in einen Teufelskreis.

Im Januar hatte ich am Start gar Angst zu versagen», blickt sie zurück. Die Folge? Gute Resultate blieben aus. Stoffel wurde vom A- ins C-Kader zurückgestuft. «Nun habe ich mental viel an mir gearbeitet. Wichtig ist, dass die Freude zurückkommt», sagt Stoffel. In Neuseelands Winter hat sie den Grundstein dafür gelegt.

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